Am 29. Oktober werden die Einwohner von Beinwil (Freiamt) über die Teiländerung des Kulturlandplans für den Bau eines Windparks auf dem Lindenberg abstimmen.
Die Windenergie kann in der Schweiz einen willkommenen Beitrag zur CO2 freien Energieversorgung leisten, allerdings ...
Am 29. Oktober werden die Einwohner von Beinwil (Freiamt) über die Teiländerung des Kulturlandplans für den Bau eines Windparks auf dem Lindenberg abstimmen.
Die Windenergie kann in der Schweiz einen willkommenen Beitrag zur CO2 freien Energieversorgung leisten, allerdings mit dereinst 7 % (diesen Anteil sieht die Energiestrategie 2050 vor) in einem eher bescheidenen Mass. Im Vergleich zu Photovoltaikanlagen beansprucht die Windenergie zur Ausbalancierung von Angebot und Nachfrage wesentlich kleinere Speicherkapazitäten. Trotzdem ist zu bedenken, dass die Windnutzung wie die Photovoltaik stochastische Energie liefert und daher einen Zubau von aufwändigen und teilw. nicht unbestrittenen Speicheranlagen nach sich zieht.
Als Beinwiler Einwohner mit langjähriger Berufserfahrung im Bereich der Elektrizitätsversorgung und als Mitglied der Beinwiler Jagdgesellschaft beschäftigt mich das Windparkprojekt auf dem Lindenberg seit Projektbeginn. Ich durfte in der WPL-Begleitgruppe mitwirken und die Anliegen der Jagd einbringen.
Dass der geplante Windpark die Landschaft grossräumig verändert und den schon heute stark belasteten Wildlebensraum auf dem Horben besonders in der Bauphase zusätzlich beunruhigt, ist unbestritten. Deshalb fand die örtliche Jagdgesellschaft von der WPL AG für ihre Anliegen zum Schutz der Wildtiere und zur Ausübung der Jagd viel Gehör und Verständnis. So will die WPL AG im Zusammenhang mit dem Bau des Windparks mehrere wertvolle Massnahmen zur Beruhigung der Wildeinstände innerhalb und in der Umgebung der Windparkzone realisieren.
Die WPL AG zeigt nach heutigem Wissensstand glaubwürdig auf, dass auf dem Lindenberg ein Windpark mit drei Windrädern umweltverträglich gebaut und betrieben werden kann. Im Zusammenspiel mit Speicheranlagen könnte er mindestens 5’000 Haushalte versorgen oder den Strom für 12’000 Elektroautos liefern, was zirka 50 % des derzeitigen Personenwagenbestandes im Bezirk Muri ausmacht. Im Hinblick auf die Dekarbonisierungsziele sei auch dieser Vergleich für einmal angebracht. Und nebenbei bemerkt generiert der Windpark nicht nur guten Strom für die Region, sondern auch gutes Geld für die Standortgemeinde.
Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile und dank der Massnahmen zur Optimierung der Umweltverträglichkeit und nicht zuletzt als Befürworter der CO2 freien Energiegewinnung findet das Windparkprojekt Lindenberg meine volle Unterstützung.
Roland Sachs, dipl. Elektroingenieur FH