Nach 36 Jahren ist Schluss im Restaurant Krähenbühl
04.07.2025 MühlauAm 31. März 1989 eröffneten Arthur und Beatrice Blaser das Restaurant im Weiler Krähenbühl. Jahrelang war es für viele Gäste das Stammlokal schlechthin. Nun sagt das Wirtepaar «Adieu».
IRIS CAGLIONI
Über drei ...
Am 31. März 1989 eröffneten Arthur und Beatrice Blaser das Restaurant im Weiler Krähenbühl. Jahrelang war es für viele Gäste das Stammlokal schlechthin. Nun sagt das Wirtepaar «Adieu».
IRIS CAGLIONI
Über drei Jahrzehnte lang waren die Blasers engagierte Gastgeber. Er als gelernter Koch und sie als gelernte Hotelfachassistentin waren zusammen prädestiniert, ihre Gäste zu verwöhnen. Sie blicken zurück und auch in die Zukunft. Das Wirtepaar hörte Ende Juni auf. Einen Nachfolger, der das Restaurant in gleicher Manier weitergeführt hätte, gibt es nicht. Doch das Lokal bleibt auch in Zukunft nicht ungenutzt.
«Die Zeit ist reif», sagt Arthur Blaser und ergänzt: «Ich werde pensioniert, darum ist das nun der beste Zeitpunkt, aufzuhören.»
Die Blasers kauften damals das Restaurant und eröffnetes es, obwohl in sehr vielen Bereichen Sanierungsbedarf bestand. «Vieles war sehr alt. Doch die Küche war in einem annehmbar guten Zustand, darin konnte ich arbeiten», erzählt der Gastwirt.
Seine Frau ergänzt: «Ab 1991 sanierten wir den Restaurantbereich nach und nach, was notwendig war. Angefangen mit den Böden und der Buffetanlage, die WC-Anlagen, der Spielplatz und die Terrasse, später auch die Umgestaltung der Gasträume und die Erneuerung der Küche, alles bei Vollbetrieb, respektive während der Betriebsferien.» Den Betrieb stemmten sie anfänglich mit Arthurs Schwester Petra, später konnten sie auf die eine oder andere Aushilfe zurückgreifen, wenn es nötig war. In der Küche waltete Arthur Blaser stets allein.
Stammgäste über Generationen hinaus
Der engagierte Wirt erzählt: «Wir dürfen sagen, dass wir ein Restaurant für jedermann waren. Unsere Gäste kamen seit Jahren, weil sie wussten, was sie bei uns erhalten. Ich kochte immer noch so, wie ich es damals gelernt habe, und meinen Gästen hat es geschmeckt.» Als eine besondere Sache benennt die Gastgeberin des Hauses den Generationenwechsel, den sie miterleben durften. «Wir hatten Stammgäste, die über viele Jahren zu uns kamen und hier ihre Familienfeiern genossen.
Es kam vor, dass hier junge Eltern die Taufe ihrer Kinder bei uns feierten, weil bereits ihre eigene Tauffeier auch hier stattgefunden hatte. Wir konnten so quasi am Leben unserer Stammgäste teilhaben und zuschauen, wie aus den Kindern Erwachsene wurden. Das ist schon speziell. Wir haben diese treuen Kunden immer sehr geschätzt.»
Kochen allein ist nicht genug
Im Jahr 2006 hat sich Arthur Blaser dazu entschlossen, eine Zweitlehre als Maurer bei der Firma Nufer in Sins zu absolvieren. Er wollte sich beruflich nochmals verändern und sich einen Jugendtraum erfüllen, um etwas mehr Abwechslung zum Restaurant-Alltag zu gewinnen. Er hat mit einer Doppelbelastung weiterhin die Gäste bekocht und gleichzeitig seine Berufslehre gemeistert, und das im Alter von 46 Jahren. Die Öffnungszeiten wurden reduziert und der neuen Situation angepasst.
Zeitgleich sicherte er sich die Zukunft mit diesem zweiten Standbein. «Während der Pandemie konnte ich auf dem Bau arbeiten. Das war sehr wertvoll für uns.» Seither hat er den Maurerberuf als Nebenbeschäftigung punktuell beibehalten.
Ein grosser Dank zum Abschied
Am 30. Juni war definitiv Schluss im Krähenbühl. Beatrice und Arthur Blaser möchten an dieser Stelle ihrer langjährigen treuen Kundschaft und ihren wertvollen Mitarbeiterinnen sowie ihrem Sohn Pascal danken. «Ihr habt mit eurem Engagement und eurer Freundlichkeit dazu beigetragen, dass sich unsere Gäste immer wohlgefühlt haben. Ihr wart ein unverzichtbarer Teil unseres Teams und wir schätzen alles, was ihr für uns getan habt. Der Inventarverkauf findet am Samstag, Montag und Dienstag, 5., 7. und 8. Juli jeweils von 9 Uhr bis 16 Uhr statt. Schauen Sie vorbei, vielleicht finden Sie ein Erinnerungsstück.»
Und wie geht es weiter?
«Hier entsteht ein Geschäft für Floristik und Kaffee» erzählt die Wirtin. Priska Häfliger, Inhaberin von «natürlich schön» aus Beinwil, übernimmt das Lokal und eröffnet hier ihren neuen Standort. Sie wird voraussichtlich Mitte August Einzug halten.
Die beiden Hausbesitzer werden mindestens vorläufig in ihrer Wohnung bleiben. Sie haben auch die eine oder andere Idee, was sie nach der langen Zeit des Wirtens tun könnten. Arthur Blaser will seinen Hobbys frönen und hat auch noch andere Ideen, doch hier will er sich noch nicht festlegen. Beatrice Blaser freut sich auf mehr Zeit für ihre gestalterischen Hobbys, und sie kann sich vorstellen, in kleinen Pensen als Aushilfe zu arbeiten.