Aettenschwil Den Organisatoren gelang es, ein gemütliches Familienfest zu Ehren des Schulhauses und der heiligen Verena auf die Beine zu stellen. Einheimische sowie Auswärtige fanden sich ein. Das OK geht von rund 250 Besuchern aus.
IRIS CAGLIONI
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Aettenschwil Den Organisatoren gelang es, ein gemütliches Familienfest zu Ehren des Schulhauses und der heiligen Verena auf die Beine zu stellen. Einheimische sowie Auswärtige fanden sich ein. Das OK geht von rund 250 Besuchern aus.
IRIS CAGLIONI
Der Zusammenhalt und der Gemeinschaftsgeist eines Dorfes kommt immer dann zum Tragen, wenn Dorffeste zu feiern sind. Die Aettenschwiler bewiesen ihren Zusammenhalt am letzten Wochenende. Vor 75 Jahren, am 15. Mai 1949, wurde das aktuelle Schulhaus als neues Schulhaus eingeweiht. Dieses Jubiläum galt als triftiger Grund, um ein Dorffest auf die Beine zu stellen. Auch feiert das Sinser Aussendorf alljährlich den Tag der heiligen Verena oder, wie sie es nennen, den «Vrenelitag», der immer am 1. September als Dorf-Feiertag gilt. Dieses Jahr fiel der «Vrenelitag» auf einen Sonntag. Da war ein Zusammenschluss von beiden Feiern schon beinahe Pflicht. Fabienne Isenegger nahm sich der Sache an. Sie fand sechs fleissige Aettenschwiler, die flugs ein OK bildeten und ein zweitägiges Fest für Gross und Klein auf die Beine stellten.
Spiele rund um das Schulhaus
Der Samstag startete ab 15 Uhr für Gross und Klein mit Spiel und Spass beim Postenlauf. Für gluschtige Verpflegung sorgten die Köche und Grilleure im Festzelt, und musikalische Unterhaltung boten am Nachmittag auf rockige Art die Dietwiler Band «Steil» und ab 19 Uhr die «Wurli’s» mit ihren volkstümlichen Klängen. Einige wichtige Fakten zum Schulhaus und den Bedürfnissen des Schulraumes gab der zuständige Gemeinderat Pius Vogel bekannt: «Aettenschwil hat seit 1847 ein Schulhaus. Damals war ein Lehrergehalt 80 Franken im Monat. 1949 wurde mehr Schulraum benötigt und das neue Schulhaus erbaut. Seither dürfen hier Kinder zur Schule. Heute sind es 21 Kinder und acht Kindergärtler, die hier in Aettenschwil von vier Lehrpersonen unterrichtet werden. Wir wollen an dieser Schule festhalten. Damit das auch geht, bitte ich die Aettenschwiler, für Zuwachs zu sorgen», meinte Vogel und lachte.
Ein Ort, um sich wiederzutreffen
Eine Gruppe ehemaliger Schüler nutzte den Anlass, um sich zu treffen. Die Jahrgänger 1950 bis 1954 teilten sich einen langen Tisch und schwelgten in alten Erinnerungen.
An der Schulhauswand hingen alte Klassenfotos und so mancher Festbesucher suchte sich oder seine alten Freunde auf dem Bild. So entstanden freundschaftliche Gespräche und eine fröhliche Stimmung. «Wir feierten bis in die Morgenstunden. Die Nacht war kurz, dafür der Abend umso schöner», erzählte eine Aettenschwilerin begeistert.
Die Heilige Verena wurde geehrt
Am Sonntag starteten die Feierlichkeiten mit einem Gottesdienst im Festzelt. «Normalerweise feiern wir den ‹Vrenelitag› in unserer Kapelle. Dieses Jahr wäre das nicht möglich gewesen. Unsere Kapelle wird zurzeit renoviert und wäre somit nicht zur Verfügung gestanden. So ist die Option hier im Festzelt ideal», informierte die zuständige Sakristanin Yvonne Zumbühl.
Die Pastorale Mitarbeiterin Martina Suter führte durch den Wortgottesdienst. Kinder wurden mit eingebunden, sie erzählten die Geschichten rund um die heilige Verena und was sie Gutes tat für ihre Mitmenschen. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch stimmungsvolle und vom Wortlaut her sehr passende Jodellieder, gesungen vom Reusstaler Jodlerchörli unter der Leitung von Trudi Strebel.
Bevor die Gottesdienstbesucher das Festzelt verliessen, meldete sich die OK-Präsidentin zu Wort. Fabienne Isenegger verdankte aufs Herzlichste alle, die so spontan finanzierten, mithalfen, organisierten und arbeiteten an diesen beiden Tagen.: «Die Spontanität und die Bereitschaft aller hat mich berührt und sehr gefreut.»
Im Anschluss durften alle Kirch- und Festgänger einen offerierten Apéro geniessen, bevor sie sich im Festzelt verköstigten. Der Nachmittag wurde nochmals musikalisch gemütlich mit der Band «Onairhört», die sich im Schatten unter dem grossen Ahorn eingerichtet hatte. Die letzten Mohikaner mit viel Sitzleder klopften noch einen Jass, während das OK bereits am Abbauen und Aufräumen war. «Es war eine Punktlandung. Wir waren just dann fertig mit Abräumen, als das Gewitter loslegte. Lediglich das grosse Festzelt liessen wir stehen und hatten Glück, dass dieses das Gewitter schadlos überstanden hat.»