Tiere streicheln und Traktoren bestaunen
16.08.2024 OberrütiFünf landwirtschaftliche Betriebe im Unterdorf öffneten ihre Türen, damit die Bevölkerung sich über deren Tätigkeitsfelder orientieren konnte. Spannende Einblicke waren garantiert.
IRIS CAGLIONI
Bei hochsommerlichen Temperaturen ...
Fünf landwirtschaftliche Betriebe im Unterdorf öffneten ihre Türen, damit die Bevölkerung sich über deren Tätigkeitsfelder orientieren konnte. Spannende Einblicke waren garantiert.
IRIS CAGLIONI
Bei hochsommerlichen Temperaturen radelten oder spazierten viele Interessierte über die Feldwege, von Hof zu Hof. Oder sie machten, wie es in der Einladung hiess, die «Oberrüter-Tour vo Buur zo Buur».
Organisiert wurde der Tag von der Landwirtschaftskommission Oberrüti und den fünf Bauernfamilien. «Wir möchten den Menschen zeigen, was wir Landwirte machen», erklärte André Etter, Kommissionsmitglied und Geschäftsleiter des Etterhofs. Bereits zum vierten Mal fand ein Anlass dieser Art statt. Die Organisatoren hatten alle Hände voll zu tun. Bei jedem Gehöft erhielten die Besucher wertvolle Informationen zu den Hauptbetriebszweigen durch die Landwirte oder deren Mitarbeiter.
Auf dem Etterhof fand sich zusätzlich für alle Besucher der Tour eine grosse Festwirtschaft. Unter schattenspendenden Nussbäumen konnten die Bauernhofspaziergänger ein feines Mittagessen vom Grill, Glace und Kuchen und natürlich erfrischende Getränke konsumieren.
Zu sehen in den Reusshöfen 1 bis 3
Zentral in der Mitte lagen die Reusshöfe 1 bis 3. Auf dem Etterhof wird Rindviehmast betrieben. Etter kauft die rund drei Wochen alten Kälber ein und zieht sie auf, bis sie die richtige Grösse haben, um geschlachtet zu werden. Als zweiten Betriebszweig betreibt er ein Lohnunternehmen. «Wir stellen zum Beispiel einen Mitarbeiter und die notwendige Maschine zur Verfügung, um Heuballen zu verpacken», erklärt der Landwirt. Der Hofladen, die Bauernhofspielgruppe und die mietbaren Pferdeboxen sind ebenfalls Betriebszweige.
Auf dem Hof der Familie Leu wird Mutterkuhhaltung betrieben. Josef Leu, Vater des jetzigen Betriebsleiters, erzählt: «Wir haben insgesamt zirka 70 Tiere, Mutterkühe und Kälber. Die Mutterkühe sind ausschliesslich Originalbraunvieh, die Jungtiere sind Weiss-Blau-Belgier.» Am heissen Besichtigungstag waren die Tiere im Stall. Aber am Abend, wenn es etwas kühler ist, dürfen sie bis am nächsten Morgen wieder auf der Weide sein. Das Hühnergehege ist ein Anziehungspunkt für Gross und Klein. Wachsen da wohl Hühner oder Hähne heran? Leu erklärt: «Die noch nicht ausgewachsenen Hähne krähen jetzt schon wie die Grossen – daran erkennt man, was es wird.» Der dritte Betrieb der Reusshöfe ist der von Pirmin Adler. Er zeigte mit einem Video seinen Betrieb rund um die Mutterkuhhaltung mit rund 30 Mutterkühen und ihren Kälbern, die Mastpoulets in Weidehaltung und den Agroforst. Für den Agroforst hat er rund 1’500 Hecken und Bäume gepflanzt «Die Pflanzen wachsen natürlich unterschiedlich schnell», informiert er. Hier bei Adler konnte ein aus Wildbeeren selbst gemachter Sirup degustiert werden. Diese Erfrischung nutzen viele nur zu gerne.
Bei Buholzers und Königs
Richtung Sins gelegen befindet sich der Hof des Landwirts Silvan Buholzer. Er betreibt Milchwirtschaft und zeigte seine Tiere und die Melkstation, in welcher zeitgleich fünf Tiere an die Melkmaschine angeschlossen werden können. «Ich habe hier 29 Tiere und kenne sie alle mit Namen.» Beim Bauernhaus der Buholzers schwärmen vor allem die Kinder: «Jö, jö… so süss!» Vor wenigen Wochen hatten zwei der Hofkatzen je einen Wurf. Die einen Jungtiere sind etwas älter und erkunden frech die Gegend. Die kleineren sind noch pelzige Wollknäuel, die in der Kiste zusammengekuschelt Körperkontakt zueinander suchen. Insgesamt hat die Familie aktuell 14 Büsis, die im und ums Haus herum unterwegs sind.
In Richtung Dietwil gelegen befindet sich der Hof der Familie König. Hier wird Pouletmast betrieben. Die Besucher konnten so Einsicht in den neugebauten Stall nehmen. Rund 8’500 Kücken wurden vor 14 Tagen eingestallt. Es sind die ersten, die in diesem neuen Stall bis zum 36. Lebenstag verweilen, bevor sie in die Schlachtung gehen. Werner Küttel, der Schwiegervater des Betriebsleiters Michael König, informierte, dass die vielen Besucher am Sonntag verblüfft waren, wie sauber die Luft sei im Stall. Auch hier wurden Getränke und Kuchen angeboten, was von den radelnden Besuchern sehr geschätzt wurde.