Der STV präsentierte am Wochenende drei Vorstellungen des Turnertheaters. Die Vorstellungen waren ausverkauft, und die Turner waren auf und neben der Bühne sehr engagiert.
IRIS CAGLIONI
Die erste kurze Ansprache des Abends hielt die Präsidentin des ...
Der STV präsentierte am Wochenende drei Vorstellungen des Turnertheaters. Die Vorstellungen waren ausverkauft, und die Turner waren auf und neben der Bühne sehr engagiert.
IRIS CAGLIONI
Die erste kurze Ansprache des Abends hielt die Präsidentin des Turnvereins, Priska Betschart. Sie verdankte die Sponsoren, begrüsste die Delegationen und gab danach die Bühne frei.
Unter der Regie von Bruno Villiger hatten neun Schauspielerinnen und Schauspieler einen Dreiakter aus der Feder von Atréju Diene einstudiert. «Hesch en Vogel?» hiess das Stück, das drei Mal die Turnhalle füllte und für viele Lacher sorgte.
Die Handlung spielt in den Büroräumen der Werbeagentur von Daniel Wagner. Noch arbeitet er, aber seine Werbeslogans sind nicht mehr, was die moderne Kundschaft wünscht. Während der Werbefachmann mit Rabatten um Kundschaft wirbt, wird seine angrenzende Wohnung frisch renoviert. Damit dem lieben Haustier, dem plappernden Papagei Fridolin, die Malerdämpfe nicht zusetzen, stellt Wagners Ehefrau Sarah das Federvieh kurzerhand ins Büro.
Und dann beginnt das Durcheinander
So weit, so gut – wären da nicht die beiden Bankräuber, die vor der nahenden Polizei flüchten, ihr Auto zu Schrott fahren und sich dann in Windeseile ausgerechnet in der Werbeagentur verstecken. Natürlich werden sie auch ziemlich schnell entdeckt, und damit beginnen die Lügen, die Missverständnisse und die lustigen Verstrickungen in unmöglichen Situationen. Da mischt auch der buntgefiederte Fridolin wacker mit.
Top-Leistungen der Schauspieler
Die beiden Bankräuber, die ein «Doof und Dööfer-Duo» abgaben, wurden gekonnt gespielt von Sepp Hintermann und Pascal Anderegg.
Eine Glanzrolle bot Michaela Villiger als junge Influencerin Katy Flowervally. Da kam kein Satz ohne ein In-Wort aus der Social-Media-Szene. Sie zeigte die schräge und oberflächliche Welt der Influencer auf und wie wenig deren Aussagen schlussendlich wert sind. Ihr Gegenpol war die Nonne, Schwester Constanza, die gekonnt von Judith Wey gespielt wurde. Mit Kamillentee und frommen Sprüchen konnte sie helfen, den Werbefachmann zu pflegen. Denn Hans Künzi alias Werber Daniel Wagner bekam im Laufe des Stückes einen Schlag auf den Kopf und hatte danach Persönlichkeitsstörungen. So stand er einmal als Swissair-Flugbegleiter da, dann erschien er als Erich Vock und machte Ricola-Werbung oder als Herr Fischer der gleichnamigen Bettwarenfabrik und verkaufte 1A-Daunenduvets mit Federn von toten Tieren. Herrlich, wie er die Werbeslogans dieser Persönlichkeiten wiedergeben konnte – und das alles in Trance. Speziell die Bettwarensprüche lösten schallendes Gelächter und Applaus aus.
Die Kriminalbeamtin Hofmann, die schlussendlich alles aufklärte, wurde von Tamara Bühlmann gespielt. Dani Villiger als exzentrischer Designer Hösli sowie natürlich der bunte Papagei Fridolin, dessen Stimme von Nadine Heim stammte, setzte dem ganzen Durcheinander noch die Krone auf.
Die Zuschauer wurden vielseitig verwöhnt
Schon vor dem Stück und auch zwischen den Akten konnten die Theaterbesucher vom reichhaltigen Gastroangebot Gebrauch machen und Tombolalose kaufen. Die OK-Präsidentin Muriel Giger hatte zum ersten Mal die Fäden in der Hand. Die 25-Jährige meinte: «Die Theaterspieler sind seit Jahren ein eingespieltes Team. Kurz nach dem Eidgenössischen Turnfest im Juli starteten die Proben. Das Stück ist lustig, und ich freue mich auf diese drei Aufführungen. Unser Turnertheater gibt es schon sehr lange. Seit mindestens zehn Jahren halten wir es so, dass wir im Wechsel entweder einen Theaterabend oder ein Turnerkränzchen aufführen. Und der Erlös kommt immer in die Vereinskasse. Er wird für die Allgemeinheit eingesetzt.»