Den Wald geniessen – Skulpturen betrachten
09.05.2025 DietwilVor 20 Jahren wurde der Skulpturenweg eröffnet. Zum Jubiläum organisierte die Kulturkommission eine Begehung und eine Feier. Gross und Klein feierte mit, die einen mit, die anderen ohne den Waldspaziergang.
IRIS CAGLIONI
Rund 35 unerschrockene und ...
Vor 20 Jahren wurde der Skulpturenweg eröffnet. Zum Jubiläum organisierte die Kulturkommission eine Begehung und eine Feier. Gross und Klein feierte mit, die einen mit, die anderen ohne den Waldspaziergang.
IRIS CAGLIONI
Rund 35 unerschrockene und naturgeniessende Dietwilerinnen und Dietwiler zogen am letzten Sonntag bei regnerischem Wetter in den Wald, um den Skulpturenweg zu begehen und die Figuren zu suchen. 2005 wurde dieser Weg offiziell von der Gemeinde eröffnet. Ihn zieren die handgefertigten Werke des lokalen Motorsägekünstlers Bruno Rölli. Wer den mystischen Reizen des Waldes bei Regen widerstehen konnte, fand sich um 16 Uhr auf dem Pausenplatz in Dietwil ein, wo die offizielle Feier stattfand.
Die Dietwiler kennen kein schlechtes Wetter
Die Kinder in wettergerechter Kleidung, die Erwachsenen mit Wanderschuhen und Regenzeug bewaffnet, die Gäste der Kulturkommission und die Freunde des Künstlers liessen sich vom Regen nicht abhalten. «Das Wetter hätte schon schöner sein können», meinte Sarah Marti von der Kulturkommission, die den Anlass organisierte. Trotzdem waren die Veranstalter guter Stimmung. «Es wären sicherlich nicht viel mehr Leute gekommen, wenn wir strahlenden Sonnenschein gehabt hätten.» Sie beschlossen, den Anlass auch bei Regen durchzuführen, denn die Kommission wusste: «Wir machen das für Bruno – das ziehen wir jetzt durch! Verschieben war keine Option», erzählte Marti.
Kurze Rede und ein Interview
Gemendepräsident Pius Wiss begrüsste den Künstler und erzählte, warum dieser Weg im Dietwiler Wald existiert. «Wir motivierten damals Bruno Rölli, genügend Skulpturen herzustellen, damit ein solcher Weg angelegt werden konnte. Heute sind wir stolz darauf, dass unser Weg sogar auf der Homepage von Erlebnis Freiamt zu finden ist. Das hat auch schon Besucher von entfernteren Regionen hierher geführt, explizit um diesen Weg abzulaufen», erzählte Wiss. Da Holz als Baumaterial auch vergänglich ist, wurden immer mal wieder Figuren durch den Künstler ersetzt. «Ich darf aber sagen, dass in all den Jahren nie etwas mutwillig beschädigt wurde. Vandalismus auf dem Skulpturenweg hat es nie gegeben. Das macht mich glücklich», so Rölli.
In einem kurzen Interview, geführt von Marti, erzählte der Künstler auch von seiner Lieblingsfigur – der überdimensionalen Kette aus Holz. «Die hatte anfänglich zehn Glieder. Heute sind es noch vier.» Diese rund fünf Meter hohe Kette sägte Rölli vor 20 Jahren aus einem einzelnen Stamm aus.
Wie wurde Rölli zum Künstler?
Das Lob des Gemeindeammanns und der Kulturkommission hatte den Dietwiler sichtlich gerührt. Nach einer kurzen Pause stellte er sich vor die Gäste und erzählte, wie er vom gewöhnlichen Landwirt zum Motorsägekünstler wurde. «Ich hatte nie etwas am Hut mit Kunst. Und auch nicht mit der Motorsäge. Doch während eines Spaziergangs im Wald vor über 20 Jahren entdeckte ich so eine Skulptur und dachte mir, das auch mal auszuprobieren. Es machte mir richtig Freude und so wurde das mein neues Hobby. Es war beinahe Glück, dass der Lothar-Sturm gewütet hatte, denn darum standen mir viele Baumstümpfe im Wald zur Verfügung. Ich konnte einfach drauf los üben.» Aus einer anfänglichen Neugierde wurde immer mehr Können. Der mittlerweilen 80-jährige Rölli wusste noch von einer speziellen Begebenheit: «Ich war unterwegs zum Wildspitz und sah von Weitem einen Steinbock. Beim Näherkommen erkannte ich eines meiner Tiere. Ich weiss nicht, wer er gekauft hatte, aber es machte mich stolz, dass eine Skulptur von mir hier seinen Platz gefunden hat.»
Rölli als Glücksfee
Während des Spaziergangs konnte ein Quiz beantwortet werden. Erwachsene und Kinder hatten unterschiedliche Aufgaben und nach dem Rundgang gaben sie ihre Zettel beim Buffet ab. Aus den beiden Boxen, für Kinder und für Erwachsene, zog Rölli je drei Gewinner. Alle Gewinne waren an die Badi gekoppelt. Die Kindern konnten Gutscheine für den Kiosk gewinnen. Die drei Glücklichen waren Isabelle, Livio und Mara.
Bei den Erwachsenen waren die Fragen kniffliger und so auch die Gewinne etwas grösser. So durfte sich die Drittplatzierte Fränzi Köpfli über einen 20-Franken-Gutschein freuen, Luzia Ryser als Zweitplatzierte gewann ein Zehnerabo Eintritte und der Hauptpreis, eine Saisonkarte, ging an Luzia Stöckli.