Geschwisterpaar singt vor Millionenpublikum
21.02.2025 Kinder, OberrütiIn der aktuellen Staffel der deutschen Castingshow «The Voice Kids» mischen auch zwei Oberfreiämter Talente mit. Dana und Fabrice Heeb wurden aus tausenden von Bewerbenden ausgewählt und zu den Blind Auditions nach Berlin eingeladen.
EVELYNE HEEB
...In der aktuellen Staffel der deutschen Castingshow «The Voice Kids» mischen auch zwei Oberfreiämter Talente mit. Dana und Fabrice Heeb wurden aus tausenden von Bewerbenden ausgewählt und zu den Blind Auditions nach Berlin eingeladen.
EVELYNE HEEB
Im Rampenlicht fühlt sich das Geschwisterpaar pudelwohl. Die 13-jährige Dana und ihr 11-jähriger Bruder Fabrice singen, tanzen und musizieren, seit sie denken können. Sie standen bereits für etliche Musical-Produktionen auf der Bühne, doch die Teilnahme am SAT.1-Gesangswettbewerb übersteigt alle bisherigen Dimensionen. «Das grösste Abenteuer unseres Lebens», sind sich die beiden einig. Eine Reise, die im vergangenen Juni mit der Einsendung eines Bewerbungsvideos begonnen hat. «Easy on me» von Adele, zweistimmig gesungen und von Dana am Klavier begleitet.
Musikbegeisterte Familie
Seit jeher spielt die Musik in der Familie Heeb Greter eine wichtige Rolle. Auch die Eltern Caroline und Kilian musizieren leidenschaftlich gerne und haben ihren Kindern diese Liebe quasi in die Wiege gelegt. «Mein Bruder hat gesungen, bevor er sprechen konnte», erzählt Dana lachend. Bald kam das Spielen von Instrumenten hinzu, zuerst Xylophon und Schlagzeug, danach Klavier.
Zudem tanzen und schauspielern beide mit grosser Hingabe in der Musical-Schule «VoiceSteps» in Cham. Da blieb ihr Talent nicht lange unbemerkt, und es öffneten sich Türen für weitere Projekte. So standen sie bereits für zwei Musical-Produktionen im Zürcher Bernhard Theater auf der Bühne, sangen am Jodlerfest in Zug oder nahmen eine Kinderlieder-CD auf. Während Fabrice seine Hauptrolle im Familienmusical «s’letschte Märlibuech» an der Seite von namhaften Schweizer Künstlern als schönstes Erlebnis bezeichnet, glänzen Danas Augen beim Erzählen vom Auftritt als «Annie» in ihrem gleichnamigen Lieblingsmusical.
Der grosse Traum
Fast so gern wie sie selbst auf der Bühne stehen, sehen sie anderen dabei zu. Die Geschwister verfolgen seit Jahren Deutschlands erfolgreichste Talentshow «The Voice Kids». Millionen Zuschauende fiebern jeweils am Freitagabend vor dem Bildschirm mit, wenn 8- bis 15-Jährige ihr gesangliches Können vor einer prominent besetzten Jury unter Beweis stellen und Runde für Runde um den Sieg kämpfen. Einmal selbst Teil dieser grossen Fernsehproduktion sein – mit diesem Traum konfrontierten Dana und Fabrice ihre Eltern im vergangenen Sommer nicht zum ersten Mal.
«Okay, dann versucht es. Danach haben wir Ruhe und das Thema ist ein für alle Mal vom Tisch.» Das zumindest dachte sich Mami Caroline, als sie dem sehnlichen Wunsch ihrer Kinder nachkam und der Bewerbung zustimmte. Bald schon wurde sie allerdings eines Besseren belehrt, und das vermeintlich kurze Intermezzo weitete sich zu einem grossen Familienprojekt aus.
Scoutings in Köln und Berlin
«Wir konnten es kaum glauben, als uns die Nachricht erreichte, dass wir zu einem Pre-Scouting nach Köln eingeladen sind. Die Freude war riesig», erinnert sich Oberstufenschülerin Dana. Die abenteuerliche Reise nahm langsam, aber sicher richtig Fahrt auf. Es galt, Dispensationsgesuche bei den Schulleitungen zu beantragen, Verträge durchzulesen, Ferientage bei den Arbeitgebern einzuholen, um mehrmals gemeinsam als Familie nach Deutschland zu fahren. Es folgten zwei weitere Vorrunden in Berlin und gipfelte in der Einladung zu den Blind Auditions. Aus tausenden von Bewerbenden haben es gerade einmal siebzig junge Sängerinnen und Sänger so weit geschafft und eines der begehrten Tickets für die Show erhalten.
Blind Auditions – nur die Stimme zählt
«Ein krasser Moment. Wir mussten eine gefühlte Ewigkeit hinter dem verschlossenen Tor warten, bis wir endlich auf die Bühne mit der Live-Band durften. Aber zum Glück war mein Bruder neben mir», so Dana über die finalen Augenblicke vor dem grossen Auftritt. «Ich war vor allem wegen der Coaches nervös», ergänzt Fabrice. Bei den Blind Auditions sitzen die Coaches, vier erfahrene Musikprofis, mit dem Rücken zu den Talenten und lauschen ausschliesslich der Stimme. Wenn ihnen gefällt, was sie hören, drücken sie auf den Buzzer und das Talent ist eine Runde weiter. Drehen sich mehrere Coaches um, darf das Kind wählen, in welches Team es möchte. «Ich würde so gern zu Stefanie Kloss, der Frontfrau der Band Silbermond», legte sich der Fünftklässler bereits im Vorfeld fest. Ob sein Wunsch in Erfüllung gegangen ist, bleibt bis zur Ausstrahlung ein Geheimnis. Ab heute flimmert das Format jeden Freitag ab 20:15 Uhr auf SAT.1 über den Bildschirm. In welcher Folge die beiden zu sehen sind, ist noch nicht bekannt. Der Anzeiger wird informieren.
Bereichernde Erfahrung für alle
Was die Geschwister aber bereits verraten: «Es war eine mega-coole Zeit. Auch mit den anderen Talenten. Am Abend haben wir jeweils zusammen in der Hotellobby gesungen. Genial.» Selbst die anfängliche Skepsis der Eltern verflog schnell. «Wir haben uns zu Beginn schon gefragt, was die grosse Bühne mit den Kindern macht. Wie stark sie in ein Schema gepresst werden.» Doch das ganze Produktionsteam sei sehr einfühlsam und wertschätzend mit den Kindern umgegangen. «Alles war äusserst professionell.» Wie weit auch immer die Reise noch gehen wird, die Teilnahme hat sich definitiv gelohnt.