Neues Tanklöschfahrzeug an der Hauptübung getauft
24.10.2025 MühlauDie Feuertaufe steht noch aus für das neue Tanklöschfahrzeug (TLF) der Feuerwehr Mühlau. Einzig zu einer technischen Hilfeleistung ist es bisher ausgerückt. An der Hauptübung durfte es zeigen, was es kann.
tst | Ein Grossbrand an der ...
Die Feuertaufe steht noch aus für das neue Tanklöschfahrzeug (TLF) der Feuerwehr Mühlau. Einzig zu einer technischen Hilfeleistung ist es bisher ausgerückt. An der Hauptübung durfte es zeigen, was es kann.
tst | Ein Grossbrand an der Luzernerstrasse 10. So lautete die Übungsannahme. Wie im Ernstfall auch, trafen die Feuerwehrleute gestaffelt am «Brandplatz» ein. Einsatzleiter Dominik Leu veranlasste die Rettung von vermissten Personen durch Atemschutztrupps sowie über die Handschiebeleiter aus dem Obergeschoss. Weiter definierte er eine Haltelinie, um ein Ausdehnen des Brands zu verhindern, und schliesslich die Löschleitungen. Parallel dazu sperrte die Verkehrsgruppe die Hauptstrasse und signalisierte eine Umleitung, die Elektro gruppe machte den Abrissbau stromlos, und die Sanitäter bereiteten sich vor, um Verletzte zu behandeln. Diese kamen dann auch, zwei Männer und ein Mädchen, alle drei kunstvoll moulagiert, mit russgeschwärzten Gesichtern und tiefen «Brandwunden» an den Armen.
Grosses Interesse
Die Feuerwehr Mühlau hat die anspruchsvolle Aufgabe kompetent gemeistert. In der Übungsbesprechung lobte Marco Stebler unter anderem die klare Befehlsgebung und die speditive Arbeit, ohne dass dabei die Sicherheitsaspekte vernachlässigt werden. Im Atemschutz wurde die Wärmebildkamera vorbildlich eingesetzt, und die Sanitätsgruppe hat mit der Standortwahl für ihr Verwundetennest gepunktet.
Dabei haben den Feuerwehrleuten ganz viele Mühlauerinnen und Mühlauer sowie Feuerwehrleute aus den Nachbargemeinden ganz genau auf die Finger geschaut. «Es freut uns sehr, dass so viele gekommen sind», so Kommandant Mathias Suter. Die Feuerwehr Mühlau blicke auf ein ruhiges Jahr zurück: An Einsätzen kamen ein Heckenbrand, eine Strassenrettung, eine Ölspur auf der Strasse und zwei Fehlalarme zusammen – sowie die bereits erwähnte technische Hilfeleistung, bei der das neue TLF erstmals ernstfallmässig ausfahren durfte.
Verabschiedung und Taufe
Um im Alarmfall bereit zu sein, üben die Feuerwehrleute ihr Handwerk zuverlässig. «Das Ziel von 80 Prozent Probebesuch haben wir erreicht», durfte Suter vermelden, «aber viel Spatzung haben wir nicht.» Nebst einigen Ehrungen wurde der langjährige Materialwart und ehemalige Vizekommandant Sepp Hintermann verabschiedet. Auf 38 Jahre Feuerwehrdienst hat er es gebracht. Oder anders gesagt: «Er war schon in der Feuerwehr, als die Hälfte der heutigen Offiziere noch nicht geboren war», so Suter.
Im Rampenlicht stand aber ganz klar das neue TLF. Auf dem Pausenplatz wurde es gesegnet und bestaunt. Ein starkes und zuverlässiges Werkzeug soll es der Feuerwehr künftig sein. Die Beschaffungsgeschichte begann vor über zwei Jahren mit der Bildung einer Kommission um Thomas Hintermann. Diese zeigte sich von den Ideen der Firma Brändle angetan. Deren Geschäftsleiterin Claudia Brändle zeigte, mit wie viel Herzblut sie ihre Arbeit ausübt. «Jede Fahrzeugbeschaffung beginnt mit einer Vision», führte sie aus. Dann werde es immer konkreter, wie möglichst alle Anforderungen aufs Chassis gebracht werden können. Sie spricht von einem «bewegenden Moment», Gemeinderat Herbert Brunner von einem «wichtigen Tag für die Sicherheit unserer Gemeinde».
Platz bringt Übersicht
Was ist denn nun konkret besser am neuen TLF? «Wir haben mehr Platz», betont Kommandant Mathias Suter. Das heisst nicht nur, dass man mehr Material dabei hat, etwa zusätzliche Atemschutzausrüstung, und einen längeren Schnellangriff, sondern dass man den Aufbau viel strukturierter und damit übersichtlicher planen konnte. In den vorderen Fächern findet sich etwa das Pioniermaterial, dazu rechts Sanitäts- und links Verkehrssowie Elektromaterial. Der hintere Fahrzeugteil ist aufs Löschen ausgerichtet. Dazu gehört ein Schaumrohr für den Schnellangriff. Als Plus bezeichnet Suter zudem den LED-Lichtstrahler.
Im Übungsbetrieb geht es nun darum, die Automatismen, die sich mit dem Vorgängermodell eingespielt haben, aufs neue Material zu übertragen. Bleibt zu hoffen, dass das Fahrzeug der Feuerwehr ohne grössere Schäden Freude bereitet – für die nächsten 20, 25 oder auch 30 Jahre.



