Zum Gedenken Max Josef Bütler 1940 – 2024
11.04.2025 Zum GedenkenMax Josef Bütler 1940 – 2024
Max hatte es eilig! Innerhalb von 10 Minuten kam er während des Zweiten Weltkrieges am 20. November 1940 zu Hause als Sturzgeburt zur Welt! Er war das vierte von sechs Kindern. Die Zeiten während und nach den Kriegsjahren ...
Max Josef Bütler 1940 – 2024
Max hatte es eilig! Innerhalb von 10 Minuten kam er während des Zweiten Weltkrieges am 20. November 1940 zu Hause als Sturzgeburt zur Welt! Er war das vierte von sechs Kindern. Die Zeiten während und nach den Kriegsjahren zu Hause auf dem landwirtschaftlichen Betrieb waren hart, aber auch schön. Wohlbehütet ist er mit seinen Geschwistern Rosmarie, Hildegard, Leo, Hugo und Monika auf dem elterlichen Huobhof aufgewachsen. Die obligatorische Schulzeit absolvierte er mit Bestnoten in Cham. Es stellte sich bald heraus, dass er den elterlichen Betrieb übernehmen wird, da er einerseits das grösste Flair zum Landwirten hatte, und auch weil seine Geschwister sich für andere berufliche Wege entschieden haben. Im November 1963 ist sein Vater überraschend früh gestorben. Im Alter von nur 23 Jahren musste er die führende Rolle auf dem Hof schneller übernehmen als ursprünglich geplant war. Bis auf einen dreimonatigen Austausch auf einem Bauernhof im Thurgau kam er nie weit weg vom Huobhof. Liebend gerne wäre er auf Reisen gegangen, um die Welt zu erkunden, was ihm aber in seinen jungen Jahren verwehrt blieb.
Schon bald durfte Max seine Nina kennenlernen. Am 10. Mai 1966 läuteten in Cham die Hochzeitsglocken.
Das gemeinsame Glück wurde mit den Kindern Christoph, Kathrin, Stefanie und Max jun. bereichert. Gerne erinnert sich die ganze Familie an die jährlichen Skiferien, die ausnahmslos jeden Winter an einem anderen Ort in der Schweiz oder in Österreich verbracht wurden. Es waren die einzigen Tage im Jahr, wo er komplett abschalten konnte, da zu Hause die benachbarten Bauern auf den Hof aufpassten und sich um die Tiere kümmerten. Max konnte somit die volle Aufmerksamkeit seiner Familie widmen. Der Rest des Jahres wurde intensiv auf dem Hof geschuftet.
Alle mussten mit anpacken beim Kirschen, Äpfel und Birnen Pflücken. Max war auf seinen «Moscht» und die eigenen «Schnäpse» sehr stolz. 1969 hat er die eidgenössische Meisterprüfung als Landwirt abgeschlossen. 14 Lehrlinge hat er insgesamt auf dem Huobhof ausgebildet.
Nebst der Landwirtschaft wurde die Politik im Laufe der Zeit immer wichtiger. Bereits im jungen Alter ist Max der CVP Hünenberg beigetreten. Das war der Startschuss für seinen imposanten Werdegang mit vielfältigen und bereichernden Ämtern in der Politik. Insbesondere die langjährigen Engagements im Kantonsrat Zug, wo er als erster Hünenberger als Kantonsratspräsident amten durfte, und die 13 Jahre als Gemeindepräsident in Hünenberg ragen heraus. Er hatte auch immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Bevölkerung. Speziell lagen ihm die sozial Schwächeren und die Menschen im fortgeschrittenen Alter am Herzen. Generell hat er gerne am öffentlichen Leben teilgenommen, wo er elf Jahre dem Männerchor Hünenberg präsidierte oder im Jahre 1981 Eichenvater war. Auch als Feuerwehrkommandant war Max mehrere Jahre tätig.
Ein wichtiges Kapitel in seinem Leben waren seine vielen Bauprojekte. Das erste Projekt war die Trotte beim Huobhof, die er zusammen mit seinem sehr geschätzten Schwager und Architekten, Hermann Unternährer, zu einem Mehrfamilienhaus umbaute. Auch die Restauration vom Rössli in St. Wolfgang mit seiner «MAXIM Bar» war eines seiner Herzensprojekte.
Besonders stolz war er auf seine Grosskinder, zwölf an der Zahl, die ihm bei zahlreichen Begegnungen stets grosse Freude bereiteten. Seit 2023 hatte er mit der kleinen Dania auch noch ein Urgrosskind. Das Reisen, welches ihm in den jungen Jahren verwehrt blieb, durfte er nun nachholen. Unvergessen bleiben die Reisen zu seinen Kindern und Grosskindern nach Tunesien, ins Engadin und in die USA.
Nach 70 Jahren in seinem Huobhof durfte er im 2011 sein neues Daheim beziehen. In der Überbauung Huobweid hat er sich zusammen mit Nina sehr schnell eingelebt und wohlgefühlt. Viele gesundheitliche Rückschläge musste er erleiden. Dem Tod hatte er ein paar Mal in die Augen geschaut, aber durch seinen aussergewöhnlichen Lebenswillen hat er sich immer wieder zurück auf die Beine gekämpft. Max war ein sehr toleranter Mensch, er ging mit der Zeit, war offen anderen Religionen, Ansichten und queeren Menschen gegenüber. Die letzten fünf Jahre wurde er liebevoll von seiner Pflegerin Katarina betreut. Überraschend, wenn auch nicht ganz unerwartet, ist Max von uns gegangen. Fast so eilig wie bei seiner Geburt vor 84 Jahren. Am 29. Dezember 2024 hat sich sein Lebenskreis geschlossen, und er ist mit einem Lächeln im Gesicht nach kurzem Spitalaufenthalt eingeschlafen. Wir sind dankbar für alles, was Du für uns getan hast – ruhe in Frieden!