Das erste Konzert des neuen Dirigenten
12.12.2025 AuwBesinnlich ging das Vereinsjahr der Musikgesellschaft Brass Band Auw am letzten Sonntag zu Ende. Zum alljährlichen Adventskonzert kamen über 200 Zuschauerinnen und Zuschauer und sorgten für eine volle Kirche.
EDI WIDMER
«Wir haben ...
Besinnlich ging das Vereinsjahr der Musikgesellschaft Brass Band Auw am letzten Sonntag zu Ende. Zum alljährlichen Adventskonzert kamen über 200 Zuschauerinnen und Zuschauer und sorgten für eine volle Kirche.
EDI WIDMER
«Wir haben abgeliefert», freute sich der neue Dirigent Florian Schneider. Der Mann aus Ebikon ist seit September für die Musikgesellschaft Brass Band Auw im Einsatz. Es war sein erstes Konzert mit den neuen Schützlingen. Nur gut zehn Proben hatten die Auwer Zeit, das Programm einzustudieren und sich an den neuen Leiter zu gewöhnen.
«Es war eine mega coole Vorbereitungszeit», strahlte auch Stefanie Villiger, die Präsidentin der Brass Band Auw, «wir haben uns kennengelernt und es passt mega gut. Wir sind froh, dass wir ihn gefunden haben.» Schneider durfte vor seinem Antritt bereits ein paar Proben mit den Auwern für seinen Vorgänger machen. Und als dieser seinen Rücktritt bekannt gab, bewarb sich Schneider für die freiwerdende Aufgabe und bekam den Zuschlag.
Der Luzerner kennt das Oberfreiamt von einem früheren Engagement. In den Jahren 2020 bis 2022 war er Dirigent der Musikgesellschaft Beinwil. Nach einem Abstecher in die Heimat ist er nun wieder zurück im Oberfreiamt. «Mir gefällt es hier sehr und das war jetzt natürlich ein sehr cooler Einstand mit diesem Konzert», sagte der Bandleader.
Das Adventskonzert startete mit der ausdrucksvollen und spektakulären Ouvertüre «Majesty» des französischen Komponisten Thierry Deleruyelle. Sein Werk eröffnete am französischen Nationalfeiertag vor zwei Jahren die Militärparade auf den Champs-Élysées vor Präsident Emmanuel Macron. Und jetzt das Adventskonzert der Musikgesellschaft Brass Band Auw in der Pfarrkirche. Moderiert wurde der Anlass von Irene Frischknecht-Fischer.
Warme Klänge an einem kalten Tag
Das zweite Stück stammte aus der Feder des Schweizer Komponisten Thomas Rüedi. «A Fine Day» soll das Gefühl von einem sonnigen, unbeschwerten Tag vermitteln. Also gerade das Gegenteil von diesem verregneten, kalten Sonntag. Mit den energiegeladenen und funkigen Rhythmen versuchten die Musikanten, gute Stimmung zu verbreiten. Von einer anderen Stimmung handelte das nächste Werk. Bei «First Light» von Ben Hollings mit der Cornet-Solistin Lena Villiger ging es um das erste Licht, das den Übergang von der Nacht in den Tag einleitet.
Ein wichtiges Stück folgte danach: «Lions of Legends». Wieder eine Komposition des Franzosen Deleruyelle. Es eignet sich sehr gut für Wettbewerbe und ist deshalb so wichtig für die Auwer, weil es das Selbstwahlstück für das Eidgenössische Musikfest in Biel vom nächsten Jahr ist. Sie spielen diese Komposition am 16. Mai in der 2. Stärkeklasse. Nun gab es am Adventskonzert einen Teilausschnitt zu hören. Es geht dabei um die Symbolik des Löwen und um seine Eigenschaften wie Mut, Stärke und Temperament.
Nach den emotionalen Klängen des Löwen ging es temperamentvoll weiter mit James-Bond-Musik. Der Titelsong «No Time to Die» aus dem gleichnamigen Film steuerte die US-amerikanische Singer-Songwriterin Billie Eilish bei. Sie ist die jüngste Interpretin und Autorin eines Bond-Titellieds. Arrangiert für die Brass Band wurde die oscarprämierte James-Bond-Melodie von Michael Brown.
Epische Filmmusik
Nahtlos ging es weiter mit dramatischer Filmmusik. Nun brachten uns die Auwer zeitlich zurück ins alte Rom. Das epische Stück «Gladiator» von Hans Zimmer und Lisa Gerrard erzählt die Geschichte von Maximus, einem römischen General, der seine Frau und seinen Sohn verloren hatte, als Sklave verkauft wurde und schlussendlich als Gladiator in der Arena landete. Arrangiert wurde das Werk von Frank Bernaerts.
Aller guten Dinge sind drei. Zum dritten Mal an diesem Abend spielte die Musikgesellschaft Filmmusik: «Harry Potter and the Philosopher’s Stone» von John Williams stammt aus dem ersten Harry-Potter-Film. Es war bereits das zweitletzte offizielle Stück an diesem Abend. Zum Abschluss wurde es mit «Baby It‘s Cold Outside» von Frank Loesser noch einmal romantisch. Es geht um einen Dialog zwischen einer Frau, die nach Hause möchte, und einem Mann, der sich wünscht, dass die Frau bei ihm bleibt.
Bleiben wollte auch das Publikum und forderte noch zwei Zugaben. Die zweite davon wurde mit Kerzen untermalt und sorgte für die passende Weihnachtsstimmung zu den Klängen von «Stille Nacht.» Danach wurde es auch in der Kirche wieder still. Auf dem Weg nach draussen durften die Zuschauer eine Spende abgeben. Die Hälfte der Türkollekte kam der Stiftung Roth-Haus Muri zugute, und die andere Hälfte wurde der Nachwuchsförderung der Brass Band Auw gutgeschrieben.


