Es ist Räbeliechtli-Zeit
10.11.2023 MühlauNun erhellen sie wieder die Nächte und singende Kinder ziehen durch die Strassen. Es ist Zeit für die Räbeliechtli-Umzüge. In Mühlau zogen am Montagabend 37 Kinder los und zeigten stolz ihr leuchtendes Werk.
RAHEL HEGGLIN
Aufgeteilt in ...
Nun erhellen sie wieder die Nächte und singende Kinder ziehen durch die Strassen. Es ist Zeit für die Räbeliechtli-Umzüge. In Mühlau zogen am Montagabend 37 Kinder los und zeigten stolz ihr leuchtendes Werk.
RAHEL HEGGLIN
Aufgeteilt in zwei Gruppen wurde bereits während dem Tag eifrig an den kleinen Kunstwerken geschnitzt. Unterstützung erhielten die Kleinen von Begleitpersonen wie Mamis, Papis, Grosseltern oder Gotti, Götti. Das Schnitzen für die älteren Kinder fand am Morgen statt, die Jüngeren waren am Nachmittag dran. Um möglichst abwechslungsreiche Sujets auf den Räben abzubilden, kamen unter anderem verschiedene Guetzliformen zum Einsatz. «Manchmal kommen die Begleitpersonen auch mit einem Plan zum Räbeliechtli-Schnitzen. Sie wissen dann genau, wie sie was wollen», lacht die Kindergartenlehrperson, Antonia Wenger. Nach dem eifrigen Schnitzen wird das Werk mit einem Foto verewigt und im Jahresordner der Kinder abgelegt. «Jedes Mal staune ich über die wunderbaren Schnitzwerke und die strahlenden Kinderaugen», so Wenger.
Unterstützung von Eltern
Damit alles so reibungslos ablief, brauchte es eine frühzeitige Organisation. «Wir mussten ja eine entsprechende Anzahl Räben bestellen, sowie Kerzen und Schnüre parat machen.» Zentral war auch die Kontaktaufnahme mit den Eltern, die eine wichtige Unterstützung für eine gelungene Durchführung des Anlasses sind. «Es braucht Leute, die nach dem Umzug den Kindern Hotdogs und warme Getränke abgeben, und dann haben wir auch ein reichhaltiges Kuchenbüffet. Dafür suchen wir immer motivierte Bäckerinnen und Bäcker», erklärt die Kindergartenlehrperson.
Auch die Information, dass der Räbeliechtli-Umzug bald die Strassen von Mühlau erhellen wird, musste verbreitet werden. «Für das haben wir vorgängig Plakate gedruckt und die Kindergartenkinder durften sie mit Farbstiften verzieren, dekorieren und verschönern. Es war eine richtig schöne Gemeinschaftsarbeit», erklärt Wenger. Die fertigen Plakate wurden in der Gemeinde an verschiedenen Orten aufgehängt. «Einzelnen Kindern übergab ich die Kompetenz, dass sie selbständig fragen durften, ob sie das Plakat für unseren Kindergarten aufhängen dürfen. Bei solchen Kinderfragen konnten die Personen natürlich nicht nein sagen.»
Information für alle
Anhand dieses Plakates wurde auch die Route bekannt. Sie begann beim Schulhausweg, führte über die Bahnhofstrasse, zum Hofstattächer über die Rüstenschwilerstrasse wieder zurück zum Schulhaus. Damit waren die 37 Kinder aus zwei Kindergartengruppen mit den Begleitpersonen gut 40 Minuten unterwegs. Die Feuerwehr sorgte dafür, dass die entsprechenden Strassen gesichert waren und der Schulhausabwart, Sepp Hintermann, kümmerte sich um das Lichterlöschen bei den Strassenlampen. Stolz führten die Kinder ihre Kunstwerke durch Mühlau und erfreuten sich, wie sie die dunklen Strassen erhellten. Gegen Ende des Umzuges wurde den Lichtern jedoch der Wind zum Verhängnis. Fast keine Rebe leuchtete mehr beim Eintreffen auf dem Schulhausplatz. Dafür waren jedoch schnell eifrige Helfer zur Stelle, die mit ihren Feuerzeugen wieder Licht ins Dunkle brachten.
Abschlusskonzert
Mit brennenden Räbeliechtli fand auf dem Schulhausplatz ein kleines Konzert statt. Zum Herbst passend, sangen die Kinder «Hui blast de Herbschtwind», gefolgt von weiteren herzigen Kinderliedern. Mit grossem Applaus und vielen stolzen, fast schon gerührten Gesichtern wurden die Kinder für ihre Darbietung von den Begleitpersonen belohnt. Danach war der offizielle Teil abgeschlossen. Die Kinder wurden wieder in die Obhut der Eltern übergeben und durften sich noch mit einem Hotdog und Heissgetränk stärken.