Ein Montag voller schönen Begegnungen
20.09.2024 SinsDer beliebte Seniorenausflug des Gewerbevereins Sins und Umgebung fand dieses Jahr bereits zum 57. Mal statt. 124 Teilnehmende kamen heuer in den Genuss einer Fahrt ins Zuger-Hochland – ins Ländli Oberägeri.
HANS-PETER SCHWEIZER
Der leicht ...
Der beliebte Seniorenausflug des Gewerbevereins Sins und Umgebung fand dieses Jahr bereits zum 57. Mal statt. 124 Teilnehmende kamen heuer in den Genuss einer Fahrt ins Zuger-Hochland – ins Ländli Oberägeri.
HANS-PETER SCHWEIZER
Der leicht regnerische, eher graue Montag, 16. September dürfte so manchen Oberfreiämtern in Erinnerung bleiben. Es war ein richtiger Nachmittag zum «dinne Hocke». Nicht aber für die Angemeldeten des Altersausflugs. Eingeladen zum Nachmittagsausflug werden jeweils die Senioren der Gemeinden Sins, Auw, Abtwil und Oberrüti, die das 75. Lebensjahr erreicht haben. Somit waren dieses Jahr mit dem Jahrgang 1949 die jüngsten Vertreter der «Seniorenzunft Sins und Umgebung» mit dabei. Die Organisatorin Britta Kapitzki stand dieses Jahr etwas arg unter Strom. Es verlangte ihr einiges an Flexibilität und Herzblut ab, um für alle Angemeldeten eine statusgerechte Fahrgelegenheit zu verschaffen. Die 124 Seniorinnen und Senioren fanden schlussendlich genügend Platz in einem Reisecar und 28 Fahrzeugen jeglicher Art.
13.01 Uhr auf dem Parkplatz Bachtal
Bereits nach der Anfahrt im Bachtal war eine freudige Spannung der Gäste zu beobachten. Fahrer und Fahrerinnen begrüssten sich mit «Salü Sepp» oder auch «Salü ich bin der Sepp». Oder auch ein Wiedersehen nach Jahren: «Ich bin die Astrid» – «Ja hallo — Astrid, du hattest doch damals… wie war doch dein Name zu unserer Schulzeit?» Und wie aus heiterem Himmel ertönte aus ein paar Metern eine Stimme, deren Stimmmuster sich unwiderruflich in unserem Gehirn eingeprägt hatte: Es handelte sich hier um die temperamentvolle Hirschen-Wirtin aus Auw, Anita Küng. Küng ist eine allseits beliebte und langjährige Mithelferin bei diesem Anlass. Und da war auch noch der in Sins domilizierte Charly Werder, im Kanton Zug bekannt «wie ein bunter Hund», wie ein Journalist ihn vor Jahren beschrieb. Manche erinnern sich noch: Auf Initiative von Charly Werder liessen die Verantwortlichen der Firma Nestlé den Riesenmammutbaum in Cham in der Adventszeit ab 1988 weihnächtlich dekorieren und beleuchten.
Die Reise über die Reuss
Das positive Merkmal des Altersausflugs war einst, dass es am Bettagsmontag meistens schönes Wetter war. Nicht aber dieses Jahr, denn dieses Jahr gestaltete sich die Fahrt via Cham und Zug ins Ländli Oberägeri eher als eine Fahrt ins Trübe, statt ins Blaue. Ein besonderes Merkmal an den ü75 aus dem Oberfreiamt war: Sie lassen sich wegen ein bisschen Regen ihre gute Laune nicht vermiesen. Dazu trugen auch die beiden Schwyzerörgeli, gespielt vom Duo Oskar Betschart und seiner Schwester Edith Sidler bei. Die beiden «Örgeli-Persönlichkeiten», beide selbst Bürger aus dem Tal, pflegen den typischen Muotathaler Ländlermusik-Stil, wie etwa diese drei Klassischen: So tönt’s im Muotithal, Dr Turpä-Fuährmä oder Bim Gander Chaschbi. Nach ein paar «Stückli» aus dem Muotathal ergriff Organisatorin Kapitzki das Mikrofon zur Begrüssung. Mit der ersten Strophe der Ode «Das Göttliche» von Johann Wolfgang von Goethe «Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Denn das unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kennen», eröffnete Kapitzki den Mittag. Ein passendes Zitat, da wir uns ja bekanntlich in einem Hause befanden, in dem nach christlichen Grundsätzen gelebt, vorgelebt und eben auch geführt wird.
Leibliche und geistige Kost
Das Mittagessen, Schweineschnitzel an Pilzrahmsauce, nahte, und der Geräuschpegel im Saale sank auf das übliche Minimum. Den Anschluss an die leibliche Kost bewirkte Schwester Ruth Widmer mittels geistiger Kost in der wunderschönen kleinen Kirche gleich nebenan. Schwester Ruth vermittelte den zahlreichen Interessierten in der schmucken Kirche einen kleinen Überblick über die bewegte Geschichte der Entstehung des Ortes zum heutigen Hotel und Seminarhaus Ländli. Aus ihren Ausführungen ging hervor, dass 1926 die Schwestern des Diakonieverbandes Ländli die Kuranstalt Ländli in Oberägeri übernahmen. Diese entwickelte sich über die Jahrzehnte zum Kur- und Ferienhaus Ländli, später zum Zentrum Ländli und 2017 schliesslich zum heutigen Hotel und Seminarhaus Ländli. Nun wieder zurück auf Feld 1. Das Dessert mit sauren Kirschen wartete, die Raucher waren sich des blauen Dunstes überflüssig, und erzählt war schlussendlich auch alles, was wissenswert war, sogar dass in den USA ein Problem aufgetaucht sei: Einwanderer, die Katzen, Hunde und andere Haustiere essen würden… und trotz alledem wurde um 17 Uhr der allgemeine Aufbruch vollzogen.