Nach der Bartholomäusnacht 1572, als zehntausende von französischen und italienischen Protestanten ermordet wurden, setzte eine Flucht der mittellosen Gläubigen durch die Schweiz nach Nordhessen ein. Der Hugenottenweg, der in Nîmes beginnt, führt durch die Schweiz und ...
Nach der Bartholomäusnacht 1572, als zehntausende von französischen und italienischen Protestanten ermordet wurden, setzte eine Flucht der mittellosen Gläubigen durch die Schweiz nach Nordhessen ein. Der Hugenottenweg, der in Nîmes beginnt, führt durch die Schweiz und endet bei Bad Karlshafen. Dorthin reiste eine 18köpfige Wandergruppe aus dem Freiamt und besuchte die Hugenottenund Waldenserdörfer mit ihren einfachen Bauernkirchen. Der 30-jährige Krieg hatte die ansässige Bevölkerung stark dezimiert, weshalb Kurfürst Carl von Hessen die gut ausgebildeten Flüchtlinge gerne aufnahm und für sie mehrere Siedlungen gründete.
Das Museum der Märchenerzähler Gebrüder Grimm in Kassel wurde besucht. Die bekannten Märchen wurden von den Hugenotten überliefert, aber auch technisches Wissen wurde in den Köpfen mitgebracht, was die damalige Industrie in Hessen dank der Zuwanderung wieder aufblühen liess. Aber auch die bekannten Wasserspiele, die sich über einen Berghang hinab ergiessen, wurden bewundert. Die gepflegte Naturlandschaft Nordhessens hat ihren besonderen Reiz und besitzt viele Kulturdenkmäler. Manchmal sind die Schönheiten gar nicht weit entfernt zu finden.
Hans Kaufmann, Reiseleiter