Songs, soweit das Auge reicht
09.02.2024 OberrütiDer legendäre Mugumu fand bereits zum 31. Mal statt. Die beiden organisierenden Vereine Ratteschwänz und Musikgesellschaft stellten drei grosse Zelte auf und verwandelten die Schulanlage in eine riesige Fasnachtsszenerie.
IRIS CAGLIONI
Ganz nach dem ...
Der legendäre Mugumu fand bereits zum 31. Mal statt. Die beiden organisierenden Vereine Ratteschwänz und Musikgesellschaft stellten drei grosse Zelte auf und verwandelten die Schulanlage in eine riesige Fasnachtsszenerie.
IRIS CAGLIONI
Ganz nach dem Motto «Come along as a Song» verwandelte sich das Schulhausareal des 1600-Seelen-Dorfs in eine riesige Fasnachtsfesthütte. Songs aus aller Welt und allen Gattungen heizten die Stimmung am Mugumu an. Drei Tage lang dauerten die Aufbauarbeiten, damit am Samstagabend das Festgelände für die Besucher bereit war. Insgesamt waren rund 80 Helfer dafür im Einsatz. Neugierige konnten vor der offiziellen Türöffnung die Räumlichkeiten besichtigen – noch ohne Gedränge und ohne laute Musik. «Diese Besichtigungen sind von vielen sehr geschätzt, sie können mit den Kindern durch die Räume laufen und im Anschluss das Monsterkonzert hören», informierte OK-Präsident Silas Leu.
Aufwärmen am Monster
Ab 18 Uhr öffnete das Kafizelt und lockte viele Fasnachtsbegeisterte an, denn um 18.30 Uhr zeigten die Guggen am Monsterkonzert, was sie drauf haben. Eröffnet wurde es von der Nachwuchsgugge «Rütifäger». Nacheinander stellten sich die zehn anwesenden Guggen auf den beiden Tribünen auf und schmetterten ihre Songs durch den Abend.
Spass hatten jung und alt, ob verkleidet oder nicht. Die super Stimmung des Kafizelts schwappte über auf das ganze Areal und liess die Besucher bis in die frühen Morgenstunden feiern.
Insgesamt standen den Besuchern sieben verschiedene Bars in der Mehrzweckhalle, dem Vereinslokal und ausserhalb in den grossen Zelten zur Verfügung. In zwei Lokalen fanden sich Tribünen für Guggenauftritte. Die einheimischen «Ratteschwänz» hatte ihren Auftritt wie üblich um Mitternacht – eine geniale Show mit heulendem Töffmotor. Die Besucher konnten abtauchen in die Woodstock-Bar oder abheben mit der Nasa, gemütlich essen in den vier Jahreszeiten oder das Skihüttengefühl in Saas Fee geniessen, nur um einige zu nennen.
Klosterfrauen in Überzahl
Das Konzept ging auf. Ob Blues Brothers, SisterAct oder der Kiosk von Polo Hofer. Songs und somit Musiklegenden aller Art kamen in Hülle und Fülle nach Oberrüti. OK-Präsident Leu ist erfreut über den gelungenen Abend ohne Zwischenfälle: «Die Stimmung war allgemein sehr gut, ausgelassen aber durchwegs friedlich.» In rund zwei Wochen wird der Mugumu 2024 nachbesprochen und bereits dann beginnen die Vorbereitungen für den nächsten Ball.
Ein neues Motto finden ist immer der Startschuss. Dafür dürfen alle Vereinsmitglieder Vorschläge abgeben. Das OK bestimmt aus den fünf besten den Sieger für den nächsten Ball. «Vieles, was wir an Deko und Material brauchen, ist in unserem Lager vorhanden. Das spart Geld und ist nachhaltig.»
Einige Fakten und Zahlen
1983 beschlossen neun Oberrüter, die nicht mehr aktive Guggemusig Ratteschwänz wieder zu beleben. Sie nahmen am Oberrüter Umzug teil und bereicherten nebst Oberrüti auch Rotkreuz mit einer kakophonischen Dorftour. Die einstudierten Stücke waren unter anderem «Rucki-Zucki» oder «Kreuzberger Nächte sind lang».
1991 wurde aus der Guggemusig ein Verein. Bereits 1993 zählten sie 35 Mitglieder, zehn Jahre später waren es 53 und seither schwanken die Mitgliederzahlen zwischen 48 und 64 Personen. Der Musikstil wandelte sich mit der Hitparade und den angesagten Beats aus der entsprechenden Zeit. Die Kakophonie wurde weniger, die Klasse der gespielten Musik immer mehr. Ein Vereinshöhepunkt war die Teilnahme am Eurocarneval in Prag 2017.
Musig und Guggemusig = Mugumu
Der erste Mugumu stieg am 22.2.1992 unter dem Motto Urwald, schon immer organisiert von den Ratteschwänz und der Musikgesellschaft Oberrüti. Seither gehört der Ball zum festen Bestandteil des regionalen Fastnachtstreibens. Der Bekanntheitsgrad geht auch weit über die regionalen Grenzen hinaus bis in den süddeutschen Raum. Nach drei arbeitsintensiven Tagen des Aufbaus und der Durchführung des Balls wurde am Sonntag wieder alles ab- und aufgeräumt.