Viel Prominenz am 30. Zugerland-Turnier
24.05.2024 Dietwil, FussballDas war Begeisterung und Freude pur. Wenn sich der Fussballnachwuchs zum grössten eintägigen Turnier der Schweiz trifft, sind grosse Emotionen garantiert. Auch berühmte Persönlichkeiten aus Politik und Sport fieberten mit.
EVELYNE HEEB
Bereits ...
Das war Begeisterung und Freude pur. Wenn sich der Fussballnachwuchs zum grössten eintägigen Turnier der Schweiz trifft, sind grosse Emotionen garantiert. Auch berühmte Persönlichkeiten aus Politik und Sport fieberten mit.
EVELYNE HEEB
Bereits zum 30. Mal fand am Pfingstsamstag das weitum bekannte Zugerland-Turnier an sieben dezentralen Standorten statt. Über 1’500 Juniorinnen und Junioren in 120 Mannschaften waren zu Gast in Ägeri, Cham, Dietwil, Menzingen, Rotkreuz, Steinhausen und Zug. Hoch motiviert spielten sie bei prächtigem Fussballwetter in verschiedenen Alterskategorien um den jeweiligen Tagessieg. Dietwil hat sich als einer der Austragungsorte etabliert und begrüsste im Jubiläumsjahr die Fussballerinnen und Fussballer der Kategorie U9. Zwanzig Teams, darunter auch je zwei Mannschaften des FC Dietwil und des FC Sins, sorgten für ein wahres Fussballfest auf der Sportanlage Schadhölzli.
Grossaufmarsch der Zuschauer
«Einfach schön. Alles läuft wie am Schnürchen. Stimmung, Wetter, alles perfekt.» Jean-Pierre Blesi, dem neuen Präsidenten des lokalen Organisationskomitees, stand die Freude ins Gesicht geschrieben. Unter seinen wachsamen Augen jagten die Nachwuchstalente unbeschwert dem runden Leder hinterher, lautstark angefeuert von Eltern, Grosseltern und Geschwistern, die zahlreich den Spielfeldrand säumten. Auf die grosse Fangemeinde waren die Organisatoren vorbereitet. Blesi wusste: «Je kleiner die Kinder, umso grösser der Begleittross.» So sorgten während des Tages über dreissig Helferinnen und Helfer für einen reibungslosen Ablauf, bewirteten die Gäste im Festzelt mit Speis und Trank und waren im Samariterzelt für kleinere Blessuren zur Stelle.
Ehrengäste aus Politik und Sport
Ganz angetan vom top organisierten Anlass zeigten sich auch fünf prominente Gäste, die sich beim Sponsorenapéro unter die Menge mischten. Für Ständerätin Marianne Binder-Keller sei es eine Selbstverständlichkeit gewesen, der Einladung Folge zu leisten. Unkompliziert liess sie sich in Gespräche verwickeln und erzählte schmunzelnd: «Ich bin mit meinen Brüdern quasi auf dem Fussballplatz aufgewachsen.» Zudem zog sie Parallelen zu ihren politischen Tätigkeiten. «Grosses erreicht man nur miteinander. Aber auch Verlieren muss gelernt sein.»
Die ehemalige Spitzenschwimmerin und SRF-Sportmoderatorin Regula Späni betonte die Wichtigkeit von Breitensportanlässen. Unter anderem: «Das Smartphone zur Seite legen und gemeinsam Sport treiben – solche Erlebnisse sind von grosser Bedeutung.»
Stars zum Anfassen
Nebenan fachsimpelte der mehrfache Schweizer Fussballmeister und ehemalige Nationalspieler Martin Andermatt mit Daniela Diaz, der Cheftrainerin des EVZ Women’s Team. Vor einem Jahr wurde sie verpflichtet, um in Zug ein semiprofessionelles Fraueneishockeyteam aufzubauen. Mit Erfolg. Das neu ins Leben gerufene Team dominierte in der zweithöchsten Liga und spielt in der kommenden Saison um den Schweizermeistertitel. «Es ist extrem toll, Teil dieses Projekts zu sein. Wir leisten Pionierarbeit was den Aufbau und die Förderung des Fraueneishockeys in der Schweiz betrifft.» Begleitet wurde Diaz von Lena-Marie Lutz, die als Schlüsselspielerin grossen Anteil am Erfolg hat. «Wir sind zu vierzig Prozent beim Verein angestellt und profitieren von einem professionellen Umfeld. Davon konnte ich vor ein paar Jahren nur träumen.» So erfüllte sie nur zu gern Autogrammwünsche und posierte geduldig für Fotos.
Schönste Nebensache der Welt
Nachdem sich die Ehrengäste verabschiedet hatten, verlagerte sich das Interesse wieder auf die Plätze. Die Knirpse kämpften unermüdlich, mit grosser Begeisterung und viel Einsatz um jeden Ball. Sie bejubelten Siege, bedauerten Niederlagen. Die Gefühlspalette reichte von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Auch während der Spielpausen drehte sich alles um die schönste Nebensache der Welt. War es beim Torwandschiessen, beim Fussballcurling, bei der Schussgeschwindigkeitsmessung oder auf dem Geschicklichkeitsparcours – der Ball schien den Jungtalenten an den Füssen zu kleben.
Um kurz nach drei Uhr gipfelte der gelungene Anlass im Finalspiel zwischen dem FC Baar und dem SC Cham. Letztere entschieden die Partie mit 0:3 für sich und durften im Blitzlichtgewitter der elterlichen Kameras den Siegerpokal in die Höhe stemmen.
Die Teams aus Dietwil belegten die Plätze 16 und 20, die Mannschaften aus Sins die Ränge 13 und 19. Die Enttäuschung bei den einheimischen Kickern hielt sich allerdings in Grenzen. «Wir kriegen ja alle einen kleinen Pokal», sagten sie unisono. Und anlässlich des Jubiläums erhielten alle einen Fussball noch dazu. Verlierer gab es am letzten Samstag definitiv keine.