«Seiser Grümpi» ist mehr als nur Fussball
05.07.2024 Sins, FussballKönig Fussball regiert auch in der Sommerpause. Traditionsgemäss lud der FC Sins nach Abschluss der Meisterschaft zum legendären Grümpelturnier ein. Auf der Sportanlage Letten herrschte während zweier Tage Feststimmung.
EVELYNE HEEB
Wenn ...
König Fussball regiert auch in der Sommerpause. Traditionsgemäss lud der FC Sins nach Abschluss der Meisterschaft zum legendären Grümpelturnier ein. Auf der Sportanlage Letten herrschte während zweier Tage Feststimmung.
EVELYNE HEEB
Wenn die Nockenschuhe gefegt, die Schienbeinschoner aus dem Keller geholt und die Mannschaftstrikots organisiert sind, dann ist Grümpi-Zeit. Genauso am vergangenen Wochenende, als am Freitag und Samstag das Plausch-Fussballturnier bereits zum 53. Mal auf dem Programm stand.
Das neu formierte, sechsköpfige OK unter der Leitung von Pascal Krebs wartete mit einigen Neuerungen auf, ohne dabei das Altbewährte zu vernachlässigen. Krebs äusserste sich im Vorfeld: «Die Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren waren eher rückläufig. Vor allem der Freitagabend mit dem vereinsinternen Turnier lockte nicht mehr so viele Gäste auf den Letten wie gewünscht.» Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, strich das OK das vereinsinterne Turnier aus dem Programm und lud stattdessen erstmalig zum Firmen-Cup ein. Mit Erfolg. Zehn Firmen aus der Region meldeten sich an. Zusammen mit den 31 eingeschriebenen Teams für den Samstag bewegten sich die Anmeldungen im erwarteten Bereich.
Apéro und Firmen-Cup am Freitag
Parallel zum Anpfiff des Firmen-Cups eröffnete Benno Burkhard, Präsident des FC Sins, vor dem Clubhaus den traditionellen Sponsorenapéro. Die geladenen Gäste wurden mit Häppchen verwöhnt und kamen nebenbei in den Genuss von unterhaltsamen Fussballpartien. Bei angenehmen Temperaturen kämpften die Mannschaften um Ruhm und Ehre. Das ausgeglichene Finale zwischen der Marcel Küng Haustechnik GmbH aus Beinwil und der Widmer Elektro-Telecom AG aus Ebikon musste im Penalty-Schiessen entschieden werden – mit dem besseren Ende für die Herren aus dem Kanton Luzern.
Munteres Schülerturnier
Am Samstagmorgen startete die Jugend ins Turnier. 13 Mannschaften sorgten in den beiden Kategorien «Schüler» sowie «Sie+Er Schüler» für beste Unterhaltung. Auch, weil die Kräfteverhältnisse teilweise an David gegen Goliath erinnerten. Etwa dann, wenn sich die kleinen Drittklässler mit den grossen Oberstufenschülern duellierten. Die Niederlagen taten der Euphorie aber keinen Abbruch. Die «Bayern München Juniors» waren sich einig: «Dabeisein ist alles. Und irgendwann werden wir hoffentlich nicht mehr die Jüngsten sein.» So standen sie vereint am Spielfeldrand und schielten in Richtung der Pokale, die in diesem Jahr noch für andere Teams bestimmt waren. «Doufis Chnächte reloaded» sowie «de huug» stemmten zum Ende freudestrahlend die Trophäen in die Höhe.
Dorfturnier und Guggen-Cup
Um die Mittagszeit griffen die Erwachsenen ins Spielgeschehen ein. Und da ging es genauso engagiert und leidenschaftlich zur Sache. In der Kategorie Dorfturnier massen sich viele altbekannte Mannschaften, und eine gewisse freundschaftliche Rivalität gab es nicht zu leugnen. «Gubel Gubel» schaltete im Halbfinale Seriensieger «Diri Däri» aus und entschied wenig später auch das Finalspiel für sich. In der Kategorie «Sie+Er» jubelte das Team «gäge gäge» über den Sieg.
Auch der Guggen-Cup hat sich in den letzten Jahren etabliert. Die sechs Guggenmusigen aus der Region machten im Fussballtrikot eine formidable Figur und lieferten sich spannende Partien. Dabei wurde Fairness gross geschrieben, und der Blick auf das Resultatblatt hatte nicht oberste Priorität. Trotzdem war die Freude über den Turniersieg bei den «Hasewürgern» aus Dietwil gross und dürfte helfen, den Muskelkater der nächsten Tage leichter zu ertragen.
Freudentaumel am Spielfeldrand
Dass das Grümpi mehr als nur Fussball ist, bestätigte der Blick auf das Geschehen neben den Plätzen. Fröhliches Beisammensein im Festzelt, der Duft von Grilladen und Pizzen in der Luft, munteres Treiben in der Bierschwemme. Die Geselligkeit stand im Vordergrund. Und je älter der Tag, umso ausgelassener die Stimmung.
Hätte man zumindest meinen können. Doch die Live-Übertragung des EM-Achtelfinalknüllers Schweiz gegen Italien sorgte schon ziemlich früh für absolute Hochstimmung. So sei es der Schweizer Nati verziehen, dass ihretwegen das Interesse am Spielbetrieb auf den Plätzen kurzzeitig in den Hintergrund geriet.
Penalty-König gesucht
Abgerundet wurde das Turnier mit der fast schon legendären Suche nach dem Penalty-König. Ob Gross oder Klein – wer gegen erfahrene Torhüter fünf Penaltys nacheinander versenkte, qualifizierte sich für das Finale. Und das entschied RamÓn Burkard unter grossem Applaus für sich.
Gelungenes Fest für Jung und Alt
Nach zwei langen Nächten zog der OK-Präsident am Tag danach ein durchweg positives Fazit: «Ich habe schöne Rückmeldungen erhalten. Glücklicherweise wurden wir auch von gravierenden Verletzungen verschont, das hat bei Plauschturnieren oberste Priorität.» So ging ein Grümpi zu Ende, das eigentlich nur Gewinner hervorbrachte. Oder ganz unter dem Motto stand: Man soll die Feste feiern, wie sie fallen.