Erlaubt euch zu Träumen
28.06.2024 MühlauUnter dem Titel «Wie Mühlau sich entwickeln könnte?» lud Cornelia Schärer am Montag ein, um ihre Vision und ihre Ideen rund um die Entfaltung der Gemeinde zu präsentieren.
LARISSA RÜEGG
Die Beleuchtung in der Turnhalle ...
Unter dem Titel «Wie Mühlau sich entwickeln könnte?» lud Cornelia Schärer am Montag ein, um ihre Vision und ihre Ideen rund um die Entfaltung der Gemeinde zu präsentieren.
LARISSA RÜEGG
Die Beleuchtung in der Turnhalle war gelöscht. Auf der Sprossenwandseite türmten sich diverse Stühle. Lediglich die bereits eingeschaltete Präsentation am Beamer spendete den ankommenden Zuhörerinnen und Zuhörern Licht und liess auf den kommenden Vortrag deuten. Cornelia Schärer, wohnhaft in Mühlau, Mutter und Lehrerin, wie sie sich zu Beginn ihres Vortrags vorstellte, begrüsste die Leute herzlich und wies diese an, einen Stuhl zu schnappen und sich dort hinzusetzen, wo es ihnen wohl sei. Um 19.30 Uhr begann der Vortrag von Schärer rund um das Thema «Entwicklung, Zukunftsvisionen und Ideen für die Gemeinde Mühlau». Der Auslöser für ihre Ausführungen sei die Frage von Sanierung oder Neubau der Turnhalle Mühlau und die Knappheit an Schulräumen gewesen. Dieses Projekt würde Geld brauchen, so Schärer. Dies hatte sie zum Nachdenken angeregt. Diese Gedanken wurden über Jahre durch Begegnungen und Gespräche im Dorf oder Recherchen zu einer Vision. Wie kann sich ein Dorf sonst entwickeln? Was für Wege stehen einer Gemeinschaft rund um ihr Zusammenleben offen? Alles Fragen, auf die Schärer sich mit ihren Antworten und Visionen nun im Vortrag «Wie Mühlau sich entwickeln könnte?» an die Öffentlichkeit wagte. Nach ihrem Motto «Erlauben zu träumen» startete eine Reise über eine mögliche Zukunft von Mühlau.
Ein Miteinander schaffen
«Ob es den Menschen gut geht, hängt davon ab, in welcher Gemeinschaft sie leben» – dies ist eine der zentralen Botschaften von Schärer. Ein Miteinander schaffen, in dem sich die Menschen wohlfühlen – um dies zu erreichen, hat sich Schärer diverse Überlegungen gemacht. Die Vision von ihr sei gleichzusetzen mit einer Entwicklung der Gemeinde Mühlau. Ihre Idee sei es, diese durch Begegnungsräume zu erreichen. «Das Dorf hat Potenzial», so Schärer weiter. Ebenso spielen Kinder eine zentrale Rolle in ihrer Vision. Diese seien unsere Zukunft. In ihrem Vortrag nannte sie dabei einige Beispiele solcher Begegnungsräume, mit denen Mühlau in die Zukunft gehen könnte. Jede Idee gleicht auch einem Geschäftsmodell, das beispielsweise auch zu einer Lernförderung bei Kindern beitragen oder auch finanziell erfolgreich sein kann. Ein Vorschlag ist hierbei, einen Bauspielplatz für Kinder mit integriertem Café. Ein Ort, wo Kinder handwerklich etwas erschaffen können. Begegnungen und ein Miteinander können auch beispielsweise bei einem Gemüseanbau oder Streichelzoo entstehen. Auch bei der Wohnform hatte Schärer mit Mehrgenerationenhäusern einen Einfall. Sie präsentierte auch diverse andere Ideen wie ein Kulturzentrum oder Sportanlagen. Für alle Ideen hatte sie auch bereits einen Ort ausserkoren. Diese verteilen sich rund um die Gemeinde Mühlau.
Neue Schulmodelle
Schärer, selbst Lehrerin, befasste sich auch mit dem Thema Schule. Sie verfasste ein Pilotprojekt, welches sich auf vier Punkte stützt. Unter anderem wurde ein dezentralisiertes Schulsystem thematisiert. Dies bedeute so viel, dass die Lernorte im ganzen Dorf verteilt sind, und nicht mehr an einem zentralen Ort.
So lebe gemäss Schärer die Gemeinde auf und fördere das Gemeinschaftsgefühl. Sie sprach ebenfalls den akuten Lehrermangel an. Es brauche ein ganzes Dorf, um die Kinder zu begleiten, so Schärer. Wissen und Werte können auch bei Fachleuten innerhalb eines Dorfes vorhanden sein. So würden diese Ressourcen genutzt werden und es könnte gar Wissen und Lebenserfahrung generationenübergreifend weitergegeben werden, erläuterte sie weiter. Auch hierbei steht das Miteinander im Vordergrund.
Spannende Ansätze, interessante Ideen und zum Nachdenken anregend – dies zeichnete den Vortrag von Schärer aus. Die Zuhörerinnen und Zuhörer lauschten gespannt ihren Ausführungen. Mit den Worten «Danke fürs Mitträumen» verabschiedete sich Schärer von den Anwesenden.
Resonanz
Nach dem Vortrag zeigte sich Schärer enorm zufrieden. Für sie sei es nun ein Loslassen, denn jetzt ist alles raus, womit sie seit Jahren unterwegs sei. Dies bedeute jedoch auch, die Kontrolle abzugeben, denn jetzt sei es nicht mehr in ihrer Hand, wie sich das Ganze weiter entwickelt. Dass sie ihre Vorstellungen im Vortrag umgesetzt habe und ihre Möglichkeit genutzt habe, fühle sich sehr gut an. Was sich Cornelia Schärer als Reaktion auf ihren Vortrag wünscht: «Dass dieser Vortrag das öffentliche Interesse geweckt hat und so die Menschen auf den Spielplan bringt, die das alles möglich machen werden.» Wie Mühlau sich tatsächlich weiterentwickelt, wird die Zukunft zeigen.