† Richard (Richi) Engel-Ineichen
27.10.2023 Zum GedenkenAm 15. September 1964 wurde Richi als viertes Kind des ehemaligen Wirtepaares Frieda und Ueli Engel als Nachzügler geboren. Richi war ein quirliges, strohblondes Kind und hielt seine Eltern und Geschwister auf Trab. Er genoss eine schöne Kindheit im Wirte-Alltag und verbrachte gerne ...
Am 15. September 1964 wurde Richi als viertes Kind des ehemaligen Wirtepaares Frieda und Ueli Engel als Nachzügler geboren. Richi war ein quirliges, strohblondes Kind und hielt seine Eltern und Geschwister auf Trab. Er genoss eine schöne Kindheit im Wirte-Alltag und verbrachte gerne viel Zeit bei den Nachbarn auf dem Bauernhof.
Nach der Primarschule in Abtwil besuchte er die Sekundarschule in Sins. Früh schon war für ihn klar, dass er Koch werden will. Mit einem super Abschluss krönte er seine schöne Lehrzeit bei Gerbers im Restaurant Rebstock in Muri. Seine Leidenschaft für Neues führte ihn anschliessend in ein Fischrestaurant nach Gals am Bielersee. Doch seine Heimat war Abtwil. Zur Entlastung der Mutter und von Heimweh geplagt, kehrte er nach Hause ins Weisse Kreuz zurück.
1988 machte Richi mit seinen Kollegen Skiferien auf der Bettmeralp. Im Ausgang im Alpfrieden traf ihn der Pfeil Amors, er lernte Margrith Ineichen kennen. Ein Jahr musste Richi sich jedoch gedulden, bis es Margrith nach Abtwil zog und sie ein Teil des Kreuzteams wurde.
Wie es zur «anpackigen» Art von Richi und Margrith passte, verliefen die weiteren Ereignisse in rascher Folge. Im September 1990 gaben sich die beiden in der Kapelle Urswil das Ja-Wort und übernahmen 1992 als Wirtepaar das Weisse Kreuz. Wir erinnern uns gerne an das herrliche Jubiläumsfest im letzten Jahr.
1993 erblickte der erste Sohn Patrick das Licht der Welt. 1995 komplettierte die Geburt von Sascha das Familienglück. Richi war ein sehr stolzer und liebevoller Vater. Nicht nur die Arbeit war ihm wichtig, vielleicht gerade wegen des intensiven Wirtelebens, genoss er die Familienferien sehr. Ob Winterferien auf der Bettmeralp oder eine erholsame Auszeit am Meer, er freute sich über die gemeinsame Zeit und war gerne unterwegs. Auch Weihnachten im geliebten Wald mit der Familie und die jährlichen, traditionellen Familienanlässe mit seinen Geschwistern und deren Nachwuchs waren ihm immer eine Freude.
Das Restaurant und das Wohl seiner Gäste waren Richi eine Herzensangelegenheit, er war der geborene Gastgeber. Zusammen mit Margrith führten sie das Restaurant mit Engagement und Leidenschaft. Mit seinem Schalk, den immer offenen Ohren und seiner Kreativität war er bei allen überaus beliebt. Als langjähriges Mitglied der Jagdgesellschaft Abtwil liebte er es auf den Bock zu gehen, um so den Tag zu starten. Sogar seinen letzten Morgen verbrachte er auf dem Bock und einem anschliessenden Kaffee mit einem Jagdkollegen in der Jagdhütte. Der Wald war seine Oase zum Herunterfahren. Highlights waren sicher die vielen Jagdausflüge und die Stunden in Gesellschaft der Jäger bei Wein, Bier und Jägermeister, immer getreu seinem Motto «eis händ mer emmer no gno». Die geschossenen Rehe seiner Jagdkollegen verwendete er später für sein überaus beliebtes und fein zubereitetes Wild.
Richi liebte auch ein gutes Glas Wein. Jährlich besuchte er mit Margrith und einem Wirtekollegenpaar die Cascina Terra Felice im Piemont, wo sie bei seinem Winzer-Freund ein Barrique aussuchten. Auch den beliebten Weisswein treize coteaux, holte er in Arnez sur orbe immer selbst. Richi war immer sehr aktiv, grosszügig und hilfsbereit. Er war Ehrenmitglied der Musikgesellschaft Abtwil, war im Vorstand der Bezirkswirte und Delegierter von Gastro Aargau, Jäger aus Leidenschaft und vieles mehr. Gerne besuchte er die Versammlungen und Ausflüge, oder organisierte ein Wirte-Grillen.
Auf einem solchen Ausflug nach einer schönen Fahrt auf dem Hallwilersee und nach einer letzten Zigarre hörte sein Herz inmitten seiner Wirtefreunde und im Beisein von Margrith einfach auf zu schlagen.
Lieber Richi, wir vermissen Dich! Du wirst immer einen Platz in unseren Herzen haben.
Deine Familie