Hochwasserschutz im Abschnitt Dietwil–Oberrüti
29.11.2024 Regionpd | Im Reusstal bestehen auf dem Abschnitt zwischen Dietwil und Bremgarten Defizite beim Schutz vor Hochwasser. Der dringendste Handlungsbedarf zeigt sich beim Reussdamm in Dietwil und Oberrüti. In einem Variantenstudium wurden verschiedene Linienführungen für einen neuen ...
pd | Im Reusstal bestehen auf dem Abschnitt zwischen Dietwil und Bremgarten Defizite beim Schutz vor Hochwasser. Der dringendste Handlungsbedarf zeigt sich beim Reussdamm in Dietwil und Oberrüti. In einem Variantenstudium wurden verschiedene Linienführungen für einen neuen Reussdamm einander gegenübergestellt. Der Regierungsrat hat nun die Bestvariante festgelegt.
Im August 2005 ereignete sich an der Reuss im Kanton ein grosses Hochwasser, wie es mit einer Wahrscheinlichkeit von etwas über 100 Jahren auftritt. Die Analyse des Ereignisses zeigte, dass an der Reuss Defizite bezüglich des Hochwasserschutzes bestehen. Im Oberen Reusstal von Dietwil bis Bremgarten sind die Gründe dafür der teilweise schlechte Zustand der Dämme und die fehlende Sicherheitsreserve bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis. Bei einem erneuten Hochwasser in der Grössenordnung des Ereignisses von 2005 besteht ein grosses Risiko von Dammbrüchen mit unkontrollierten Ausuferungen und Überschwemmungen, die sich auf die ganze Reussebene zwischen Dietwil und Rottenschwil auswirken können.
Für den Perimeter von der Kantonsgrenze Luzern/Aargau in Dietwil bis zum Zusammenfluss des Binnenkanals mit der Reuss in Oberrüti wurden verschiedene Dammverläufe untersucht. Basierend auf der Herleitung des Sollzustands für die Reuss wurden mehrere Varianten ausgearbeitet, welche sich primär aufgrund des Ausmasses der Dammrückverlegung unterscheiden. Alle Varianten haben gemeinsam, dass sie den Hochwasserschutz im erforderlichen Mass verbessern. Auf Grundlage des Variantenstudiums mit Bewertung der einzelnen Varianten und der darauf basierenden Interessenabwägung hat der Regierungsrat die Bestvariante festgelegt. Mit dieser werden die Ziele des Hochwasserschutzes erreicht. Bei bestmöglicher Erreichung der ökologischen Anforderungen minimiert sie gleichzeitig die Auswirkungen auf die Landwirtschaft durch eine verstärkte Einbindung von Naturschutzgebieten im Wald. Ebenso bindet die Bestvariante den Auenschutzpark ein. In Gebieten, in denen der ökologische Nutzen im Verhältnis zum Aufwand sowie zu den betroffenen Landwirtschaftsflächen klein ist, wird der Reussdamm an der heutigen Lage ertüchtigt und erhöht. Gestützt auf die detaillierte Variantenbewertung und die vertiefte Interessenabwägung kann die Bestvariante als ausgewogen bezeichnet werden. Die Investitionskosten für die Bestvariante werden auf rund 35 Millionen Franken geschätzt.
Weiteres Vorgehen
Das weitere Vorgehen beim Hochwasserschutz ist etappiert vorgesehen, aufgeteilt auf den Abschnitt Süd von Dietwil bis Oberrüti und den Abschnitt Nord von Sins bis Bremgarten. Als nächster Schritt wird basierend auf der festgelegten Bestvariante ein Vorprojekt erarbeitet. Dabei wird die bisherige partizipative Planung fortgeführt und die betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer wurden informiert.