In der Schweiz landen jährlich mehr als 6 Milliarden Zigaretten in der Umwelt. Etwa 75 Prozent der gerauchten Zigaretten werden nicht korrekt entsorgt. Zigarettenstummel, stückmässig, die Nummer 1 unter den gelitterten Abfallarten. Täglich lassen sich Menschen beobachten, die ...
In der Schweiz landen jährlich mehr als 6 Milliarden Zigaretten in der Umwelt. Etwa 75 Prozent der gerauchten Zigaretten werden nicht korrekt entsorgt. Zigarettenstummel, stückmässig, die Nummer 1 unter den gelitterten Abfallarten. Täglich lassen sich Menschen beobachten, die ihre Zigarette achtlos wegschnippen, beim Einsteigen in den ÖV oder beim Passieren eines Schachts.
Eine Zigarette besteht aus mehr als 4000 Chemikalien, mehr als 50 gelten für den Mensch als krebserregend. Einige der Chemikalien stammen aus dem Düngemittel- und Pestizidgebrauch beim Tabakanbau. Viele Stoffe entstehen jedoch auch bei der Verbrennung und sind im Rauch nachweisbar. Stoffe, die zum Beispiel in einer Zigarette bzw. Zigarettenrauch zu finden sind, sind neben dem wohlbekannten Nikotin auch Ammoniak, Arsen, Blei, Cadmium, Ethylphenol, Formaldehyd oder Nickel. Der Filter einer Zigarette ist oftmals aus Celluloseacetat.
Nikotin ist ein Nervengift, das die Eigenschaft hat, wasserlöslich zu sein. Gelangt somit ein Zigarettenstummel ins Wasser, wird das Gift ausgewaschen. Gemäss einem Bericht der WHO kann das Nikotin eines einzigen Zigarettenstummels bis zu 1000 Liter Grundwasser verunreinigen und das in einer Konzentration, die für Wasserorganismen schädlich sein kann. Untersuchungen zeigen, dass bei einer Konzentration von einem Zigarettenstummel pro Liter Wasser 50 Prozent der dort lebenden Fische sterben können. Zigaretten sollten also auf keinen Fall in einen Schacht oder ein Gewässer geworfen werden! Und natürlich auch sonst nicht auf den Boden, denn auch durch den Regen kann so das Nikotin ausgewaschen werden.
Celluloseacetat – Einmal mehr Plastik, der in die Umwelt gelangt:
Üblicherweise für Zigarettenfilter verwendet, ist Celluloseacetat eine Art von Kunststoff. Er ist so gut wie nicht biologisch abbaubar und es dauert Jahre, bis er in Mikroplastikpartikel zerfällt. Die übriggebliebenen Partikel verbleiben in der Umwelt und werden zu einer Belastung für unsere Ökosysteme.
E-Zigaretten, das im Akku enthaltene Lithium, Kobalt und Nickel gelangt in die Umwelt, Nikotin oder Schwermetalle wie Blei. Auch die Plastikhülle, so verbleibt Mikroplastik in der Umwelt. Nicht sachgemäss entsorgte E-Zigaretten stellen eine erhebliche Gefahr für Pflanzen und Tiere, sowie ihr Lebensraum dar. E-Zigaretten sind Elektroschrott und gehören weder in die Umwelt noch in den Hausmüll. Für eine richtige Entsorgung sollten sie zur Verkaufsstelle zurückgebracht werden.
Thomas Stein, Fenkrieden