Die Sommerferien versüsst mit dem Ferienpass
14.08.2025 Dietwil48 Schülerinnen und Schüler der ersten bis sechsten Klasse haben sich für den Ferienpass eingeschrieben. In der ersten Augustwoche durften sie an den unterschiedlichsten Kursen teilnehmen.
IRIS CAGLIONI
Sechs engagierte Frauen aus dem Dorf ...
48 Schülerinnen und Schüler der ersten bis sechsten Klasse haben sich für den Ferienpass eingeschrieben. In der ersten Augustwoche durften sie an den unterschiedlichsten Kursen teilnehmen.
IRIS CAGLIONI
Sechs engagierte Frauen aus dem Dorf organisieren bereits seit über zehn Jahren eine Ferienpasswoche für die Schüler. Auch dieses Jahr standen viele Ideen im Raum, und so organisierte das gut vernetzte Team unterschiedliche Kurse. Es wurde gebastelt mit allen möglichen Materialien, tierische Erlebnisse auf dem Ponyhof, dem Bauernhof oder im Tierpark genossen, Sportarten ausprobiert wie Golf, Bogenschiessen oder Seilziehen. Das sind nur einige aus der kunterbunten Vielfalt. Die interessierten Kinder konnten sich einschreiben und für den bezahlten Beitrag je acht Kurse wählen. Insgesamt konnten 26 Kurse durchgeführt werden, die einen aufgrund des grossen Andrangs sogar mehrfach.
Drei dieser Kurse, die alle in Dietwil auf dem Schulhausplatz durchgeführt wurden, beweisen auf liebenswerte Art und Weise, wie viel Freude das Engagement des Ferienpassteams möglich macht.
Rund ums Velo
Hochkonzentriert und voll bei der Sache waren die sieben Jungs, die am Veloflickkurs teilnahmen. Um den Tisch herum waren sie geschart und schauten dem Profi zu, wie er einen Velopneu von der Felge nahm und den Schlauch ersetzte. «An diesem Kurs lernen die Kinder zum einen die Grundbegriffe des Velos. Wie funktioniert der Antrieb, wie stelle ich die Übersetzung ein, was ist zu tun, wenn die Kette herausfällt oder ein Pneu platt ist», informiert Fredy Ceccon vom Velofachgeschäft, das den Kurs durchführte.
Die Kinder lernten, wie ein Loch im Pneu oder Schlauch geflickt werden kann, wie man ein Velo richtig hinlegen soll, wenn es keinen Ständer hat und natürlich auch, wie man es richtig aufpumpen soll.
Mit Velos aus dem Fachgeschäft durften sie einen Parcours abfahren. «Das haben die Fahrradhändler aufgebaut», erzählte die Betreuerin vom Ferienpass, Cécile Wieldraaijer. «Meine Mutter wollte, dass ich diesen Kurs besuche. Ich hätte nicht gedacht, dass es so cool ist», meint einer der Schüler. «Mein Velo war einmal kaputt und mein Vater hat es repariert. Und nächstes Mal muss ich es reparieren. Jetzt kann ich das», sagte ein weiterer kleiner Kursbesucher.
Makramee-Schlüsselanhänger
Sie sassen um den Tisch und hörten aufmerksam zu. Die Knüpfkursleiterin Corina Rogger hatte, das benötigte Material mitgebracht. Da lagen grosse, unterschiedlich farbige Garnrollen auf dem Tisch. «Es braucht schon etwas dickeres Garn für einen Schlüsselanhänger», wusste auch die Ferienpass-Verantwortliche vor Ort, Cindy Schwarzenberger. Diverse fertig geknüpfte Anhänger zur Ansicht, einige Scheren und Kämme, Malerklebeband sowie Karabinerhacken lagen auf dem Arbeitstisch. Mit zwei langen Garnfäden startete das Abenteuer in die alte orientalische Knüpfkunst. Die Farbauswahl war individuell und der erste Knoten einfach erklärt: «Eine Vier legen, unten durch und oben drüber, die Chill-Fäden straff halten und wenn möglich immer gleich fest anziehen.» Wer das versteht, ohne es gesehen zu haben, der ist super. Die flinken Hände hielten das Garn, und flugs war der erste gezwirbelte Anhänger fertig. «Er ist so gedreht, weil wir den Knoten immer auf derselben Seite machten.» Insgesamt konnten die Schüler, je nach Arbeitstempo vier bis fünf Anhänger machen mit dem Abschlussknoten und mit ausgekämmten Fransen. Der einzige Junge neben den sieben Mädchen meinte: «Also einen mache ich für Mami, einen anderen für den Veloschlüssel.» Es wurde auch rege darüber diskutiert, wie lange die geknüpfte Sache denn werden könne, damit das auch noch in der Hosentasche Platz hat.
Blumengestecke
Zwei Kurse fanden direkt hintereinander statt. Jeweils sechs Mädchen wurden in die Geheimnisse des Blumensteckens eingeweiht. Die anwesende Kursleiterin und Floristin, Carla Elmiger, zeigte geduldig, welche Arbeitsschritte zu tun sind. Zur Verfügung standen diverse grüne Blätter für den Rand, Blumen wie zum Beispiel Löwenmäulchen, Steinnelken, Sonnenblumen, Hortensien oder Dalien in leuchtenden Farben. Die Kreationen durften sich sehen lassen.
Als zweite Arbeit durften die Mädchen einen Loop mit Trockenblumen dekorieren. Dafür bekamen sie einen weissen Ring von zirka 15 Zentimeter Durchmesser, Deko-Floristik-Schnur und trockene Blüten und Blätter wie Lavendel, Eukalyptus, Schleierkraut und weitere.
«Der fertige Loop eignet sich als Deko zum Aufhängen und kann jahrelang schön bleiben.» Die grösseren Schülerinnen, die nun den Übertritt in die Oberstufe machen, meinten zum Kurs: «Ich mache mir jetzt schon Gedanken darüber, was ich mal werden will. Etwas mit Blumen oder Tieren würde mir gefallen. Darum habe ich jetzt diesen Kurs gewählt.» Oder: «Blumen sind meine Lieblingspflanzen, darum mache ich diesen Kurs.»
Iris Rohrer vom Ferienpassteam ist überwältigt von der gelungenen Woche. «Dank den vielen spontanen Sponsoren konnten wir spannende Kurse anbieten. Das ist so wertvoll für die Kinder.»