Personenwagen-Park wurde 2022 grüner und bewegte sich leicht unter Vorjahr
13.01.2023 Vermischtespd/red | Der Kfz-Markt ist eine der Stützen der Schweizer Volkswirtschaft. 2022 fragten die Konsumenten besonders viele Elektrofahrzeuge nach. Allerdings wurde die Branche im dritten Coronajahr von einem erneut dramatischen Rückgang zur Vor-Corona-Zeit getroffen, der in die ...
pd/red | Der Kfz-Markt ist eine der Stützen der Schweizer Volkswirtschaft. 2022 fragten die Konsumenten besonders viele Elektrofahrzeuge nach. Allerdings wurde die Branche im dritten Coronajahr von einem erneut dramatischen Rückgang zur Vor-Corona-Zeit getroffen, der in die Annalen der Neuwagenimporteure eingehen wird. Der VFAS prognostiziert rund 226’000 Personenwagen Neuzulassungen in der Schweiz, was einen kleinen Rückgang von rund 12’000 Autos gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Zulassungszahlen der letzten vier Monate zeigen einen verheissungsvollen Trend – der Markt dürfte 2023 weiter erstarken – auch wenn die über 300’000 Neuzulassungen aus der Vor-Pandemie Zeit schwierig zu erreichen sein werden. Als volkswirtschaftliche Sofortmassnahme kann der Bund den positiven Trend unterstützen, indem er wettbewerbsbehindernde und bürokratische Regulierungen abbaut, insbesondere die CO2-Doppelbesteuerung von jungen Gebrauchtwagen.
Weitere Fakten zum Automarkt
52 Prozent aller Fahrzeuge wurden mit einem Code 178 (Halterwechsel verboten) eingelöst, der Zulassungsanteil auf Frauen betrug 21 Prozent, auf Männer 40 Prozent, der Rest verteilte sich auf gewerbliche Zulassungen. Nur noch jeder zwölfte Neuwagen verfügt über ein manuelles Schaltgetriebe, das durchschnittliche Gewicht aller Neuwagen betrug 1745 kg, die durchschnittliche Leistung betrug 153kW (208 PS), was hauptsächlich der zunehmenden Elektrifizierung des Wagenparks zuzuschreiben ist.
Parallel-/Direktimportmarkt
Der VFAS hat die aktuellen PW-Neuzulassungsdaten des Bundesamtes für Strassen ausgewertet. Die Daten zeigen, dass die Neuzulassungen von parallel- und direktimportierten Personenwagen im Jahr 2022 gegenüber 2019 bis zu 32 Prozent zurückgegangen sind. Grund dafür isteine marktverzerrende Gesetzgebung. Sie führte dazu, dass Parallel- und Direktimporte seit 2017 um knapp die Hälfte eingebrochen sind. Die Corona-Krise diese Entwicklung noch beschleunigt.
Wettbewerbsverzerrende Regulierungen zum Nachteil der Konsumenten
Während die Krise um den Corona-Virus für niemanden voraussehbar war, ärgert sich VFAS Präsident Roger Kunz über unnötige und wettbewerbsverzerrende Regulierungen: «Hier ist nun ein Handeln von Politik und Behörden gefordert. Die Beseitigung wettbewerbsverzerrender Regulierungen kostet nichts und bringt dem Konsumenten und der Volkswirtschaft nur Vorteile.» Roger Kunz weiter: «Der Bund kann sofort und in eigener Kompetenz beispielsweise die CO2 Doppelbesteuerungen junger Gebrauchtwagen eliminieren und so gleich lange Spiesse für Direktimporteure und Generalimporteure schaffen. Damit würden heute bestehende Regulierungsnachteile beseitigt, was zu mehr Importwettbewerb und tieferen Konsumentenpreisen führt. Wir erhoffen uns vom neu zusammengesetzten Bundesratsgremium mehr Pragmatismus und weniger regulatorische Marktbehinderungen.»
Parallelimporteure verkaufen mehr Elektrofahrzeuge
Die Parallelimporteure leisten mit dem Verkauf von «grünen» Fahrzeugen einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstosses in der Schweiz. Die Auswertung der Neuwagenzulassungen zeigt, dass die freien Importeure den Anteil von Elektrofahrzeugen innert drei Jahren von fünftauf über 28 Prozent verfünffachen konnten. Zusammen mit den Hybrid-Fahrzeugen beträgt der Marktanteil der freien Importeure in diesem Bereich damit sagenhafte 52 Prozent. Somit verfügt mehr als jeder zweite über den freien Handel importierte Neuwagen über einen Alternativ-Antrieb. Im Vergleich dazu stehen die Generalimporteuren mit 17 Prozent verkauften Elektrofahrzeugen und zusammen mit den alternativen Antrieben bei einem Marktanteil von 51 Prozent.
Die Parallelimporteure sind bereits heute in der Lage, einen noch höheren Beitrag zur Reduktion der CO2-Ziele zu erbringen. Dazu fordert der VFAS seit mehreren Jahren eine Anpassung der Regulierung, namentlich die Anpassung der CO2-Verordnung, um die Handelbarkeit von CO2-Emissionen neu während des gesamten Abrechnungsjahres zu ermöglichen. Dies soll insbesondere für Importeure Anreize schaffen, umweltfreundliche Fahrzeuge einzuführen und dadurch die CO2-Zielvorgaben zu unterschreiten, was Preissenkungen bei umweltfreundlichen Fahrzeugen ermöglicht und deren Attraktivität für Konsumenten steigert.