Schiessen ist eine anspruchsvolle Sportart
19.04.2024 SinsAm Tag des offenen Schützenhauses konnten alle Interessierten einmal versuchen, mit einem Kleinkalibergewehr auf die Distanz von 50 Meter die Scheibe zu treffen. Für die Organisatoren war es ein gelungener Tag.
IRIS CAGLIONI
Das Sinser Schützenhaus ...
Am Tag des offenen Schützenhauses konnten alle Interessierten einmal versuchen, mit einem Kleinkalibergewehr auf die Distanz von 50 Meter die Scheibe zu treffen. Für die Organisatoren war es ein gelungener Tag.
IRIS CAGLIONI
Das Sinser Schützenhaus liegt etwas abseits, am Waldrand im Dorfteil Moosbrünneli. Am letzten Samstag waren die Türen weit geöffnet für alle, die Einblick nehmen wollten und sich für diesen Sport interessierten. Dabei war die Möglichkeit gegeben, einmal ein Gewehr in den Händen zu halten und auch damit zu schiessen.
«Am Vormittag kamen nur eine Handvoll Personen vorbei doch am Nachmittag waren es mehr als erwartet», berichtete der Präsident der Sportschützen Sins, Fabrice Ineichen. Das Wetter war fast zu schön. Darum waren sie über die Anzahl der Nachmittagsbesucher positiv überrascht. Von 10 bis 12 Uhr sowie 13 bis 16 Uhr informierten und instruierten die Vereinsmitglieder das Publikum. «Der Schiessbetrieb findet nur während den Monaten April bis Oktober statt. Dann können die Vereinsmitglieder am Dienstag und Samstag Trainings absolvieren. Wir führen auch verbandsinterne Wettkämpfe durch und besuchen die Anlässe der anderen Vereine», orientierte der Schützenmeister Peter Bittel.
So lernt man den Sport kennen
Für das breite Publikum veranstalten die Sinser Schützen im Sommer jeweils ein Volksschiessen und im Herbst das Jahresendschiessen. «Dann können alle, die wollen, mitmachen und an den Wettbewerben teilnehmen» so Bittel. Auch Schüler dürfen den Sport ausprobieren. Im Rahmen des Ferienpass Sins ist diese Aktivität bereits ein fester Programmbestandteil.
Der Tag des offenen Schützenhauses ist aber kein regelmässig stattfindender Anlass. Der Schweizer Schiesssportverband feiert 2024 sein 200-jähriges Bestehen. Darum öffneten schweizweit über 500 Schützenvereine ihre Häuser am 13. und/oder am 20 April.
Die Sinser Sportschützen nutzten am letzten Samstag den Tag doppelt und veranstalteten zeitgleich das Volksschiessen. So konnten alle, vom blutigen Anfänger bis zum Profi, um die Wette schiessen. Ein Maximum von 50 Punkten konnte erreicht werden, ab 45 Punkten gab es ein Kranzabzeichen.
Und wie war das für Neulinge?
So war es denn erstaunlich, dass die 25-jährige Frau, die noch nie vorher ein Gewehr in Händen hielt, nach einigen Probeschüssen 44 Punkte erreichte.
«Fabrice instruierte mich geduldig und zeigte mir die wichtigsten Grundlagen. Er liess mich zwei-, dreimal den Abzug leer ziehen, dann legte er die Munition ein und motivierte mich ständig. Das schwierigste war, den Abzug ganz fein über den Druckpunkt zu ziehen», erzählte die Schützin. Ihre Begleiterin versuchte es auch und erreichte 42 Punkte. «Das Ziel erspähen war nicht schwierig, doch nach jedem Schuss musste ich die richtige Position wieder finden, manchmal verzog sich die Perspektive. Dann riet mir der Instruktor, ich solle die Augen beruhigen und ins Grüne blicken, wieder neu fokussieren und dann schiessen. Es sieht einfacher aus, als es ist», so die zweite Schützin. In der Schützenstube wurde den Interessierten eine Videopräsentation des 98-jährigen Vereins gezeigt. Dazu wurden Getränke, Kuchen und Salzknabbereien offeriert. «Insgesamt können wir einen gelungenen Anlass verbuchen», meinte Präsident Ineichen.
Und was geschieht mit dem verschossenen Blei?
Bittel erklärte, dass 2008 Kugelfänge hinter den Scheiben installiert wurden. «Jedes Jahr, wenn die Saison zu Ende ist, werden die Kugelfänge geleert und das Blei fachgerecht entsorgt. Das sind jeweils rund 60 Kilogramm Blei, das sich über die Saison ansammelt. Auch die Messinghülsen werden korrekt entsorgt.» Bittel meinte, dass nur noch ganz wenige Kugeln in den Schutzwall hinter den Scheiben gelangen.
Mässiger Andrang auch in Beinwil
Auch die Beinwiler Feldschützengesellschaft öffnete die Tore zum Schützenhaus. Auf dem 300m Schiessstand konnte mit den diversen Sportgeräten auf alle zehn Scheiben geschossen werden.
Vereinspräsident Roman Bütler meinte: «Das sonnige Wetter war wohl für viele zu schön, um ins Schützenhaus zu gehen. Es hätten durchaus mehr Leute kommen können. Trotzdem hatten wir alles in allem einen guten Tag. Von allen Teilnehmenden kamen positive Rückmeldungen. Die Festwirtschaft war über die Mittagszeit ein kleiner Publikumsmagnet.»