Recyclingcenter könnte bald realisiert sein
23.05.2025 AuwNach rund vier Jahren nimmt die Planung nun Formen an. Das Projekt zum Recyclingcenter ist ausgesteckt und liegt öffentlich auf der Gemeindeverwaltung auf. Damit endet eine lange Geduldsprobe.
RAHEL HEGGLIN
Bis zu 28. Juni 2021 konnten die Bürgerinnen ...
Nach rund vier Jahren nimmt die Planung nun Formen an. Das Projekt zum Recyclingcenter ist ausgesteckt und liegt öffentlich auf der Gemeindeverwaltung auf. Damit endet eine lange Geduldsprobe.
RAHEL HEGGLIN
Bis zu 28. Juni 2021 konnten die Bürgerinnen und Bürger von Auw wie gewohnt im Dorf ihre Fraktionen entsorgen. Doch dann kam das verheerende Hagel-Gewitter, welches in Auw nebst der Sammelstelle auch noch andere Gebäude zerstörte und somit den Betrieb verunmöglichte. In der Folge wurde die Sammelstelle als Provisorium auf den Aussenflächen bei der Grossäckerstrasse betrieben. «Am Anfang gab es viele Stimmen, die das Angebot einer Recyclingannahmestelle vermisst haben. Deshalb wollten wir so bald wie möglich wieder etwas anbieten können», erklärt der Gemeindeschreiber Stefan Schumacher.
Keine Halle
Das Konsortium Grossäcker versprach dem Gemeinderat, die Halle neu aufzubauen und der Gemeinde den vorderen Teil zur Miete zu überlassen. In diesem Bereich sollte eine neue Sammelstelle entstehen. Während die Gemeindeverantwortlichen vorwärts machten und auch eine Erhöhung der Kehrichtgrundgebühr - auf 105 Franken pro Haushalt ab Betriebsaufnahme - an der Gemeindeversammlung durchbrachten, verzögerte sich der Bau der Halle. «Immer wieder wurde das Projekt aus verschiedenen Gründen verzögert. Deshalb mussten auch wir unsere Bürger wiederholt vertrösten», so Schumacher. Im Herbst vergangenen Jahres kam dann aber der Rückschlag: Das Konsortium teilte dem Gemeinderat mit, dass es die Halle nicht bauen wird! Nun stand die Frage im Raum. Was tun?
Grosses Angebot
Der Gemeinderat hielt an seinem Plan fest, ein Recyclingangebot innerhalb der Gemeinde zu realisieren – und bekam Unterstützung vom Konsortium Grossäcker. Es wird den Teil der Halle bauen, in welchem die Sammelstelle geplant ist. So ging es also nicht lange, bis die Planer ihre Arbeit aufnahmen. Mittlerweile steht das Projekt fest: Es umfasst eine Sammelstelle auf 535 Quadratmetern Innenfläche und 109 Quadratmetern Aussenfläche. Darin können die Auwerinnen und Auwer gängige Fraktionen wie Glas, Karton oder Batterien abgeben, aber auch Spezialfraktionen wie Elektroschrott, Styropor oder Speiseöl. Betrieben wird das Recyclingcenter von der Häfeli Recycling AG. Die Öffnungszeiten sind am Montag und Mittwoch von 13 bis 18 Uhr und am Samstag von 8 bis 12 Uhr geplant.
Es könnte schnell gehen
In welchen Dimensionen die Sammelstelle realisiert wird, kann die Bevölkerung bereits vor Ort besichtigen. Das ganze Projekt ist ausgesteckt. Auf der Verwaltung liegt es noch bis am 10. Juni öffentlich auf.
Gibt es keine Einsprachen – wovon der Gemeinderat ausgeht – können die Bagger demnächst auffahren. «Im besten Fall öffnen wir das Recyclingcenter im Spätherbst oder Anfang des kommenden Jahres», erklärt Schumacher.
Eventuell offen für andere
Geplant ist, dass dieses primär der Auwer Bevölkerung zur Verfügung steht. Da aber nicht auszuschliessen ist, dass auch Bewohnende aus anderen Gemeinden die Infrastruktur nutzen werden, wird Auw ziemlich sicher reagieren. «Zuerst schauen wir, wie der Betrieb anläuft, und dann werden wir eine Auswertung machen. Wir können uns gut vorstellen, dass sich Partnergemeinden bei diesem Projekt anschliessen», so der Gemeindeschreiber. Konkret angegangen wurden bereits Nachbargemeinden. Während die Abtwiler sich eher nach Luzern orientieren, könnte es für die Mühlauer durchaus interessant werden, sich in Auw zu beteiligen. Schliesslich hat man dem Recyclingparadies in Muri eine Absage erteilt. In welcher Form eine Beteiligung möglich ist, wird zu gegebener Zeit eruiert. Zuerst muss das Auwer Recyclingcenter gebaut werden. Und bis dahin können die Einwohnenden aus Auw noch in der Sinser Sammelstelle Giessenmatt ihre Waren entsorgen.