Dass Unterwäsche und Pyjamas nicht nur ein stilles Dasein im Kleiderschrank fristen, sondern durchaus für Gesprächsstoff sorgen können, zeigte der jüngste Ausflug am 4. Juni des Frauenbunds Dietwil. Ziel war das schweizerische Traditionsunternehmen Calida in Sursee ...
Dass Unterwäsche und Pyjamas nicht nur ein stilles Dasein im Kleiderschrank fristen, sondern durchaus für Gesprächsstoff sorgen können, zeigte der jüngste Ausflug am 4. Juni des Frauenbunds Dietwil. Ziel war das schweizerische Traditionsunternehmen Calida in Sursee – bekannt für feine Stoffe, ökologisches Bewusstsein und die vielleicht bequemsten Pyjamas der Welt.
Schon der erste Eindruck liess die Herzen höherschlagen: ein helles, freundliches Gebäude mit einem stilvollen Café und einem verlockenden Outlet-Store. Dort wurden die Teilnehmerinnen herzlich mit Kaffee und Gipfeli empfangen – so beginnt ein Ausflug ganz nach dem Geschmack des Frauenbunds.
Noch vor der eigentlichen Führung wurde der Outlet schon mal vorsichtig «angetestet». Hier und da wanderte bereits das eine oder andere Wohlfühlteil in die Einkaufstasche.
Kulinarisch gestärkt durften wir danach mit Sonia Oliveira während zwei Stunden eine Betriebsführung geniessen. Seit über 20 Jahren bei Calida, kennt sie das Unternehmen bestens, was die Führung zu einem Erlebnis machte. Mit viel Herzlichkeit und enormem Fachwissen führte sie unsere Gruppe durch die Geschichte und Gegenwart des Unternehmens. Bis in die 1990er Jahre wurde sämtliche Ware noch in Sursee genäht. Aus Kostengründen erfolgt die Produktion heute in Ungarn – denn ein in der Schweiz gefertigtes Pyjama würde mittlerweile über 400 Franken kosten.
Besonders spannend war die Stoffkunde
Oliveira erklärte unter anderem die Vorzüge von Tencel – einem Stoff aus Holzfasern, der sich so weich wie Seide anfühlt. Auch der ökologische Gedanke kommt bei Calida nicht zu kurz: nachhaltige Produktion ist hier keine Modeerscheinung, sondern Programm.
In einem nachgestellten Laden lernten wir, wie Kunden beraten werden – inklusive kurioser Verkaufsfakten. Wir erfuhren zum Beispiel, dass sich bestimmte Farben wie Türkis oder Orange in der Unterwäschewelt seit Jahrzehnten nicht durchsetzen konnten. Auch das Wetter spielt eine überraschend grosse Rolle: Ist der September warm, bleiben die Winterpyjamas in den Regalen liegen.
Witzige Anekdote
Für grosse Heiterkeit sorgte die Anekdote, dass früher getragene Baumwollunterhosen samt ausgeleiertem Gummi an Calida zurückgeschickt werden konnten – mit der Bitte um Reparatur. Damals wurde der Gummi ersetzt und das gute Stück an den Besitzer zurückgesendet. Heute undenkbar – aber es soll vereinzelt noch solche Post geben. Calida muss diese Kunden dann aufklären, dass es unterdessen neue Modelle gibt und die Gummis nicht mehr ersetzt werden.
Beeindruckend war die Abteilung, in der die online bestellte Ware eingepackt wird, und vor allem auch das riesige Hochregallager mit abertausenden Kisten voller Unterwäsche und Pyjamas. Zum Schluss blieb nochmals Zeit für den Outlet – und da wurde natürlich nochmals zugeschlagen.
Das Datum der nächsten Pyjama-Party bleibt zwar geheim, aber eines ist sicher: Man wird den Frauen aus Dietwil nicht ansehen, ob sie im Pyjama, Freizeitlook oder Strandkleid daherkommen. So stilvoll sind die neuen Errungenschaften.
Für den Frauenbund Dietwil: Christina Diebold, Co-Präsidentin