Strassensanierung für mehr Lebensqualität
03.10.2025 BeinwilDie Kantonsstrasse K350 soll saniert werden. Seit dem Sommer 2020 wird geplant. Am Mittwoch, 24. September informierten der Gemeinderat und der Kanton über die vorgesehenen Massnahmen, die Zeitraster und die voraussichtlichen Kosten.
IRIS CALGIONI
Die K350 ...
Die Kantonsstrasse K350 soll saniert werden. Seit dem Sommer 2020 wird geplant. Am Mittwoch, 24. September informierten der Gemeinderat und der Kanton über die vorgesehenen Massnahmen, die Zeitraster und die voraussichtlichen Kosten.
IRIS CALGIONI
Die K350 ist gemäss dem Kantonsstrassennetz eine Lokalverbindungsstrasse. Sie weist einen sehr hohen Sanierungsbedarf auf. Durchschnittlich wird sie pro Tag von 1’500 Fahrzeugen befahren. Die K350 verläuft quer durch Beinwil, mit den Bezeichnungen Oberdorf, Mitteldorf und Unterdorf. Nach rund vier Jahren Planungszeit wurde das Projekt vom Gemeinderat verabschiedet. Die Vorlage soll an der kommenden, ordentlichen Gemeindeversammlung vom 21. November traktandiert werden. «An der heutigen Informationsveranstaltung wollen wir den weiteren Verlauf des Verfahrens offenlegen. Diese Sanierung ist eine grosse Chance zur Aufwertung unseres Dorfes», meinte Gemeindeammann Stefan Zemp, bevor er den Planern das Mikrofon überliess.
Weniger Lärm, weniger Hitze, mehr Verkehrssicherheit und höhere Lebensqualität
Der Kanton als Bauherr hat eine Strasse mit einer Breite von sechs Metern geplant. Es wird ein lärmmindernder Deckenbelag eingebaut, der viel zur Wohnqualität beitragen soll. Marius Büttiker ist der Gesamtprojektleiter des Departements Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau. Er betonte mehr als einmal: «Wir wollen euch eine schöne Strasse bauen.» In den detaillierten Ausführungen der Planer bekamen die Anwesenden einerseits verschiedene Strassenabschnitte zu sehen mit dem Ist-Zustand sowie Visualisierungen, wie es nach der Sanierung aussehen könnte. Oberste Priorität ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden.
Dazu gehört die Sanierung und Ergänzung von Gehwegen, Querungen für die Fussgänger, eine Eingangspforte beim Dorfeingang oberhalb des Schulhauses, und bei der Bushaltestelle Unterdorf ist eine Mittelinsel geplant.
Rund ein Drittel zulasten der Gemeinde
Die Finanzierung des rund 1,5 Kilometer langen Strassenabschnitts innerorts wird mit einer Gemeindebeteiligung von 35 Prozent und einer Kantonsbeteiligung von 65 Prozent abgerechnet. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich mit einem eingerechneten Kreditrisiko auf 8,3 Millionen Franken. Davon wären 2,327 Millionen Franken zulasten der Gemeinde Beinwil, rund 6 Millionen Franken liegen beim Kanton.
Diverse Begleitprojekte
Zeitgleich mit der Belagssanierung wird die Optimierung und Anpassung der ÖV-Haltestellen an das Behindertengleichstellungsgesetz realisiert. Auch werden die in der Strasse liegenden Leitungen wie Trinkwasser, Abwasser, Medienrohr und Elektroleitungen saniert.
Landschaftsarchitekt Stephan Karlen stellte die Strassenraumgestaltung vor. Hier sind diverse Baumreihen, Baumpflanzungen und Rabatten mit Stauden und Blütensträuchern angedacht. Auch sollen die zum Teil sehr weiten und breiten Strasseneinmündungen verschmälert werden. «Wir wollen versiegelte Flächen öffnen, zum Beispiel nahe der Bushaltestelle Unterdorf. Weiter wird der Durchlass des Wissenbach saniert und so das Gewässer revitalisiert.
Diese gestalterische Aufwertung des Strassenraums trägt gemäss der Fachexperten einerseits zur Minderung der Hitze bei, und insbesondere die Baumreihen lassen die Fahrbahn optisch schmäler wirken, was einen Einfluss auf das Tempo der Lenker haben kann.
Verleiten neue Strasse zum schneller fahren?
Diese Befürchtung versteckte sich in zwei gestellten Fragen von anwesenden Beinwilern. Der kantonale Projektleiter Büttiker erklärte, dass auf Kantonsstrassen keine «Tempo 30» Abschnitte gemacht werden. Die Reduktionsmassnahmen seien an den Dorfeingängen eingeplant. «Mit der Strassenbreite von sechs Metern Breite haben wir eher ein Untermass. Das bewirkt auch ein gemässigtes Tempo der Fahrer.
Ein anwesender Landwirt holte sich mit seiner Frage auch die Bestätigung ein, dass er auf den Gehweg ausweichen dürfe mit seinen Landmaschinen. «Mein Fahrzeuge sind bis 3,5 Meter breit, und wenn mir ein Bus entgegen kommt, ist auf der Strasse kreuzen unmöglich.» Er bedankte sich für die Zusage, bei Bedarf und für wenige Meter auf dem Gehweg fahren zu dürfen.
Die wenigen gestellten Fragen zeigten deutlich, dass der Info-Anlass alle wichtigen Themen aufgezeigt hat. Sowohl Gemeindeammann Zemp als auch Gesamtprojektleiter Büttiker hoffen, dass der Bau 2028 starten kann. Das hängt davon ab, ob alle Verfahren reibungslos bei allen Instanzen durchkommen.