Tanz, Gesang, Theater – das ist Heimatabend
02.05.2025 MühlauAlle zwei Jahre lädt die Trachtengruppe zum Heimatabend ein. Getreu dem Motto «Mit Freud ond Herz debii» verwöhnte sie ihre Gäste mit Heimatgefühlen, feinem Essen und einem lustigen Theaterstück.
IRIS CAGLIONI
Die Mehrzweckhalle ...
Alle zwei Jahre lädt die Trachtengruppe zum Heimatabend ein. Getreu dem Motto «Mit Freud ond Herz debii» verwöhnte sie ihre Gäste mit Heimatgefühlen, feinem Essen und einem lustigen Theaterstück.
IRIS CAGLIONI
Die Mehrzweckhalle war bis auf wenige Plätze voll besetzt. Kinderlachen, Stimmengewirr und Geschirrgeklapper füllten den Saal. Dann öffnete sich der Vorhang und der Vizepräsident der Trachtengruppe, Oskar Betschart, begrüsste das zahlreich erschienene Publikum: «Wir haben einen bunten Strauss von Stücken aus unserem Repertoire zusammengestellt, den wir ihnen gerne präsentieren wollen.» Er verdankte alle Sponsoren, Gönner und Helfer und gab die Bühne frei für den ersten Teil.
Tanz, Gesang und Bodenständiges
Bereits die ersten Töne verhiessen einige herzerfüllende Stunden. Lüpfig und fröhlich starteten die Mitglieder der Trachtengruppe Mühlau in den Anlass. Abwechselnd zeigten die drei Tanzgruppen ihre Tänze. Die Kinder der Kindertanzgruppe liefen, sich an der Hand haltend, zu zweit auf die Bühne. Unter der Leitung von Sonja Schlumpf und Lydia Peter eröffneten sie den Abend mit zwei Tänzen. Ihre Begleitung war das Ländlertrio «Mueterschwandenberg» von Ennetmoos.
Nach den Kleinsten tanzten die Mitglieder der Jugendgruppe auf die Bühne und verwöhnten das Publikum mit ihren Darbietungen, gefolgt von der 18-köpfigen Tanzgruppe. Begleitet wurden sie von den «Schwyzerörgelifrönde Rast-Wiss» aus Sempach.
Herzlich und mit viel Humor führten Patricia Sidler und Janosch Iten durch den gesanglichen Teil. Ihre Ansagen waren gespickt mit witzigen Sprüchen, immer passend zu den Titeln der folgenden Tänze oder Lieder. Wunderbare Lieder sangen die Frauen des Rüsstaler Jodelchörli. Sie wurden von Oskar Betschart auf dem Schwyzerörgeli begleitet.
Das Schlussbouquet war ein Bild voller Folklore. Bäsele, tätschle, chlefele und löffele sowie rätschen gab den Rhythmus an, dazu erklangen drei Schwyzerörgli. Alle Mitwirkenden, ob klein oder gross, gekleidet in ihren Trachten, erwärmten so manches Herz. Es war ein klangvoller, bodenständiger Abschluss des ersten Teils des Heimatabends.
Ein geistreiches Theaterstück
Nach der Pause öffnete sich der grosse rote Vorhang erneut, und die Zuschauer konnten sich auf einen Dreiakter aus der Feder von Lukas Bühler freuen. Unter der Regie von Bruno Villiger hatten die neun Protagonisten ein Lustspiel einstudiert, das für viele herzhafte Lachsalven sorgte.
Darum geht es
Rösi, gespielt von Barbara Flükiger, bewirtschaftet nach dem Tod ihres Onkels Godi den Lindenhof, zusammen mit der grossmauligen Magd Annekäthi (Tanja Rüttimann) und dem frechen Knecht Guschti (Markus Lussi). Onkel Godi verstarb kinderlos und Rösi meint, ein Testament zu ihren Gunsten sollte da sein. Doch wo hat es Onkel Godi nur hingepackt? Ohne das Original in den Händen steht Rösi nicht gut da. Sie ist nämlich nicht die Einzige, die den Hof erben könnte. Rösi hat noch eine Schwester namens Claire, welche ebenfalls als Erbin infrage käme. Die herrische Claire, gespielt von Sandra Rüttimann, kreuzt plötzlich auf dem Lindenhof auf, zusammen mit ihrem rückgratlosen Mann Ottokar (Kari Hintermann) und ihrer verwöhnten Tochter Jacqueline-Isabelle (Sina Villiger). Claire also, die typische Städterin, hat keine guten Absichten mit dem Bauerngut: Sie will es abreissen und eine Hotelanlage bauen – dies natürlich ohne Wissen ihrer Schwester Rösi. Mit einem gefälschten Testament will sie ihre Idee in die Tat umzusetzen. Doch der verstorbene Onkel Godi spukt im Haus herum und bringt Claire zur Verzweiflung.
Nachbarn sind viel wert
Dann ist da noch die Bäuerin Marie (Luzia Betschart) vom Nachbarshof, welche von Rösi einen Pachtvertrag für eine Landparzelle bekommen hat. Es ist schon fast vorhersehbar, dass es mit dem Pachtvertrag und dem Testament Unstimmigkeiten und Verwechslungen geben muss. Im Weiteren sucht Hansjakob (Yannick Weber), der schusselige Sohn von Marie, dringend eine Bäuerin. Er verguckt sich in Jacqueline-Isabelle. Da stellt sich natürlich die Frage: wie lässt sich eine Zicke aus der Stadt auf das Bauernleben ein? Und wie kann Claire den Geist des Onkels loswerden?
Zum Glück hat die Magd nicht nur ein loses Mundwerk, sondern auch gute Ohren. Und zum Glück kann sie mit Guschti nicht nur streiten, sondern auch richtig gute Ideen umsetzen. Doch mehr sei hier noch nicht verraten.
Zwei gelungene erste Aufführungen
Der Samstag war für die Organisatoren und Protagonisten ein anstrengender, aber sehr erfolgreicher Tag. Die Nachmittagsaufführung war bis auf wenige Plätze voll besetzt und die Kindertombola stiess auf grosse Beachtung und Freude. Die Sitzplätze am Abend waren restlos ausverkauft. Die Gäste durften sich bewirten lassen und gemütliche Stunden verbringen. Betschart, Vizepräsident der Trachtengruppe, zeigte sich sehr zufrieden: «Ein solcher Anlass wäre nicht möglich ohne die Unterstützung von zahlreichen Helferinnen und Helfern. Ihnen allen möchte ich speziell danken für den Einsatz.» Weiter konnte er mit Freude mitteilen, dass die Resonanz vom Publikum durchwegs positiv war. Die Theaterleute und die Trachtentänzer durften grossen Applaus ernten. «Wir sind sehr zufrieden, wie alles ablief», erzählte er. «Wir helfen einander. Bei uns gehören alle zusammen wie eine grosse Familie, vom Kleinkind bis zum Grossvater. Das ist unsere Trachtenfamilie.»
Wer sich noch ein Ticket sichern möchte, der kann dies auf der Homepage der Trachtengruppe Mühlau online tun.