Kultur Nach drei Jahren coronabedingter Pause durfte der Männerchor Sins am vergangenen Wochenende endlich wieder sein Können unter Beweis stellen. Im Anschluss war die Theatergruppe an der Reihe. Mit dem komödiantischen Stück «Bi öis chlemmt gar ...
Kultur Nach drei Jahren coronabedingter Pause durfte der Männerchor Sins am vergangenen Wochenende endlich wieder sein Können unter Beweis stellen. Im Anschluss war die Theatergruppe an der Reihe. Mit dem komödiantischen Stück «Bi öis chlemmt gar nüüt» zauberten die Darstellerinnen und Darsteller dem Publikum mehr als ein Lächeln aufs Gesicht.
DEBORAH VILLIGER
Feuchtfröhlich startete der Männerchor am Freitag- und Samstagabend sowie am Sonntagnachmittag in sein Jahreskonzert. Mit dem Stück «Aus der Traube in die Tonne» beschrieben die Sänger unter der Leitung von Steve Wächter den erlebnisreichen Weg der kleinen Weintraube von der Ernte bis zur genüsslichen Verköstigung des flüssigen Endproduktes. Thematisch passend ging es direkt weiter mit dem Lied «Weinland», mit der die Mannen in perfekt einstudierter Melodie durch die Hügellandschaft eines Weinberges führten. Berge, die Heimat einer «La Montanara» (deutsch: Bergbewohnerin), um die es im dritten Stück ging. Bekannt wurde dieses Lied mit italienischem Text vor allem durch die Fans des Eishockeyclubs HC Ambri Piotta, welche ihr Team regelmässig mit diesem Song als Vereinslied anfeuern. Bei jedem Ton, auch der beiden darauffolgenden Stücke «Morgenstimmung» und «Hab Sonne im Herzen» war den rund 25 Sängern die Freude am Gesang anzumerken. Nach ruhigeren Klängen zum sogenannten Schiffer-Lied folgte ein ehemaliger Top Ten Country-Hit aus den 80er Jahren, «Es Praliné» von John Brack. Nach der Zugabe «Freundschaft» wurde der Männerchor vom Publikum mit einem kräftigen Applaus verabschiedet. Ein gelungenes Comeback nach zwei Pausenjahren für die Sinser Musikanten.
Vom FKK-Camping und geheimen Beziehungen
Nach einer kurzen Pause eröffnete sich dem Publikum eine Szenerie zwischen zwei Wohnhäusern mit wunderschönem Blick über den zum See hinabführenden Feldweg. Mit dem Stück «Bi öis chlemmt gar nüüt» nahm die Theatergruppe Sins die Zuschauer mit in die Geschichte rund um die Familie Hegetschwiler. Während sich Karl und Gertrud Hegetschwiler auf den Besuch ihres Sohnes Hanspeter freuen, der vermeintlich im Stift studiert und bald seine Ausbildung als Pfarrer abschliessen wird, taucht plötzlich eine junge Camperin auf dem Hof der Familie auf und bittet um die Erlaubnis, hier ihr Nachtlager aufschlagen zu dürfen. In der vorherigen Nacht sei ein Betrunkener auf dem Campingplatz über ihr Zelt gestolpert und habe auch noch ihr Bikini-Oberteil geklaut. Als der verlorene Sohn endlich zurückkehrt und von seiner Mutter überschwänglich begrüsst wird, erfahren die Zuschauer bald schon, dass der angehende Pfarrer schon lange nicht mehr im Stift studiert. Und die junge Frau, die im Hof seiner Eltern campiert, ist seine Freundin Sabine. Aus Angst vor der Reaktion seiner Eltern dürfen diese von dem Ganzen aber auf keinen Fall etwas erfahren, weshalb der Spross der Familie unentwegt zwischen dem Haus und dem Zelt seiner Freundin hin- und herpendelt.
Reiterhof statt Luxushotel
Als plötzlich eine Geschäftsfrau zusammen mit dem Pfarrer im Hof auftaucht und von einer Zufahrtsstrasse redet, welche direkt durch den Garten von Otto Knöpfli zum neuen Luxushotel führen soll, bahnt sich ein weiteres Problem an. Der leidenschaftliche Erfinder Otto denkt nämlich nicht daran, dem Pfarrer und der Baufirma seinen Grund und Boden kampflos zu überlassen und wappnet sich zum Kampf. In diesem ganzen Trubel gesteht Hanspeter seinen Eltern endlich vom Abbruch seiner Lehre und seinem neuen Leben mit seiner Sabine. Trotz der anfänglichen verhaltenen Freude der Mutter schaffen es Hanspeter und Sabine, sie von ihrem Glück zu überzeugen und retten ganz nebenbei auch noch die Landschaft, indem sie den Bau des Hotels verhindern und einen Reiterhof direkt am See planen.
Mit viel Witz und gekonnten Sprüchen begeisterte das siebenköpfige Schauspielerteam die Zuschauer. Unter der Leitung von Edith Suter war ihnen wieder einmal ein unterhaltsames Stück mit vielen Lachern gelungen.