Gemeinsames Anpacken bei der Waldputzete
04.04.2025 AuwKnapp fünfzig Personen folgten am vergangenen Samstag dem Aufruf der Ortsbürgerkommission und trafen sich zu einem freiwilligen Helfereinsatz im Wald. Dabei stand der Unterhalt der Naherholungsinfrastruktur im Vordergrund.
EVELYNE HEEB
Auf schönes ...
Knapp fünfzig Personen folgten am vergangenen Samstag dem Aufruf der Ortsbürgerkommission und trafen sich zu einem freiwilligen Helfereinsatz im Wald. Dabei stand der Unterhalt der Naherholungsinfrastruktur im Vordergrund.
EVELYNE HEEB
Auf schönes Wetter hatten die Verantwortlichen des Anlasses im Vorfeld gehofft. Dass dieser Wunsch unerfüllt blieb, änderte jedoch nichts daran, dass sich die Auwerinnen und Auwer zahlreich um kurz vor 9 Uhr vor dem Forstwerkhof versammelten. «Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung», sagte eine junge Frau lachend, während sie verschmitzt unter ihrer tropfenden Mütze hervorblinzelte. Gut gelaunt waren sie alle
– und voller Tatendrang. Christoph Villiger, Präsident der Ortsbürgerkommission, hielt seine Begrüssungsrede kurz und übergab das Zepter an Förster Stefan Staubli. Unter seiner Leitung bewirtschaftet WALD kommunal+ die rund 190 Hektaren Auwer Wald, die im Besitz der Ortsbürgergemeinde sind.
In Arbeitsgruppen eingeteilt
Mit entsprechenden Arbeitsgeräten ausgerüstet, machten sich die verschiedenen Gruppen auf den Weg. An sechs Standorten gab es diverse Arbeiten zu erledigen. Der Fokus lag dabei jedoch nicht auf dem Einsammeln von Abfall, wie der Name «Waldputzete» vielleicht vermuten liess, sondern auf dem Unterhalt der Naherholungsinfrastruktur. «Unser Wald ist zum Glück ziemlich sauber», so Staubli. «Wir setzten die vielen helfenden Hände heute lieber anderweitig ein.» Bei der ersten Auflage der Veranstaltung im Jahr 2023 war noch ein Trupp mit Abfallsäcken und Greifzangen unterwegs gewesen.
Räumen, pflanzen, schleifen, spalten
Entlang des Sembachs musste ein Teil des Fusswegs ausgebessert und stabilisiert werden. In den Weihnachtsbaumkulturen wurde geräumt und im Anschluss neu angepflanzt. Beim Setzen der jungen Nordmanntannen, die in fünf bis sieben Jahren wieder als Christbäume verkauft werden, half auch Gemeindeammann Marlis Villiger freudig mit.
Viel zu tun gab es im Gebiet Falk. Der zurzeit noch rudimentäre Rastplatz soll mit einer befestigten Feuerstelle aufgewertet werden. Zuerst stand die Aufgabe an, den Platz nach dem Holzschlag zu räumen, von Astmaterial zu befreien und Brennholz zu rüsten – ein ziemlich kräftezehrendes Unterfangen. Bald waren es nicht nur Regentropfen, die es wegzublinzeln galt, auch Schweissperlen trübten die Sicht. «Das macht nichts, ich packe gerne mit an. Das erspart mir den Gang ins Fitnessstudio», sagte eine Helferin, entledigte sich ihrer Jacke und sammelte weiter Brennholz ein.
Jung und Alt zusammen am Werk
Umtriebig ging es auch hinter dem Forstwerkhof zu. Familien am Werk! Während die Erwachsenen Tisch und Bänkli erneuerten, beschäftigten sich die Kinder damit, die Feuerstelle auf Vordermann zu bringen. «Wir haben die Kohlen herausgenommen und das Laub weggeräumt», erzählten Noemi, Reto, Lars und Nevio wild gestikulierend und zeigten auf einen riesigen Laubhaufen. «Das ist jetzt ein Nest für die Igel.» Die zehnjährige Noemi verzichtete der Waldarbeit zuliebe sogar auf ihr Tanztraining. «Ich finde es cool, hier mitzuhelfen. Am Mittag können wir stolz auf uns sein.»
Auch der idyllische Rastplatz Luegete nahm neue Formen an. Das Geländer entlang des Bachs wurde ersetzt, morsche Bänkli zu Brennholz gespalten und eine komplett neue Sitzbankgarnitur errichtet. Jagdaufseher Roman Schurtenberger half mit seinen beiden Jungs tatkräftig mit. «Der Wald bietet den Kindern so viel. Sie sollen aber auch lernen, dass man zu diesem Lebensraum Sorge tragen muss.» Alt-Gemeindeammann Paul Leu packte ebenfalls mit an. «Das ist Ehrensache. Und eine gute noch dazu. Ich schätze zudem die gesellige Atmosphäre.»
Sensibilisieren und Bewusstsein fördern
Nach drei Stunden endete der Arbeitseinsatz, und es wartete eine Verpflegung mit Wurst und Brot. Sogar der Regen hatte inzwischen etwas nachgelassen, und dem gemütlichen Ausklang um das lodernde Feuer vor dem Forstwerkhof stand nichts mehr im Wege. «Einfach eine gute Sache, wir kommen wieder», lautete der einstimmige Tenor unter den Helfenden. Auch die Ortsbürgerkommission zeigte sich rundum zufrieden. «Uns geht es mit diesem Anlass darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Auch das Bewusstsein zu fördern, dass der Wald jemandem gehört und die ganze Erholungsnutzung nicht ganz gratis ist. Schön, dass so viele Leute gekommen sind.»