Seit 25 Jahren voller Einsatz für den Gast
23.05.2025 BeinwilAm 12. Mai 2000 übernahm der damals 30-jährige Stefan Villiger vom Holderstock den Gastronomiebetrieb auf dem Horben. Heute blickt er auf 25 erfolgreiche und sehr intensive Jahre zurück.
IRIS CAGLIONI
Als Stefan Villiger von den Mitgliedern der ...
Am 12. Mai 2000 übernahm der damals 30-jährige Stefan Villiger vom Holderstock den Gastronomiebetrieb auf dem Horben. Heute blickt er auf 25 erfolgreiche und sehr intensive Jahre zurück.
IRIS CAGLIONI
Als Stefan Villiger von den Mitgliedern der Alpgenossenschaft zum neuen Wirt gewählt wurde, konnte er es kaum glauben. Als Quereinsteiger, als ausgebildeter Molkereimeister, musste er bis zum Wirtewechsel kurzum die Kochausbildung und das Wirtepatent machen. Dafür hatte er zwei Jahre Zeit. Danach begann er, den Betrieb nach seinen Vorstellungen aufzubauen.
Er hat dem Horben-Restaurant seinen Stempel aufgedrückt. Sein unermüdlicher Elan und sein treues Team, heute sind das rund 40 Voll- und Teilzeitmitarbeitende, haben ihn über die Jahre hinweg mitgetragen.
Als er die Wirtetätigkeit übernahm, war er Junggeselle. Er wohnte direkt über der Wirtschaft, war somit immer da, ständig in Bereitschaft und am Arbeiten.
Privatleben und Freizeit waren für Villiger fast Fremdworte. Auch blieb keine Zeit für den Ausgang. So lebte er dies in Form von gemütlichen Runden und Festen mit Gästen aus, welche immer mal wieder bis in den Morgen dauerten. Dann lernte er seine Frau Monika kennen. 2012 heirateten sie, bekamen zwei Söhne, Matthias und Samuel, und wohnen seit 2017 in Beinwil.
Was bedeutet Ihnen dieses Jubiläum persönlich und für das Restaurant?
Stefan Villiger: Das eigentliche Gefühl ist hier Dankbarkeit. Dass ich diese Arbeit hier auf der einzigen Alp im Kanton Aargau so viele Jahre machen konnte und dass es so gut funktioniert hat – dafür bin ich dankbar.
Es gab in diesen vielen Jahren immer wieder Momente, wo ich/wir nicht wussten, wie es weitergehen soll, meist personeller Natur, wie wir das Problem lösen sollen. Und dann ging wieder eine Türe auf. Ich bin dankbar für die Energie, die ich hatte, für die guten Mitarbeiter, für die treue Kundschaft und das Vertrauen, das schlussendlich alle in mich steckten.
Alpwirtschaft oder Restaurant im Tal – wo sind die Unterschiede?
Wir haben hier Platzverhältnisse für grosse Gruppen. Das wird geschätzt und natürlich viel genutzt. Zusätzlich zum normalen Restaurantbetrieb ist unsere Alpwirtschaft ein Betrieb im Naherholungsgebiet Horben und darum ein attraktives Ausflugsziel. Je nach Wetterlage ändert die Menge an Laufkundschaft drastisch. Bei schönem Wetter können es doppelt so viele Gäste sein wie bei schlechtem. Unsere Gäste sollen aber keinen Unterschied wahrnehmen, ihnen gebührt der gleiche Top-Service, ob es regnet oder ob die Sonne scheint. Und genau hier greift die Dynamik unserer Mitarbeiter. Sie sind äusserst flexibel, und das schätze ich an meinem Team sehr.
In den letzten Jahren kam auch meine langjährige Erfahrung zum Tragen. Sie zeigt mir auf, dass es Dinge gibt, die ich nicht ändern kann. Genauso schenkte sie mir den Mut, Innovationen anzunehmen und umzusetzen. Dieser Erfahrungsschatz ist für mich persönlich und für den Betrieb sehr wertvoll.
Was hat sich im Betrieb in diesen 25 Jahre verändert?
Anfänglich veränderte ich Kleinigkeiten. Alles aufzuzählen wäre unmöglich. Die grösste Veränderung war der Umbau, den die Alpgenossenschaft im Jahr 2013 realisiert hat. Wir wollten damit dem Gast die Möglichkeit bieten, das ganze Jahr hindurch die Terrasse benützen zu können. Dazu mussten wir die Infrastruktur anpassen, haben den Pavillon und den Aussenbereich neu erstellt und bekamen ein modernes Kassensystem. Zudem sind wir barrierefrei. Auch haben wir das Restaurant für Kühlräume ganz unterkellert.
Bei diesem Umbau haben wir das Bestmögliche erreicht und die Infrastruktur auf Spitzentage auslegen können. Darum konnte der Betrieb zu dem werden, was er heute ist.
Gibt es etwas, wofür Sie speziell dankbar sind?
Mit unserem Team wollen wir gute Gastgeber sein. Es braucht viel Fingerspitzengefühl, um allen Gästen gerecht zu werden und ihnen den benötigten Wohlfühlrahmen zu bieten. Da kommt es auch vor, dass mein Personal dicke Haut haben muss. Dankbar bin ich für mein treues Team. Ich habe viele langjährige Mitarbeiter. Hier möchte ich die Gelegenheit nutzen, um allen, die hier oben «chrampfen», zu danken, meinen allerbesten Mitarbeitern und meinen Geschwistern, allen voran meiner Schwester Megi.
Ein speziell grosser Dank gilt meiner Frau Monika für das Verständnis und den Rückhalt, den sie mir gibt. Sie organisiert die Familie und ist immer zur Stelle, wenn es mal wieder hektisch wird. Auch nimmt sie mir einen grossen Teil der administrativen Arbeiten ab, da kann ich mich immer darauf verlassen.
Wie habt ihr das Jubiläum gefeiert?
Exakt am Jubiläumstag, am Montag, 12. Mai, haben wir unsere Wirtschaft um 14 Uhr geschlossen. Alle Mitarbeitenden mit Partnern, meine Geschwister sowie unsere Hausmusik «Six Päck» waren eingeladen.
Wir feierten im Restaurant Niesenberg, genossen dort die wunderbare Gastfreundschaft und einen herrlichen Abend mit einem feinen Nachtessen.
Wir haben bis in die Nacht hinein gefeiert, denn am Dienstag haben wir Ruhetag, und das Personal hatte somit frei.