Gross waren die Erwartungen – intensiv waren die Vorbereitungen – nervös waren alle Beteiligten.
Unter diesen Voraussetzungen machte sich die Geräteriege Sins-Oberrüti am frühen Samstagmorgen auf den Weg an die Schweizermeisterschaften im ...
Gross waren die Erwartungen – intensiv waren die Vorbereitungen – nervös waren alle Beteiligten.
Unter diesen Voraussetzungen machte sich die Geräteriege Sins-Oberrüti am frühen Samstagmorgen auf den Weg an die Schweizermeisterschaften im Vereinsturnen Jugend. Trotz der Begleitung von starkem Schneefall und eisigen Temperaturen erreichte die topmotivierte, 57-köpfige Turnerinnenschar mit Ihrem Leiterteam das Wettkampfgelände in Brugg.
Sofort wurden die Haare in Form gebracht, das Dress und die Geräteschuhe angezogen, denn die Startzeiten der Vorrunde rückten mit grossen Schritten näher. Zuerst zeigten die älteren Girls (maxis) ihr Können am Schulstufenbarren, kurz darauf die Jüngeren (minis) am gleichen Gerät und den Abschluss bildeten wieder die älteren Turnerinnen mit der Gerätekombination.
Vorrunde gut geturnt
In allen drei Disziplinen wurden die grossen Erwartungen erfüllt, teilweise sogar übertroffen. Und so war es nicht erstaunlich, dass die Vorführungen mit hohen Bewertungen der Wertungsrichter honoriert und belohnt wurden. In der Kategorie der jüngeren Turnerinnen wird der Schweizermeister ohne Final erkoren. Deshalb war nach der Bekanntgabe aller Noten schnell klar, dass den minis vom GeTu Sins-Oberrüti mit der höchsten Note der Vorrunde der Titel nicht mehr zu nehmen ist. Fast ungläubig und mit Tränen in den Augen jubelten die Nachwuchsturnerinnen über den grösstmöglichen Erfolg des Turnjahres. Obwohl die maxis eigentlich keine Motivation nötig gehabt hätten, war diese Vorlage der jüngeren Kolleginnen dann wohl doch der perfekte letzte nötige Schub, um in den beiden Finaldurchgängen nochmals alles aus sich herauszuholen. Zuerst brillierten die 30 Turnerinnen an den sechs Stufenbarren mit Synchronität, Technik und Ausdruck.
Anschliessend folgte die Kür der 28 jungen Frauen in der Gerätekombination, im perfekten Zusammenspiel von Boden- und Schulstufenbarrenelementen.
Die Spannung war riesig
Nach Abklingen des letzten Tones lagen sich die Turnerinnen und Leiterinnen überglücklich in den Armen und waren mehr als zufrieden mit dem Gezeigten, natürlich auch mit der grossen Hoffnung auf einen entsprechenden Ausgang an der Siegerehrung.
Die Anspannung in der Halle, kurz vor der Rangverkündigung war zum Zerreissen gespannt und der Puls erhöhte wieder seine Taktgeschwindigkeit. Vor allem als die Speakerin folgenden Satz begann: «1. Rang und Schweizermeister in der Disziplin Schulstufenbarren, Kategorie U17 ist Getu Sins-Oberrüti!» Wow, was für ein Gekreische, was für ein Jubel und was für ein Sturmlauf auf den höchsten Punkt vom Podest. Es gab kein Halten mehr.
Aber das war ja erst der Anfang
Wie sieht die Rangliste in der Gerätekombination aus? Dort waren die beiden Erstplatzierten nur durch den kleinstmöglichen Abstand von 0.01 Punkten getrennt. Und eine dieser beiden Riegen war wieder das GeTu Sins-Oberrüti. Allerdings lag das Quäntchen Glück nicht auf der Seite der Oberfreiämterinnen, so musste dem TV Kirchberg der Vortritt auf die beste Podestaussicht überlassen werden. Natürlich trübt dieser Minimalabstand im ersten Moment ein bisschen die Freude, doch bereits bei der standardmässig gespielten Nationalhymne überwiegt der riesige Stolz über die gezeigten Spitzenplatzierungen.
Gemeinsam mit den minis, den ebenfalls neuen Schweizermeisterinnen wurde in der Brugger Halle mit den 57 neuen GeTu-Sneakern getanzt, gelacht und gesungen. Die Girls und ihre Leiterinnen waren am Ziel Ihrer Turnerträume angelangt und konnten das Erreichte auch bei der Heimfahrt noch nicht richtig einordnen.
Das Geräteturnen Sins-Oberrüti ist doppelter Schweizermeister im Schulstufenbarren und Vizeschweizermeister in der Gerätekombination.
Die perfekte Krönung, eines unglaublich erfolgreichen Wettkampfjahres 2023.
Seraina Wyder