Goldenes Mittelfeld für Gemüsegärtner an den SwissSkills
26.09.2025 MühlauPhilipp Althaus hat sich vom Schreiner zum Gemüsegärtner weitergebildet und nun an den SwissSkills teilgenommen. Der 24-Jährige platzierte sich an den Berufsmeisterschaften in Bern auf dem fünften Platz.
RAHEL HEGGLIN
Zusammen mit zehn anderen ...
Philipp Althaus hat sich vom Schreiner zum Gemüsegärtner weitergebildet und nun an den SwissSkills teilgenommen. Der 24-Jährige platzierte sich an den Berufsmeisterschaften in Bern auf dem fünften Platz.
RAHEL HEGGLIN
Zusammen mit zehn anderen Teilnehmenden kämpfte er in seinem Berufsfeld um die ersten drei Plätze. «Wir waren ein sehr gutes Team und haben uns alle hervorragend verstanden», schwärmt Althaus nach seiner Teilnahme. Enttäuscht, dass es nicht für das Podest gereicht hat, ist der Mühlauer nicht. «Es war eine sehr gute Erfahrung, ich konnte viel lernen und vor allem auch neue Kontakte knüpfen.» Dies steht für ihn klar im Vordergrund. Daher würde er auch jederzeit wieder an den Schweizer Berufsmeisterschaften teilnehmen.
Erste Prüfungen bereits im Sommer absolviert
An den SwissSkills musste Althaus sein gesamtes Können als Gemüsegärtner unter Beweis stellen. Die Aufgaben deckten das komplette Berufsfeld ab: vom Pflügen und Aussäen über das Pikieren von Jungpflanzen bis hin zum Ernten, Bündeln und Präsentieren von Gemüse auf einem Marktstand. «Damit ich mir ein Bild machen konnte, wie ein Marktstand optisch am besten daherkommt, bin ich auf einigen Märkten gewesen», erzählt er. Da nicht alle Bewertungsaufgaben an den SwissSkills durchgeführt werden konnten, fanden einige Prüfungen bereits Mitte August statt. Dabei führten die Teilnehmenden unter anderem Bodenbearbeitungen durch, säten Zwiebeln, pflegten und ernteten Salat sowie Gurken und bündelten Radieschen.
Prüfungen in Bern
In Bern galt es nun noch, die restlichen Prüfungen abzulegen. Dabei musste Althaus neben der Präsentation des Marktstandes unter anderem auch ein kleines Beet mit Salat und Fenchel anlegen, Krautstiel aussäen und pikieren, die Bedienung landwirtschaftlicher Maschinen und Traktoren vornehmen sowie Pflanzenkulturen beurteilen, insbesondere im Hinblick auf die Erkennung von Schadorganismen und deren passende Bekämpfung. «Die Prüfungen sind mir gelungen. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden und finde auch, dass die Erstplatzierten es verdient haben, und gönne es ihnen von Herzen», so der 24-Jährige.
Zweitlehre
Seine Ausbildung hat Althaus auf einem Demeterhof in Rheinau absolviert. Die Gemüsebaulehre ist seine zweite Ausbildung. Ursprünglich hat er eine Schreinerlehre bei Bründler in Auw gemacht, die er erfolgreich abgeschlossen hat. «Die Arbeit mit Holz fasziniert mich zwar bis heute, jedoch hat die Möglichkeit, mit Gemüse ein Grundbedürfnis zu befriedigen, meiner Arbeit eine ganz neue Bedeutung gegeben», sagt er zu seinem Entscheid, den Beruf zu wechseln. Deshalb ist er froh, dass ihn der Zufall zu einem Gemüsehof brachte, wo er den umfassenden Bereich des Gemüseanbaus in der Landwirtschaft entdeckte und sofort begeistert war. Was Althaus besonders reizt, ist die Vielfalt des Berufs. Auf dem Hof in Rheinau kommt er nicht nur mit verschiedensten Gemüsearten in Kontakt, sondern erlebt auch, wie ein nachhaltiger Betrieb im Einklang mit Natur und Boden funktioniert. Doch trotz seiner Leidenschaft für das Gemüse hat er den Schreiner in sich nicht ganz vergessen. Die Möbel, die er selbst gebaut hat, bereiten ihm noch heute Freude. «Wenn ich einmal ein eigenes Haus habe, werde ich den Innenausbau sicher teilweise selbst machen», meint er mit einem Lächeln.
Zukunftsaussichten
Ab Oktober besucht der 24-Jährige die landwirtschaftliche Handelsschule am Strickhof in Lindau. Danach möchte er weitere Erfahrungen in der Anbauleitung sammeln. Auch ein langfristiges Ziel hat er bereits im Visier: «Mein Traum ist ein eigener Gemüsebetrieb mit eigener Vermarktung. Dabei reizt mich die Kombination aus Anbau, Organisation, Vermarktung und Innovation.»
Althaus ist nicht der Einzige aus dem Oberfreiamt, der SwissSkills-Luft schnuppern konnte. Auch Jessica Villiger aus Auw war in Bern präsent. Sie kämpfte als Hotel-Receptionistin um den Sieg. Gereicht hat es wie bei Althaus für den fünften Platz.