Mit dem Thema «eine Reise durch die Kunst» stellen sechs regionale Künstler ihre Werke in Ton und Holz aus. Die Besucher können den Zauber der Kunst und die Kraft der Kreativität entdecken.
IRIS CAGLIONI
Ein roter Pfeil weist den Weg. Ein ...
Mit dem Thema «eine Reise durch die Kunst» stellen sechs regionale Künstler ihre Werke in Ton und Holz aus. Die Besucher können den Zauber der Kunst und die Kraft der Kreativität entdecken.
IRIS CAGLIONI
Ein roter Pfeil weist den Weg. Ein kleiner Pfad führt durch ein Gartentor. Und schon stehen die Besucher vor der Scheune, in welcher die Kunstobjekte ausgestellt sind. Die markanten Gesichter des Oberrüters Markus Stutz begrüssen die Besucher als erstes. «Hier in meiner Schüür ist das die zweite Ausstellung», informiert er. Seit zwanzig Jahren ist Ton sein Element, mit dem er fast ausschliesslich Gesichter formt. «Gesichter sind so eigen und einfach meine Leidenschaft. Ich führe auch Auftragsarbeiten aus. Davon leben kann ich nicht, denn in erster Linie ist meine Kunst ein Ausgleich zur Arbeit.»
Fast täglich verbringt er Zeit mit seinen Gesichtern, manchmal nur zwanzig Minuten, manchmal mehrere Stunden. «Das ist damit verbunden, welche Arbeitsschritte zu tun sind. Arbeiten mit Ton braucht seine Zeit.»
Sein Bruder Patrick Stutz hat erst vor ein paar Jahren seinen ersten Kopf geformt. Er lässt sich von Persönlichkeiten inspirieren, die er gekonnt in Szene setzt. Seine Skulpturen sind zum Teil freistehend oder in Bilderrahmen integriert und lassen die Betrachter staunen.
«Die Liebe zu den Gesichtern und zur Materie Ton wurde uns sicherlich ein Stück weit in die Wiege gelegt», meinten die Brüder, denn ihr Vater, Kari Stutz, ist auch in diesem Segment tätig. Einige seiner Werke sind ebenfalls ausgestellt.
Edle Gebrauchsgegenstände ...
Zeit nehmen sich auch die Künstlerinnen und Schwestern Lourdes Gruber und Rosario Pereira. Gruber hat sich vor über zwölf Jahren dazu entschlossen, mit Ton zu arbeiten, und besuchte einen Töpferkurs. «Da bekam ich einen Klumpen Ton, formte damit etwas, das wurde im Ofen gebrannt und fertig. Das war mir einfach zu wenig. Doch die Materie an sich gefiel mir gut, und so entdeckte ich die japanische Keramiktechnik.» Gruber und Pereira verbringen jedes Jahr eine Woche im Tessin, abgeschieden in den Bergen, wo sie ihre Tonwaren mit der einzigartigen japanischen Keramiktechnik herstellen. «Dort erlebe ich einhundert Prozent Erholung und Entspannung. Dort gibt es nur unsere Gruppe, den Ton als Arbeitselement und das Feuer, in dem wir unsere Erzeugnisse brennen», erzählt sie begeistert, und ihre Schwester Pereira stimmt ihr zu.
... und klingende Deko aus Holz
Der dritte der Pereira-Geschwister, Jorge Pereira, stellt in Oberrüti ebenfalls seine Werke aus. Sein Element ist das Holz. Die ausgestellten Objekte sind zum Teil schlicht, zum Teil verspielt und andere haben etwas Geheimnisvolles. Sie haben eine schmale Öffnung, die auf den ersten Blick wie ein Schlitz eines «Sparkässelis» aussieht. Doch der ist für ein Handy gedacht. Diese Holzkreationen sind Verstärker für die Musik aus dem Handy, und sie funktionieren ganz ohne Bluetooth oder sonstige Technik. Pereiras grösster Fan ist seine Tochter Laura. Sie erklärt und zeigt, wie das genau geht: «Wenn am Handy Musik läuft, kann man das einfach hier in die Halterung stellen und schon klingt es schön.»
Weitere Öffnungszeiten
Die Ausstellung an der Bahnhofstrasse 4 in Oberrüti ist an den folgenden beiden Wochenenden noch offen. Jeweils am Samstag und Sonntag, 1. und 2. Juni sowie 8. und 9. Juni, von 13 bis 18 Uhr.