Neues Personalreglement genehmigt
07.06.2024 MuriAllgemein die Personalsuche, vor allem aber jene nach Beiständen, ist immer schwieriger geworden. Der Kindes- und Erwachsenenschutzdienst des Bezirks Muri hat nun reagiert. Das neue Personalreglement spricht den Mitarbeitenden vor allem mehr Ferien zu. Zudem gibt es einen Wechsel im ...
Allgemein die Personalsuche, vor allem aber jene nach Beiständen, ist immer schwieriger geworden. Der Kindes- und Erwachsenenschutzdienst des Bezirks Muri hat nun reagiert. Das neue Personalreglement spricht den Mitarbeitenden vor allem mehr Ferien zu. Zudem gibt es einen Wechsel im Vorstand.
ake | Präsidentin Claudia Dober fasst es zusammen. «Die Work-Life-Balance ist immer wichtiger. Dem wollten wir Rechnung tragen und ein attraktiver Arbeitgeber im Bezirk Muri sein», sagt sie. Das alte Personalreglement stammt aus dem Jahr 2020. Eine Projektgruppe befasste sich nun mit der Erneuerung. Etwa, dass der Stellenleiter Ronen Brunner neu Geschäftsführer genannt wird. Oder dass die vorzeitige Pensionierung neu zwölf, und nicht mehr nur sechs Monate im Voraus angekündigt werden muss. Die grösste Veränderung gibt es im Artikel 16, Ferien. «Uns ist bewusst, dass die Ferientage sehr grosszügig geregelt sind», kommentiert Vorstandsmitglied Gaby Schönenberg. 27 Tage bis 49-jährig, 30 Tage ab 50-jährig und 32 Tage ab dem 60. Geburtstag. Bisher waren es 25 Tage bis 20 Jahren, 22 Tage ab 21 Jahren, 25 ab 40 Jahren, 27 ab 50 Jahren und 30 ab 60 Jahren.
Der KESD Bezirk Muri begründet die Verbesserung für die Arbeitnehmenden vor allem mit der immer schwieriger werdenden Personalsuche. Auch in ihrem Jahresbericht betont Claudia Dober: «Vor allem die Suche nach Beiständen erwies sich als immer aufwendiger und schwieriger. Die Nähe zu den Kantonen Zürich und Zug macht es nicht einfach, können wir doch mit den Löhnen mit diesen Kantonen nicht konkurrieren.» Es zeige sich aber, dass die Work-Life-Balance einen ebenso grossen Stellenwert habe wie der Lohn. «Dem wollen wir Rechnung tragen.»
Team im Prozess involviert
Gaby Schönenberg argumentiert weiter damit, dass die psychische Belastung für die Mitarbeitenden auch wegen der immer komplexeren Fälle hoch sei. «Die Anpassung des Personalreglements ist eine Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden und hilft einem positiven Berufsbild», betont sie zudem. Schönenberg hält fest, dass die zusätzlichen Ferientage keine Stellenerhöhung mit sich ziehen würden. Gegenwind kam vonseiten der Gemeinde-Abgeordneten nicht.
Im Prozess waren übrigens auch die Mitarbeitenden involviert, auch ihre Ideen waren gefragt. «Es war mir immer wichtig, dass das ganze Team an diesem Prozess beteiligt ist», sagt Ronen Brunner.
Über 30 Franken Kosten pro Einwohner
Der KESD Bezirk Muri kümmert sich um laufend mehr Mandate. Wenn auch nur marginal. Während es Anfang 2023 deren 234 waren, stieg die Zahl schon ein Jahr später auf 242. Hinzu kommt, dass die Komplexität zunimmt. Geschäftsführer Ronen Brunner betont es in seinem Jahresbericht: «Wir hoffen, dass die Zahlen weiterhin nur marginal steigen.» Steigen werden auch die Zahlen im finanziellen Bereich. Vorstandsmitglied Marco Meier hielt fest, dass das Budget für das nächste Jahr um sechs Prozent steige, auf über 30 Franken pro Einwohner. «Wir versuchen, mit Zinseinnahmen durch Festanlagen Geld zu generieren, um die Gemeinden etwas zu entlasten.»
Die Präsentation des Budgets war Meiers letzte Amtshandlung im Vorstand des KESD Bezirk Muri. Nachdem er innerhalb des Sinser Gemeinderates das Ressort Soziales an den neu gewählten Gemeinderat Roger Arnold übergab, zieht er sich aus dem Vorstand zurück. Er habe die Finanzen in den acht Jahren kompetent geführt und mit Worten erklärt, die alle verstehen, betonte Claudia Dober. «Wir bedauern deinen Abschied sehr», hielt sie fest. Sie sei jedoch überzeugt, dass Roger Arnold ein guter Nachfolger sei.
Wachstum ist abzusehen
Genauso überzeugt ist sie davon, dass der KESD Bezirk Muri gut aufgestellt ist für die Zukunft. Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden bezeichnen Vorstand und Geschäftsführer als gut, den Austausch untereinander ebenso. «Das heisst nicht, dass wir alles durchwinken. Wir vertreten teilweise andere Positionen und das soll auch so sein», betonte Dober. Sie prophezeit, dass mit dem Bevölkerungswachstum auch die Zahl der Mandate weiter wachsen wird. «Es ziehen eben auch Leute hierher, die uns, unsere Dienste und unsere Fachleute brauchen.» Dober ist seit 14 Jahren im Vorstand. Damals bestand das Team noch aus zwei Beiständen. Heute sind es fünf, plus Sozialarbeiterin, plus Sachbearbeiterinnen.