Pünktlich um 20.08 Uhr gingen in der Turnhalle die Lichter aus und die grossen roten Bühnenvorhänge öffneten sich. Mit «D’Priisgwönner» inszenierte die Theatergruppe Oberrüti (TGO) eine Theaterfassung des Romans «Drei Männer im ...
Pünktlich um 20.08 Uhr gingen in der Turnhalle die Lichter aus und die grossen roten Bühnenvorhänge öffneten sich. Mit «D’Priisgwönner» inszenierte die Theatergruppe Oberrüti (TGO) eine Theaterfassung des Romans «Drei Männer im Schnee».
IRIS CAGLIONI
In der guten Stube des Herrn Nationalrats Tobler, gespielt von Rolf Mösch, startet das Stück und recht schnell sind die Gemüter erhitzt. Die überfürsorgliche und langjährige Haushälterin Frau Kunkel (Vreni Kreuzer) kann es einfach nicht glauben, was ihr Chef geplant hat. Sie muss sich fürchterlich aufregen und bekommt dabei fast Wallungen. Auch Diener Johann (Roger Müller) leidet unter Toblers Vorhaben. Der wohlhabende Nationalrat bugsiert ihn in eine Rolle hinein, die er nicht wirklich einnehmen möchte. Doch mit der Zeit findet Johann Gefallen daran, insbesondere dann, wenn er Bestellungen aufgeben darf.
Toblers Tochter Hilde (Marlou Henzen) derweil findet, dass sie sich absichern könnte und dem Vater damit Gutes tue, doch da ging der Schuss vollkommen nach hinten los. Eine Verwechslung folgt der nächsten. Vorurteile werden offen ausgesprochen, sogar Diskriminierung und Ausbeutung werden im Stück gelebt. Doch geht es auch um ehrliche Freundschaft, Vertrauen und Liebe.
Ende gut, alles gut
Natürlich dürfen sich die Zuschauer auf viele lustige Anekdoten freuen und am Ende sind alle Beteiligten glücklich und zufrieden. Ausser möglicherweise der Kellner und der Hoteldirektor – die beiden zeigten sich ja nicht von der professionellsten Seite.
Die Schauspieler hingegen waren allesamt sehr professionell. Die Gemütsregungen, die in der Mimik ablesbar waren, zeigte die hohe Schauspielkunst der Theaterleute. Rolf Mösch allen voran spielte seine Rolle glänzend. Erwähnenswert sind auch Jo Kaufmanns Gesichtsausdrücke. Er gehört seit 30 Jahren der TGO an und wurde dafür geehrt. Die drei Neuzugänge auf der Bühne, Pascal Stehli, Giacomo Florida und Roger Müller überzeugten das Publikum. Als Neuling auf der Bühne zu stehen und flugs eine zentrale Rolle spielen, ist eine grosse Herausforderung, die Florida, Stehli und Müller mit Bravour meisterten.
Zur rechten Zeit am rechten Ort
Eine spezielle Showeinlage gelang den Machern, als sie das Publikum mit in den Schnee nahmen. «Da hatten wir grosses Glück», sagte Regisseur Beni Kreuzer. Wir planten diese Szene im Schnee und erwischten das einzig gute Wochenende. Vorher und nachher hätte das Wetter überhaupt nicht gepasst», so Kreuzer. Glück muss man haben! Auch darf sich ein Zuschauer pro Abend auf etwas Glück freuen. Mehr sei hier aber nicht verraten.
Drei verschiedene Kulissen
Gespielt wird das Stück vor drei Kulissen. In der Stube des Nationalrates, im Hotel Brunni in Engelberg und im Wohnzimmer von Lehrer Franke. Rasch und unkompliziert wird jeweils das Bühnenbild umgebaut oder die Beleuchtung umgeschaltet. Die kurze Filmeinlage zeigt, wie einzigartig Beni Kreuzer an die Umsetzung des Stückes herangegangen ist.
Weitere Aufführungsdaten:
Freitag, 13. Januar, 20.08, Samstag, 14. Januar, 20.08, Sonntag, 15. Januar, 17.08, Mittwoch, 18. Januar, 20.08, Freitag, 20. Januar, 20.08, Samstag, 21. Januar, 20.08