Schule Abtwil serviert Schweiz zum Zmorge
30.05.2025 Abtwil«Typisch Schweiz!» Unter diesem Motto lud die Schule am vergangenen Samstag zum Buurebrunch auf den Pausenplatz ein. Bei strahlendem Wetter versammelten sich rund 200 Gäste – Schülerinnen und Schüler, Eltern, Geschwister und Lehrpersonen.
...«Typisch Schweiz!» Unter diesem Motto lud die Schule am vergangenen Samstag zum Buurebrunch auf den Pausenplatz ein. Bei strahlendem Wetter versammelten sich rund 200 Gäste – Schülerinnen und Schüler, Eltern, Geschwister und Lehrpersonen.
EVELYNE HEEB
«Wenn goht’s ändlich los?», fragte ein aufgeregtes Kindergartenmädchen, das nervös an der Schürze ihrer Tracht zupfte und durch das Fenster der Turnhalle auf das bunte Treiben draussen spähte. Immer mehr Familien trafen auf dem rot-weiss geschmückten Schulgelände ein und nahmen an den liebevoll dekorierten Tischen Platz. Die Atmosphäre erinnerte an einen 1.- August-Brunch: Schweizer Fähnchen flatterten im Wind, Alphornklänge schwebten feierlich über das Areal, und in der Luft lag der Duft von Rösti und frisch gebackenem Zopf. Lehrpersonen in Edelweisshemden wirbelten geschäftig umher und platzierten die letzten Leckereien auf dem Buffet.
Mittendrin strahlte Kindergartenlehrerin Birgit Burkard zusammen mit ihren OK-Kolleginnen Alexandra Zihlmann und Monica Decurtins um die Wette. «Sogar das Wetter spielt mit», freute sie sich und eilte zurück in die Turnhalle zu ihren wartenden Schützlingen.
Jahresmotto «Typisch Schweiz»
Kurz nach 9 Uhr eröffnete Schulleiterin Eva Trost die Feier und blickte auf ein Schuljahr voller mottogetreuer Veranstaltungen zurück: die Cervelatwanderung, «dä Nötzli mit dä Chlötzli», der den Kindern das Brauchtum des Chlefelens näherbrachte, sowie den vielgelobten Alpabzug am Sinser Fasnachtsumzug. Auch der Sporttag griff das Jahresthema auf – dort traten die Kantone spielerisch gegeneinander an. Ein besonderer Höhepunkt steht noch bevor: das Musical Wilhelm Tell, das an der Abschlussfeier aufgeführt wird.
Die Kleinen ganz gross
Dann war es so weit: Die Kleinsten durften raus – und wurden im Nu zu den Grössten. Margrit Heim, Leiterin der Kindertanzgruppe Merenschwand, hatte nicht nur beim Einstudieren des Tanzes mitgeholfen, sondern die Kinder auch gleich mit passenden Trachten eingekleidet. Der grosse Applaus und die laut geforderte Zugabe waren der verdiente Lohn für den gelungenen Auftritt.
Heimat à discretion
Auf den Augenschmaus folgte der Gaumenschmaus: Das Brunchbuffet, ein Gemeinschaftswerk aller Anwesenden, war schon beim Anblick ein Genuss. Im Vorfeld hatten sich die Eltern auf einer Liste eingetragen, um ihre kulinarischen Beiträge anzumelden. Aus all diesen Köstlichkeiten stellten die Lehrpersonen ein vielfältiges Buffet zusammen. Wundervoll dekorierte Käse- und Fleischplatten, frische Zöpfe, verschiedene Aufstriche und nicht zuletzt 24 Kilogramm Rösti liessen Kinder und Erwachsene gleichermassen herzhaft zugreifen. Für die passende musikalische Umrahmung sorgten das Örgelitrio Betschart sowie Alphornspieler Albi Burkard.
Mit Herz und Händen dabei
Die Abtwiler schätzen die regelmässigen Schulveranstaltungen sehr. So auch Eveline Egli, deren jüngste Tochter im Sommer an die Oberstufe nach Sins wechselt: «Ich bin etwas wehmütig, dass diese Ära hier zu Ende geht. Ich habe diese familiären Anlässe immer sehr geschätzt.» Ihre Nachbarin Filet Berisha ergänzt: «Die jährlichen Schulmottos sind toll. Und wir Eltern helfen gern mit.» Dazu gehört auch, das eigene Geschirr von zu Hause mitzubringen – so kann auf Einweggeschirr verzichtet werden.
Ein paar Meter weiter schlürfte Drittklässlerin Nayla genüsslich an einem Glas Milch, während ihre Freundin Michelle ein Rädli Salami stibitzte. «Lecker», waren sich die beiden einig und zeigten stolz auf die kunstvoll gestalteten Nummernschilder auf den Tischen: «Die haben wir im Unterricht selbst gebastelt.»
Gelebte Gemeinschaft
Nach dem Essen verwandelte sich der Pausenplatz erneut in eine Bühne. Die gesamte Schülerschaft formierte sich zu einem Chor und sang das Lied «Es Buurebüebli». Das Publikum schaukelte begeistert mit und stimmte ein. Auch Gemeinderat Markus Gächter war angetan. Er griff im Anschluss zum Mikrofon und dankte allen Helfenden: «Einfach fantastisch, was ihr heute wieder auf die Beine gestellt habt. Ich bin ein grosser Fan unserer Schule – das ist wohl allen bekannt.»
Beim gemütlichen Beisammensein klang die Feier langsam aus, und erste Familien machten sich auf den Heimweg. Dabei hörte man nicht nur die Kinder summen: «Mal ufe, mal abe, mal links, mal rächts…»