Politischer Umbruch: Rücktritte in der Exekutive
21.02.2025 DietwilGemeindeammann Pius Wiss und Gemeinderätin Beatrice Gisi stellen sich für keine weitere Legislaturperiode zur Wahl. Diese Information verkündeten die beiden anlässlich des Behörden- und Kommissionsanlasses am Montagabend.
RAHEL HEGGLIN
...Gemeindeammann Pius Wiss und Gemeinderätin Beatrice Gisi stellen sich für keine weitere Legislaturperiode zur Wahl. Diese Information verkündeten die beiden anlässlich des Behörden- und Kommissionsanlasses am Montagabend.
RAHEL HEGGLIN
Nach der Vorspeise liess der Gemeindeammann die Bombe platzen: «Wir haben intern besprochen, wer eine weitere Amtszeit macht und wer aufhören wird. Durch den Entscheid von Bea und mir sind zwei Vakanzen im Gemeinderat frei, die es zu besetzen gilt», erklärte Wiss bei seiner Rede.
Die Gemeinderatswahlen sind am 28. September. Es wird auf jeden Fall eine Urnenwahl geben, auch wenn nur zwei Kandidaten zur Verfügung stehen würden. Ein allfälliger zweiter Wahlgang könnte in stiller Wahl erfolgen.
Gemeinderäte gesucht
Damit die Stimmberechtigten eine Auswahl haben, ist der Gemeinderat bereits auf der Suche nach Nachfolgern. «Wir haben eine Liste mit potenziellen Kandidaten, die wir angehen. Es ist nicht einfach, da ein solches Amt mit erheblichem Zeitaufwand verbunden ist. Es lässt aber auch einen gewissen Gestaltungsspielraum für die Gemeinde zu», sagt Vizeammann Andrea Gwerder. Sie wird sich für eine vierte Amtszeit aufstellen. Mit dem genannten Aufwand ist durchschnittlich ein Arbeitsvolumen von zehn Prozent gemeint. «Gerade bei einer ersten Amtszeit muss man dossierfest werden. Das braucht Zeit. Bei einer weiteren Amtsperiode kann das Arbeitsvolumen etwas reduziert werden. Wobei es auch auf die anstehenden Projekte ankommt. Noch mehr Zeit braucht das Amt des Ammanns. Hierfür gibt es in Dietwil bereits einen Anwärter. Der amtierende Gemeinderat Theo Kern will das Amt übernehmen. Wird er als Gemeinderat bestätigt, wäre es für ihn die dritte Amtsperiode. Auch Mike Arnet stellt sich wieder zur Wahl. Somit kämen die zwei neuen Exekutivmitglieder in ein gut funktionierendes Gremium, das sich wertschätzt und gegenseitig unterstützt. Diese beiden Attribute wünschen sich die verbleibenden Gemeinderäte auch für ihre neuen Kollegen. «Zudem sollen sie zuverlässig sein und eine gewisse Gelassenheit mitbringen», so Gwerder.
Langjähriger Gemeindeammann
Mit Wiss verliert Dietwil ein erfahrenes Behördenmitglied. «Insgesamt war ich 28 Jahre Gemeinderat und jeweils gleichzeitig Gemeindeammann. In den 90er Jahren amtete ich während zwölf Jahren, meine zweite Amtszeit dauert nun schon seit 16 Jahren.» Da er seit einem Jahr pensioniert ist, möchte er es zukünftig etwas ruhiger angehen und einer jüngeren Person Platz machen. «Das gibt Chancen für neue Impulse», so Wiss. Langweilig werde es ihm nicht. «Ich arbeite immer noch im Forstunternehmen mit.»
Neuer Schulvorsteher gesucht
Die Gemeinderätin Gisi verlässt die Exekutive nach acht Jahren. Sie ist mit ihrem Vollzeit-Job bei der Raiffeisenbank in Rotkreuz genug ausgelastet. «Es ist schwierig, mit diesem Pensum beiden Jobs gerecht zu werden und dabei noch genug Zeit für sich zu haben», gesteht sie. Auch die ihr unterstellten Ressorts wie Schule, Vereine, Finanzen und Steuern sind intensiv. «Da braucht es jemand, der genug Zeit hat, sich mit den Lehrkräften auszutauschen. Es muss aber eine Person sein, die keine Kinder hat, welche in Dietwil zur Schule gehen. Das gäbe Interessenskonflikte», so die abtretende Gemeinderätin. Eine grosse Hürde konnte sie ihrem Nachfolger noch abnehmen: Die Besetzung der ausgeschriebenen Stelle als Schulleiter. «Wir haben eine gute Lösung mit Jonas Reding gefunden. Er wird die Funktion als Schulleiter mit fünfzig Prozent übernehmen. Mit den anderen fünfzig Prozente führt er seine Aufgabe als Kindergartenlehrperson weiter.»
Freiwerdende Ressorts
Ob ihre Nachfolgeperson das gleiche Ressort übernehmen wird, wird sich an der ersten Sitzung des neuen Gemeinderates im Januar zeigen. Neben dem Ressort von Gisi wird auch das Ressort von Wiss frei. Er verantwortet den Umweltschutz, Gewässer, die Infrastruktur und die Raumplanung, aber auch die Ortsbürger und Forstwirtschaft. Die Gemeinderäte, die eine weitere Legislaturperiode anstreben, wollen ihre Ressorts behalten.
Am 28. September sind Wahlen
Nebst den beiden Gemeinderäten werden am 28. September im Rahmen der Gesamterneuerungswahlen auch diejenigen Kommissionsmitglieder neu gewählt, welche vom Volk gewählt werden. Stellen sich gleich viele auf wie Sitze zu besetzen sind, gibt es eine stille Wahl.
Am Behörden- und Kommissionsanlass am Montagabend haben von den 46 eingeladenen Personen 30 teilgenommen. Sie gehören den 13 Kommissionen an, die es in Dietwil gibt. Der Anlass findet alle vier Jahre statt und ist Ausdruck der Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber den Kommissionsmitgliedern und ihren Engagements. In den nächsten Tagen werden die Kommissionsmitglieder einen Brief von der Gemeinde erhalten, in dem gefragt wird, ob sie eine weitere Legislaturperiode anhängen. Eine Rückmeldung wird bis Ende April erwartet, damit die Vorbereitungen für die Wahlen am 28. September angegangen werden können.