Seit 2017 gastiert das Ensemble der Seniorenbühne Luzern einmal pro Theatersaison im Betagtenzentrum Aettenbühl. Heuer zeigten sie ein Lustspiel mit viel Witz und lustigen Alltagssituationen.
IRIS CAGLIONI
Eine etwas andere Nachmittagsunterhaltung wurde ...
Seit 2017 gastiert das Ensemble der Seniorenbühne Luzern einmal pro Theatersaison im Betagtenzentrum Aettenbühl. Heuer zeigten sie ein Lustspiel mit viel Witz und lustigen Alltagssituationen.
IRIS CAGLIONI
Eine etwas andere Nachmittagsunterhaltung wurde den Bewohnenden des Betagtenzentrums Aettenbühl am letzten Samstag geboten. Sie durften sich in die Welt des Theaters versetzt fühlen und einen gut verständlichen und herrlich inszenierten Dreiakter geniessen.
Rund 70 Personen fanden sich in der umgerüsteten Cafeteria ein. Pünktlich um 14.30 Uhr begrüsste die Präsidentin des Gönnervereins Aettenbühl, Regula Gamma, die Anwesenden. «Mit diesen Anlässen bringen wir etwas Abwechslung in den Alltag der Bewohnenden», teilte sie mit und informierte noch kurz über den Ablauf des Nachmittags.
Bühne frei für die Senioren
Das letzte Mal unter der Regie des Oberrüter Regisseurs Beni Kreuzer zeigten die Schauspieler eine herzerwärmende Leistung. Kreuzer zieht sich nach diesem Stück in die Pension zurück.
Die Geschichte erzählt, wie die Hausfrau Irene Balmer vom Ehemann klein gehalten wird mit dem Argument, sie sei ja nur eine ganz normale Hausfrau und keine Schriftstellerin.
Irene aber, deren Kinder nicht mehr zu Hause wohnen, hat ihre Leidenschaft, Krimis zu schreiben, gefunden. Bisher ging sie davon aus, dass ihr Ehemann Paul sie dabei unterstützt. Denn dieser arbeitet schliesslich als Lektor in einem Verlag.
Paul und dessen Chefin Agnes halten aber nicht viel von Irenes schriftstellerischen Ergüssen. Die Chefin war seit der Schulzeit mehr Feindin als Freundin von Irene, und diese Abneigung spielte stark mit beim Entscheid, dass dieser Krimi von ihr nichts taugt.
Frauen halten zusammen
Zum Glück hat Irene Freundinnen, die zu ihr stehen und an sie glauben. Zusammen schmieden sie Pläne, überlisten den Ehemann und die Verlagschefin, und schlussendlich wird der ganz normalen Hausfrau auch ein Vertrag angeboten. Doch auch hier will die liebe Chefin Agnes die verhasste Mitschülerin von früher über den Tisch ziehen. Sie bietet ihr für einen potenziellen Bestseller eine lausige Summe Geld an. Da greift die beste Freundin Claudia ein. An dieser Stelle soll nicht alles verraten werden, denn noch können Aufführungen gesehen werden. Wer sich interessiert, kann auf der Homepage der Seniorenbühne Luzern die Daten und Austragungsorte finden.
Weitere Aufführungen geplant
Die vielen Möglichkeiten, herzhaft zu lachen, wurde von den Zuschauern rege genutzt. Anmerkungen und Sprüche aus dem Alltäglichen, miteingepackt in die Dialoge der Schauspieler, gaben dem Stück seine Würze. Nach rund 70 Minuten schloss sich der imaginäre Bühnenvorhang, und die Darsteller wurden verdankt. Und ruck, zuck! begannen alle, gemeinsam anzupacken und die Wanderbühne abzubauen.
Eine Bereicherung für die Bewohnenden
Der Gönnerverein Aettenbühl organisierte den Anlass. «Wir helfen jeweils auch mit, die Bühne und die Kulisse auf- und abzubauen sowie die Tische und Stühle in der Cafeteria umzustellen», informierte Wolfgang Millat, Vorstand des Gönnervereins und zuständig für die Organisation. Präsidentin Gamma sagte, dass es jeweils schön sei zu sehen, wie die Bewohnenden des Aettenbühl Freude an diesen Anlässen haben. «Wir führen im Durchschnitt pro Monat einen Anlass durch. Die Seniorenbühne ist einer davon», so Gamma abschliessend.
Nach der Aufführung wurden die Cafeteria wieder in Ordnung gebracht, und wer wollte, konnte noch verweilen und den Nachmittag gemütlich ausklingen lassen.