Kaum war der Aufruf für einen zusätzlichen Gemeinderatskandidaten im Anzeiger publiziert, meldete sich bereits die erste Person. Dieser ist kein Unbekannter. Er war bereits in der Mühlauer Exekutive.
RAHEL HEGGLIN
Es ist Jürgen Steinbichler, ...
Kaum war der Aufruf für einen zusätzlichen Gemeinderatskandidaten im Anzeiger publiziert, meldete sich bereits die erste Person. Dieser ist kein Unbekannter. Er war bereits in der Mühlauer Exekutive.
RAHEL HEGGLIN
Es ist Jürgen Steinbichler, der sich am 28. September ebenfalls zur Wahl in den Gemeinderat aufstellen lässt. Da der 62-Jährige aber seine Kandidatur erst nach der Frist eingereicht hat, wird er nicht als offizieller Kandidat gehandelt und kommt daher nicht auf die Wahlzettel. «Aus diesem Grund kann auch über die Verwaltung nicht darüber informiert werden. Hier gilt die Aussage, dass im ersten Wahlgang jeder Name wählbar ist, sofern die gesetzlichen Bedingungen erfüllt sind», erklärt Gemeindeammann Oliver Stöckli.
Das heisst also: Jeder kann sich noch zur Wahl stellen. Auch Steinbichler muss nun selbst aktiv werden und für sich die Werbetrommel rühren. Einerseits sollte dies für ihn gut möglich sein, da er seit 21 Jahren in Mühlau wohnt. Allerdings wird er die kommenden vier Wochen in den Ferien sein, was einen aktiven Wahlkampf verunmöglicht.
Früherer Gemeinderat
Steinbichler, der als Maschinenbau-Ingenieur gearbeitet hatte, wusste nichts vom Mühlauer Dilemma, dass sich zu wenige Kandidaten für die kommende Legislaturperiode zur Wahl stellen. «Ich dachte, es würden sich wieder alle Bisherigen zur Verfügung stellen, denn diese hatten einen guten Job gemacht.» Erst als er im Artikel las, dass es noch eine Person braucht, habe er sich entschlossen, auch zu kandidieren. Steinbichler war bereits von März 2018 bis Oktober 2020 im Gemeinderat von Mühlau. Daher weiss er, was für Aufgaben auf ihn zukämen und dass er für diese eine wertvolle Stütze wäre. «Die Arbeit als Gemeinderat habe ich als spannend und interessant empfunden. Zudem kann ich mit meiner Erfahrung und Fähigkeiten helfen, die Gemeinde weiterzuentwickeln und noch attraktiver zu gestalten.» Damals war er für die Ressort «Forstwirtschaft, Abwasser, Gewässer, Wasserversorgung, Landwirtschaft, Friedhof, Jagd/ Fischerei» zuständig. Für ihn wäre es aber kein Problem, andere Ressorts zu führen. «Ich habe kein Wunschdepartement. Falls ich gewählt werde, wird das dann im Gemeinderat besprochen», so Steinbichler.
Das Wahlprozedere
Wird Steinbichler im ersten Wahlgang aber gewählt, so muss er die Wahl noch offiziell annehmen, sodass er dann auch als gewählt gilt. Kommen im ersv ten Wahlgang nicht genügend Stimmen zustande, so darf er auf die Unterstützung des Mühlauer Gemeinderates zählen: «Dann helfen wir, dass sein Wahlvorschlag für den zweiten Wahlgang fristgerecht eingereicht wird und er somit dann auf den offiziellen Wahlvorschlag aufgenommen werden kann», so Stöckli. Im zweiten Wahlgang sind dann gemäss der kantonalen Vorgaben nur noch Personen wählbar, welche fristgerecht den Wahlvorschlag eingereicht haben. Die Mühlauerinnen und Mühlauer würden aber rechtzeitig informiert, wie es nach der Wahl Ende September weitergehen würde, sagt Stöckli: «Nach dem ersten Wahlgang wird unsere Verwaltung das Vorgehen entsprechend nochmals kommunizieren, sollten nicht genügend Ratsmitglieder im ersten Wahlgang gewählt werden.»