Ab sofort liegen der Gestaltungsplan und die Sondernutzungsvorschriften zur Überbauung Langweid öffentlich auf. Das Auflageverfahren ist zugleich auch ein Mitwirkungsverfahren für die Bevölkerung.
RAHEL HEGGLIN
Das Projekt ist umfassend und ...
Ab sofort liegen der Gestaltungsplan und die Sondernutzungsvorschriften zur Überbauung Langweid öffentlich auf. Das Auflageverfahren ist zugleich auch ein Mitwirkungsverfahren für die Bevölkerung.
RAHEL HEGGLIN
Das Projekt ist umfassend und besteht aus fünf Wohnhöfen, die als Einheit zum Quartier Langweid verbaut werden. Entstehen sollen rund 120 Wohnungen, acht davon als Reiheneinfamilienhäuser.
Vorgaben müssen eingehalten werden
Wer auch immer die fünf Wohnhöfe bauen wird, klar ist, dass sich diese Bauherren an den Gestaltungsplan Langweid halten müssen. Dieser wurde im Auftrag des Gemeinderats vom Gewinner des Architektenwettbewerbs in Zusammenarbeit mit Raum-, Verkehr- und Landschaftsplanern erarbeitet. So wird die Langweid oberirdisch nicht durch motorisierten Verkehr zugänglich sein. «Fahrzeuge haben nur Zugang zu einer grossen Tiefgarage. Dort sind auch die Besucherparkplätze untergebracht. Zufahrt in die Siedlung bekommen nur Blaulichtorganisationen oder allenfalls Bewohnende, wenn sie umziehen», erklärt Uschi Ulrich, Leiterin der Abteilung Bau und Planung Sins. Die insgesamt zwölf dreibis vierstöckigen Mehrfamilienhäuser sollen so angesiedelt werden, dass sie durch eine «Spielstrasse» verbunden sind. «Die acht Reiheneinfamilienhäuser sind dreigeschossig, wobei das dritte Stockwerk ein reduziertes Geschoss ist», erklärt Ulrich. Das heisst, das dritte Geschoss wird etwas zurückversetzt. Jeder Wohnhof, bestehend aus zwei bis drei Mehrfamilienhäusern, hat zudem einen Innenhof, der zum Spielen und Verweilen dient und mit vielen Bäumen und Grünanlagen versehen werden muss. Auch die Sonnhalde soll vom neuen Quartier etwas getrennt werden. Dazu wird es einen 30 Meter breiten «Grünkorridor» zwischen den beiden Quartieren geben, der mit einem Verbindungsweg, Spielgeräten und Sitzgelegenheiten ergänzt wird.
Mitwirkungsverfahren
Der Gestaltungsplan Langweid mit den Sondernutzungsvorschriften und weiteren Planungsunterlagen können seit Montag und bis zum 1. Oktober in der Gemeindekanzlei eingesehen werden. «Danach werden allfällige Einwendungen behandelt», so Ulrich. Nach dessen Abschluss verabschiedet der Gemeinderat das definitive Projekt und schickt es zur Genehmigung an das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau. Nach Rechtskraft des Gestaltungsplans Langweid können Baugesuche eingereicht werden. Deshalb ist noch nicht bekannt, ob die Wohnungen als Eigentums- oder Mieteinheiten gebaut werden. «Das ist schlussendlich jedem Bauherrn selbst überlassen. Auch ob sie Interesse daran haben, bezahlbaren Wohnraum zu realisieren, wird sich zeigen», so Ulrich. Allgemein geht die Leiterin Bau und Planung davon aus, dass es in den zukünftigen Wohnungen eine gute Durchmischung und viele Familien geben wird.
Bevölkerung soll informiert werden
Durch einen Landverkauf der Langweid würde viel Geld in die Gemeindekasse gespült. Damit können unter anderem aufgenommene Kredite zurückbezahlt werden, was wiederum die Pro-Kopf-Verschuldung der Sinserinnen und Sinser senken würde. «Der Gemeinderat hat eine Liegenschaftsstrategie entwickelt, welche an der kommenden Gemeindeversammlung im November behandelt wird», so Ulrich. Dann kann der Souverän darüber abstimmen, wie die Langweid veräussert werden soll.
Baldiger Baustart möglich
Wenn der Gemeinderat vom Souverän grünes Licht erhält, kann mit der Veräusserung vielleicht schon im Frühling gestartet werden. Anfragen von Investoren gibt es zahlreiche. Danach könnte es rasch vorwärtsgehen, sodass im besten Fall die Bagger ab 2026 auffahren würden.