Willkommen im neuen Jahr
10.01.2025 OberrütiAm Samstag begrüsste die Gemeinde nicht nur das neue Jahr, sondern auch ihre Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger. Zum ersten Mal wurden die beiden Anlässe zusammengelegt, wobei gleich noch die Sportler geehrt wurden.
EVELYNE HEEB
Jeweils am ersten ...
Am Samstag begrüsste die Gemeinde nicht nur das neue Jahr, sondern auch ihre Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger. Zum ersten Mal wurden die beiden Anlässe zusammengelegt, wobei gleich noch die Sportler geehrt wurden.
EVELYNE HEEB
Jeweils am ersten Samstag im neuen Jahr kommt die Oberrüter Bevölkerung in den Genuss eines reichhaltigen Neujahrsapéros. Traditionsgemäss luden Kulturkommission und Gemeinderat zum gemeinsamen Anstossen ein. Doch bevor sich um 10 Uhr die Türen zum festlich geschmückten Musiksaal der Schulanlage öffneten, fand eine Etage tiefer die Neuzuzügerbegrüssung statt. Da die Teilnehmerzahl an den letzten Neuzuzügeranlässen stetig rückläufig war, entschieden die Verantwortlichen, die Begrüssung in Kombination mit dem Neujahrsapéro durchzuführen. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte.
Kurzweilige Neuzuzügerbegrüssung
Um kurz vor halb neun versammelte sich eine erfreulich grosse Anzahl Neuzugezogener im Vereinslokal. Dreissig Erwachsene und neun Kinder waren der Einladung gefolgt, sie alle haben in den letzten eineinhalb Jahren ihren Wohnsitz nach Oberrüti verlegt. Mit Kaffee und Gipfeli machten sie es sich an den Tischen gemütlich und wurden von Gemeindeammann Urban Stenz herzlich begrüsst. Nach Vorstellung aller Gemeinderatsmitglieder, der Verwaltungsmitarbeitenden und der Kulturkommission folgte ein digitales Quizspiel. Zwölf Fragen über das 1’600-Seelen-Dorf galt es, möglichst schnell und natürlich korrekt zu beantworten. Wussten Sie, dass die Gemeinde früher zum Kanton Zug gehörte? Oder dass Oberrüti einst Ruty geheissen hat?
Im Anschluss an das kurzweilige Spiel bot sich die Gelegenheit, die Dorfvereine näher kennenzulernen. Vereinsvertretende präsentierten an verschiedenen Ständen ihr Angebot und standen den Interessierten Rede und Antwort.
Nach gut einer Stunde war der offizielle Teil beendet. «In der Kürze liegt die Würze», zeigten sich die Anwesenden zufrieden und überbrückten die Zeit bis zum Apéro mit angeregten Gesprächen. «Ich schätze genau diese Begegnungen, das Persönliche hier im Dorf», erzählte Markus Dahinden, der aus Baar ins Oberfreiamt gezogen ist. «Und die verkehrstechnisch gute Lage», fügte er hinzu. Niva zog mit ihrem Freund Igor aus der Stadt Luzern zurück aufs Land. «Hier hilft und unterstützt man einander. Das ziehe ich der Anonymität der Stadt vor.» Einziger Nachteil sei der Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel.
Dem pflichtete ihre Nachbarin Erietta kopfnickend bei, und gemeinsam ging es ein Stockwerk höher, wo bereits lautes Stimmengewirr aus dem Musiksaal drang.
Rückblick auf aussergewöhnliche Ereignisse
Gut achtzig Oberrüterinnen und Oberrüter durfte Pius Hofstetter, Gemeinderat und Präsident der Kulturkommission, in seiner Neujahrsansprache begrüssen. Er zeigte sich erfreut über das Interesse und blickte auf das Dorfgeschehen des vergangenen Jahres zurück. «Drei aussergewöhnliche Ereignisse werden uns noch lange in Erinnerung bleiben», begann Hofstetter. Zum einen sprach er den kantonalen Musiktag «Musig Pur» im Juni an, und zum anderen die Schweizer Meisterschaften im Vereinsturnen der Jugend im Dezember. Zwei gigantische Anlässe, die nur dank der vielen freiwilligen Helfer auf die Beine gestellt werden konnten. Das dritte Ereignis war ein weniger erfreuliches. Gleich zweimal wurde das Dorf von Hochwasser heimgesucht. «Ich hoffe, dass wir dies nicht noch einmal erleben müssen.»
Ehrung für junge Sporttalente
Unter grossem Applaus wurden in diesem Jahr der Damenturnverein sowie die beiden Nachwuchstalente Lionel Huwiler und Nils Widmer für ihre sportlichen Leistungen geehrt.
Die Kooperation der Turnvereine Oberrüti und Sins – eine wahre Erfolgsgeschichte. Titel und Podestplätze an Aargauer und Schweizer Meisterschaften, Topplatzierungen an Turnfesten. Die Trophäensammlung vergrösserte sich auch im vergangenen Jahr beachtlich. «Ihr zeigt uns, dass man
mit Leidenschaft und Zusammenhalt Grosses erreichen kann», zollte Hofstetter den Turnenden Respekt.
An einer anderen Erfolgsgeschichte schreibt der 17-jährige Fussballtorhüter Lionel Huwiler. Er spielt beim FC Luzern in der momentan stärksten U19-Juniorenmannschaft der Schweiz und gewann im Frühling 2024 den nationalen Cup. Zudem gehört er der U18-Nationalmannschaft an.
Ebenfalls Mitglied des Nationalteams ist Inlinehockeyspieler Nils Widmer. Er wurde für die U19-World Skate Games aufgeboten und reiste dazu im September nach Italien. «Oberrüti ist stolz auf euch. Ihr seid eine Inspiration für uns alle und Vorbilder für unsere Jugend», gratulierte der Gemeinderat.
Geschätzte Tradition
Die Band «Sixpäck» umrahmte die Feier musikalisch und trug mit ihren Klängen viel zur guten Stimmung bei. Zum Ohrenschmaus gesellten sich Gaumenfreuden. Mit einem Glas Wein und leckeren Häppchen hiessen die Gäste das neue Jahr willkommen und genossen das gesellige Beisammensein. Wie die bald 80-jährige Rentnerin Käthy Meier, die noch kaum einen Neujahrsapéro verpasst hat: «Ich schätze diese Tradition sehr und komme auch im nächsten Jahr wieder.»