Informationsabende zur Deponie Babilon
06.12.2024 Oberrüti, DietwilDie Deponie Babilon, die seit 2018 auf Dietwiler Boden betrieben wird, wird im Norden fortgesetzt. Die Ausdehnung soll den Giebelwald nördlich umrunden und über die Gemeindegrenze nach Oberrüti in die Käferen gehen.
IRIS CAGLIONI
Gemeinderat ...
Die Deponie Babilon, die seit 2018 auf Dietwiler Boden betrieben wird, wird im Norden fortgesetzt. Die Ausdehnung soll den Giebelwald nördlich umrunden und über die Gemeindegrenze nach Oberrüti in die Käferen gehen.
IRIS CAGLIONI
Gemeinderat Thomas Schwarzentruber, der auch für die Raumplanung zuständig ist, begrüsste am Dienstagabend rund 50 Interessierte in der Mehrzweckhalle. Er stellte die beiden Gäste vor: Dieter Greber, Verwaltungsratspräsident Deponie Freiamt AG, und Josef Wanner, Kulturingenieur und Projektplaner des Planungsbüros ilu AG.
«Ziel dieser Veranstaltung ist es, Ihnen die derzeitigen aufgelegten Unterlagen zur öffentlichen Mitwirkung im Richtplanverfahren zu erläutern. Dieses Richtplanverfahren endet mit dem Beschluss des Grossen Rates», klärte Schwarzentruber auf. Eine Mitwirkung ist bis Ende Januar 2025 möglich, danach geht das Geschäft in den Grossen Rat zum Beschluss. Dann folgt das Nutzungsverfahren mit öffentlicher Auflage und einem Beschluss der Gemeindeversammlung, damit es dem Kanton zur Genehmigung vorgelegt werden kann.
Was bisher bereits geschah
Schwarzentruber stellt die Ausgangslage vor. «In der Bau- und Nutzungsordnung von Dietwil steht Folgendes: Bevor die zweite Etappe in Dietwil in Angriff genommen wird, soll die Erweiterung Richtung Nord und nach Oberrüti geprüft werden.» Weiter informierte er über die bisher getätigten Schritte: 2021 fanden Gespräche mit dem Kanton und den Eigentümern statt. Es wurde ein «Letter of Intend» zwischen den Gemeinden Oberrüti und Dietwil sowie der Deponie Freiamt AG aufgesetzt und unterzeichnet. Dieser beinhaltet grundsätzliche Regelungen, nach denen sich alle Beteiligten richten sollen.
2022 beschlossen die Gemeinden, das Richtplanverfahren zu starten. Im September 2023 wurde der Dienstbarkeitsvertrag zwischen der Deponie Freiamt, den Gemeinden Dietwil und Oberrüti und zehn weiteren Landeigentümer im Perimeter unterzeichnet.
Danach erfolgte die Eingabe der Richtplananpassungen und der Start des Mitwirkungsverfahrens.
Experten informierten im Detail
Greber von der Deponie Freiamt AG, stellte sein Unternehmen vor und zeigilu AG • 6048 Horw
te die Standorte, wo bereits Deponien betrieben wurden. «Die Fortsetzung der bestehenden Deponie bis nach Oberrüti hat grosse Vorteile. Denn hier sind die Erschliessungen bereits gemacht», so Greber.
Wanner seinerseits informierte im Detail über das Projekt: «Es gibt verschiedene Arten von Deponien. Diese hier ist eine Deponie Typ A für sauberes Aushubmaterial.» Wanner zeigte auf, warum in unserer Region die Deponie geführt werden soll und wie sie bei der Planung auf eine landschaftsverträgliche Anpassung achten. «Der saubere Aushub bei Neubauten ist wertvolles Material, welches wieder Nutzen für das Gelände bringen soll.»
Interessante Fragen
Nach den Ausführungen eröffnete Schwarzentruber die Diskussion, was auch genutzt wurde. Die kürzlichen Unwetter standen als Frage im Raum und ob die Bodenveränderungen allenfalls noch mehr Wasser mit den Dorfbächen ins Dorf bringen könnte. «Das ist ein zentraler Punkt, den wir im nächsten Schritt anschauen werden», meinte Wanner. Weiter erklärte er, die entnommenen Bodenproben würden zeigen, dass der jetzige Bodenaufbau relativ undurchlässig ist und nur geringe Mengen an Wasser aufnehmen kann. «Wenn wir aufschütten, gewinnt der Boden zirka einen Meter Material, welches wie ein Schwamm wirkt und sehr viel Wasser aufnehmen kann.» An den bestehenden Wasserläufen ändert sich nichts.
Eine weitere Frage bezog sich auf die Belastung der Strasse durch die Lastwagen, die das Material hin- und abführen. Hier konnte Schwarzentruber kompetent Antwort geben.
Ebenfalls wurde gefragt, warum die Fläche der Deponie heute deutlich grösser sei als ursprünglich beabsichtigt. Schwarzentruber meinte dazu: «Es wurden drei Varianten erstellt. Die beiden, die den Wald miteinbezogen hatten, wurden vom Kanton strikt abgelehnt. So wurde die hier vorliegende Variante in den Käferen auch mit der Deponie Freiamt AG angeschaut und für gut befunden.»
Weitere Fragen wurden gestellt und von Greber, Wanner oder Schwarzentruber jeweils zufriedenstellend beantwortet. Auch Gemeindeammann Urban Stenz war mit dem Infoabend zufrieden: «Es wurden gute, sachliche Fragen gestellt.»
Auch in Dietwil wurde informiert
Am 26. November fanden sich rund 20 interessierte Personen an der öffentlichen Informationsveranstaltung in der Mehrzweckanlage zum Thema Fortführung der Deponie Babilon Nord ein. Darunter vorwiegend Behördenvertreter und Grundeigentümer. Da Dietwil die Variante ohne Wald weiterverfolgte, wurden keine kritischen Fragen gestellt oder Diskussionen ausgelöst. «Die Deponie läuft seit Jahren gut. Auch verlagert sie sich immer weiter weg vom Dorf, das hat vielleicht auch einen Einfluss», meinte Gemeindeschreiber Raphael Köpfli auf Anfrage.