Keine neuen Erkenntnisse zu den Todesfällen
03.05.2024 Merenschwand, MerenschwandDas Auffinden zweier Leichen gab schweizweit zu Reden. Gerade die zeitlichen Abläufe sowie der Tod des Ehemannes sorgten für Verwirrung. Die Staatsanwaltschaft Aargau nimmt Stellung.
RAHEL HEGGLIN
Am Dienstag, 23. April veröffentlichte die ...
Das Auffinden zweier Leichen gab schweizweit zu Reden. Gerade die zeitlichen Abläufe sowie der Tod des Ehemannes sorgten für Verwirrung. Die Staatsanwaltschaft Aargau nimmt Stellung.
RAHEL HEGGLIN
Am Dienstag, 23. April veröffentlichte die Kantonspolizei Aargau die Vermisstmeldung inklusive unverpixeltem Foto einer Frau aus Muri. Am Donnerstag folgte die Revokation. «Im deutschen Frankfurt wurde eine Frau am Sonntag, 21. April tot aufgefunden. Aufgrund der Vermisstmeldung der Kantonspolizei Aargau konnten die deutschen Behörden diese Frau als die Frau identifizieren, welche bei uns als vermisst gemeldet wurde», erklärt Adrian Schuler, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Aargau.
Vermisstmeldung eine Woche früher
Die Vermisstmeldung ging bei der Kantonspolizei Aargau bereits am 16. April ein. «Die Strafverfolgungsbehörden müssen sich bei derartigen Situationen an strenge Abläufe halten, bevor die Öffentlichkeit informiert werden kann.
Jeder Mensch hat grundsätzlich das Recht, abzutauchen. Die Veröffentlichung greift in das Persönlichkeitsrecht der Personen ein. Erst wenn alle Eventualitäten geklärt werden konnten und keine Verdachtsmomente auf Ungereimtheiten bestehen, kann eine Vermisstmeldung öffentlich gemacht werden» so Schuler.
Indizien für weiteres Nachfragen
Speziell an diesem Fall ist, dass der Ehemann am Mittwochnachmittag, einen Tag nachdem die Vermisstmeldung rausging, tot in seinem Haus in Merenschwand aufgefunden wurde. Noch in den Tagen zuvor wurde er im Zuge der polizeilichen Abklärungen lebend angetroffen. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um ein Beziehungsdelikt handelt. Recherchen verschiedener Medien wie Blick oder Tele M1 ergaben, dass das Paar getrennt lebte und oft Streit hatte. Von Seiten der Staatsanwaltschaft gibt es keine Bestätigung dazu.
Gemäss Schuler gab es jedoch seit der Vermisstmeldung vom 16. April einige Hinweise, die dazu führten, nach den ersten Abklärungen erneut beim Ehemann vorstellig zu werden. «Es war nicht nur der Leichenfund aus Deutschland, der uns dazu bewog, nochmals in Merenschwand beim Ehemann nachzufragen», so der Mediensprecher, der keine weiteren Details nennen kann.
Zu gegebener Zeit wird informiert
Deshalb bleibt weiterhin unklar, was genau in Merenschwand und in Frankfurt am Main passierte und wie es zum Tod der Frau und des Mannes kam. Sobald der Sachverhalt geklärt ist, wird die Staatsanwaltschaft informieren. «Dass es jedoch in Merenschwand nun weiterhin ein grosses Polizei-Aufgebot geben wird, ist eher unwahrscheinlich», führt der Mediensprecher aus. «Zwar haben wir mit unserer Arbeit erst vor wenigen Tagen begonnen, der Grossteil der Abklärungen vor Ort findet aber meist gerade in diesen ersten Tagen oder manchmal Wochen statt. Die grösste Zeit nimmt dann die Auswertung der Spuren, die Ermittlungshandlungen wie Befragungen und das Zusammensetzen der Puzzle-Teile in Anspruch.»