Zukünftiges Mehrzweckgebäude
04.07.2025 BeinwilDie rund 50-jährige Mehrzweckhalle soll ersetzt werden. Die ausgearbeitete Machbarkeitsstudie brachte mehrere Projekte hervor. Der Gemeinderat plant, mit einem dieser Projekte an der Herbstgmeind einen Projektierungskredit zu beantragen.
IRIS CAGLIONI
...Die rund 50-jährige Mehrzweckhalle soll ersetzt werden. Die ausgearbeitete Machbarkeitsstudie brachte mehrere Projekte hervor. Der Gemeinderat plant, mit einem dieser Projekte an der Herbstgmeind einen Projektierungskredit zu beantragen.
IRIS CAGLIONI
Gemeinderat Jürg Barmettler, Ressortvorsteher für öffentliche Bauten, durfte am Info-Anlass vom 25. Juni rund 120 Personen begrüssen. Er stellte die Planer Roland Stöckli und Christoph Schwarzenberger vor, die als Planungsgemeinschaft den Auftrag hatten, anhand der Bedarfsabklärungen mehrere Varianten auszuarbeiten. Einerseits sollen Vorschläge für einen Neubau, aber auch für die Sanierung der bestehenden Halle unterbreitet werden. Barmettler erklärte: «Unsere Mehrzweckhalle hat einen enormen Sanierungsdruck in vielen Bereichen. Wir fragten bei den Hauptnutzern der Halle die Bedürfnisse ab. Vor rund zwei Monaten stellten wir diesen Hauptnutzern drei Varianten vor. Das führte dazu, dass wir eine der drei Varianten noch anpassen liessen. Heute dürfen wir diese Resultate vorstellen.»
Grobkosten
Nebst den Bedürfnissen der Vereine und der Schule wurde die Integration ins Dorfbild berücksichtigt und allenfalls künftig benötigter Platz. «Wir wollen nicht alles verbauen. Vielleicht benötigen wir in Zukunft Raum für die Gemeinde oder für den Kindergarten», informierte Gemeinderat Barmettler. «Es geht hier um die Zukunft mehrerer Generationen.» Die edelste und auch teuerste Variante mit geschätzten Grobkosten von rund 13,6 Millionen Franken wäre die Variante mit der Doppelturnhalle. Mit 10,4 Millionen ist beim Bau eines Mehrzweckgebäudes mit Einfachturnhalle zu rechnen, respektive mit 11,8 Millionen die überarbeitete Variante gemäss den Anregungen der Hauptnutzer. Die Sanierung der bestehenden Substanz wäre mit 8,1 Millionen zwar die billigste Variante, aber auch diejenige, die am meisten Abstriche bringt.
Bedeutung der finanziellen Belastung für die Gemeinde
Die Auswirkungen, die eine solche Investition mit sich bringt, zeigte Gemeindeammann Stefan Zemp mit klaren Erläuterungen und sehr transparent auf. «Wir wollen informieren, was auf die Bevölkerung zukommen könnte.» Er zeigte auch die über viele Jahre anhaltenden Aufwendungen auf, mit denen zu rechnen wäre und die Steueranpassungen erfordern würden. Das heutige Pro-Kopf-Vermögen von 3ʼ000 Franken würde sich in eine Verschuldung wandeln, im Höchstfall auf 6ʼ600 Franken bei der Doppelturnhalle. Das liesse sich voraussichtlich in sieben Jahren nicht auf unter 2ʼ500 Franken pro Kopf senken, was wiederum eine Vorgabe des Kantons ist.
Die Präsentation der Baukörper machten Roland Stöckli von Stöckli & Partner Baumanagement AG und Christof Schwarzenberger von der Walter Zimmermann Architekten AG.
MZG mit Doppelturnhalle – Neubau
Sie ist viergeschossig angedacht und würden den aktuellen First um rund zwei Meter überragen. Bis auf den Schutzraum im Untergeschoss würde der komplette Bestandsbau abgebrochen. Die Doppelturnhalle mit entsprechenden Nebenräumen nach Bundesamt für Sport (BASPO) liegt im Erdgeschoss und ist also barrierefrei zugänglich. Eine Küche ist zentral gelegen und bedient die Turnhalle und das multifunktionale Foyer gleichermassen.
Anstelle der fix montierten Guckkas-Quadratmetern gäbe eine Trainingstenbühne ist eine mobile Konzertbühne vorgesehen. In der Mantelnutzung, im Obergeschoss und im Dachgeschoss würden diverse Lager- und Probenräume entstehen, ein Gemeindesaal oder Eventsaal für 120 bis 140 Plätze, ein wirtschaftlicher Sicht eine Sanierung Zuschauerkorridor und Technikräume.
MZG mit Einfachturnhalle – Neubau
Sie ist dreigeschossig dargestellt und wäre in etwa gleich hoch wie die bestehende Halle. Die Mantelnutzung wäre etwas geringer als bei der Doppelturnhalle. Wie bei der Doppelturnhalle ist die Küche zentral angelegt und bedient die Räume im Erdgeschoss sowie mit einem Servicelift den Versammlungsraum, der für 120 bis 140 Personen im Obergeschoss angelegt ist. Eine Guckkastenbühne ist angedacht. In der Mantelnutzung sind auch bei dieser Variante Übungs- und Lagerräume sowie Zuschauerkorridor und Technikräume enthalten. Speziell ist der Zugang der UG-Lagerräume von aussen über eine Rampe. Auf Anregung der Vereine wurde die Möglichkeit ausgearbeitet, das Untergeschoss maximal zu nutzen. Die mögliche zusätzlichen Fläche von 375 Quadratmetern gäbe eine Trainingshalle. Auch bei der Nutzung der Bühne wurden Möglichkeiten aufgezeigt.
Sanierung
Die Ausführungen ergaben, dass aus wirtschaftlicher Sicht eine Sanierung nicht sinnvoll wäre. Denn bis auf die Statik müsste alles rückgebaut werden. Der Zugang über die Treppe würde den Einbau eines Liftes notwendig machen. Auch wäre die Fläche der Halle nach wie vor ein Drittel kleiner als die vom BASPO vorgegebene Norm.
Interessierte Fragen aus dem Publikum
Gemeinderat Barmettler betonte: «Es geht hier um die Zukunft mehrerer Generationen.» Darum seien diese möglichen Varianten ausgearbeitet worden. «Unser Ziel ist es, den entsprechenden Planungskredit an der kommenden Gemeindeversammlung abzuholen», erklärte Zemp. Die Fragen in der Diskussionsrunde wurden, je nach dem, von den Fachexperten oder den Gemeinderäten beantwortet. Auch informierte Gemeindeammann Zemp über den möglichen Lösungsansatz für den Turnbetriebs während der rund 1,5 Jahren Bauzeit.