Der ultimative Ball für Mottoliebhaber ist der Schränzerball in Sins. Er ist einer der wenigen Bälle, an dem noch eine Maskenprämierung stattfindet und viele Besucher mottogerecht erscheinen.
IRIS CAGLIONI
«Das Böse schläft ...
Der ultimative Ball für Mottoliebhaber ist der Schränzerball in Sins. Er ist einer der wenigen Bälle, an dem noch eine Maskenprämierung stattfindet und viele Besucher mottogerecht erscheinen.
IRIS CAGLIONI
«Das Böse schläft nie» war das diesjährige Motto, und bereits beim Eintritt in die Ammannsmatthalle zeigte die Deko rund um das Gruselmotto Wirkung. Die Schränzer hatten als Hallendeko die Welt aus «Herr der Ringe» nachgebaut und zeigten eine Meisterleistung nach Schränzerart, wobei sie grossen Wert auf viele kleine Details legten. Und sie scheuten sich nicht, Figuren nachzubauen, die gigantisch waren, wie zum Beispiel den über drei Meter hohen Troll oder den feurig leuchtenden Smaug. Die Ork-Bar thronte auf der Bühne. In der Mitte der Halle leuchtete Saurons Auge und überblickte die Halle, als wäre sie Mordor. Dieses grossartige Herr-der-Ringe-Symbol war auch das Dach der Hauptbar, die mittels langer Theke mit der Vulkan-Bar verbunden war. Insgesamt betrieben die Schränzer neun Bars, die in und ausserhalb der Halle platziert waren. Eindrücklich, und vielleicht auch einzigartig beim Schränzer ist die Devise: nicht nur vor, sondern auch hinter der Bar ist man maskiert.
Maskiert erscheinen ist Ehrensache
Seit 25 Jahren sind sie Hardcore-Schränzerball-Besucher und auch n diesem Jahr strotzten sie vor Einfallsreichtum: Die zehn Männer, eine Sinser Truppe mit viel Erfahrung, gewährten einen Einblick in ihre Werkstatt am Nachmittag des grossen Tages. Als Wolf und die sieben Geisslein wollten sie in der Ammannsmatt vorfahren. Zuerst gaben sie dem Wolf, den Masken und Kostümen den letzten Schliff. Der Wolf war ein Getränkeausschank, rot wie Blut, bestehend aus rotem Wodka und Himbeersirup. Dafür füllten sie zwei Kanister, die im Wolfsbauch verstaut wurden. Vor dem Ball gingen sie traditionell gepflegt Nachtessen, bevor sie mit ihrem bösen Tier die Fasnachtshalle unsicher machten. In diesem Jahr gingen die zehn Männer mal ohne Preis nach Hause. Doch die vielen Fasnachtskreationen aus vorangegangenen Jahren hatten ihnen schon so manchen Podestplatz und Sieg beschert.
Böse, gruselig und schräg
Die Organisatoren können auf extrem vielfältige und sehr originelle Masken zurückblicken. Vertreten waren Max und Moritz mit ihren sieben Streichen, ein mittelalterlicher Folterwagen und seine Knechte, 101 Dalmatiner mit der bösen Cruella, der Papst und sein Gefolge sowie diverse Figuren aus der Märchenwelt, nur um einige zu nennen.
Insgesamt blickt Jan Rüttimann, Präsident der Schränzer, auf einen sehr guten Abend zurück. «Wir waren ausverkauft und hatten einen perfekten Abend. Unser Publikum weiss, wie man gepflegt Fasnacht feiert.» Mit gut 80 Personen stemmten sie den Abend. «Jedes Guggenmitglied organisierte einen Helfer für die Zeit, in welcher wir spielten. Dann waren noch die Helfer da, die den ganzen Abend lang gebraucht wurden, das waren rund 50 Personen», informierte Rüttimann.