GV mit Ausblick auf die Nationalratswahlen
15.09.2023 MuriNationalrätin Maja Riniker berichtete an der Generalversammlung der FDP Bezirk Muri über ihren Alltag in Bundesbern. Vor dem öffentlichen Referat führte der Präsident durch die GV-Traktanden.
RAHEL HEGGLIN
Im Jahr 2019 wurde die ...
Nationalrätin Maja Riniker berichtete an der Generalversammlung der FDP Bezirk Muri über ihren Alltag in Bundesbern. Vor dem öffentlichen Referat führte der Präsident durch die GV-Traktanden.
RAHEL HEGGLIN
Im Jahr 2019 wurde die 45-jährige für die FDP in den Nationalrat gewählt. «Mit meiner Bilanz bin ich zufrieden», sagt sie. Sie habe viele Geschäfte durchbringen können. Was sie aber lernen musste, sei Geduld. «Es ist manchmal schwierig, wenn man bei politischen Prozessen vorwärts machen will, aber andere Meinungen den Weg blockieren.» Dann brauche es neue Sitzungen, neue Gespräche und neue Kompromisse.
Sie zeigt eine PowerPoint-Folie mit ihren Arbeitseinsätzen in Bundesbern. «Neben den normalen Sessionen gibt es noch Sonder-Sessionen oder Kommissions- und Delegiertensitzungen. Damit ist die dreifache Mutter sehr beschäftigt und entsprechend auf Unterstützung angewiesen. «Ich habe zwei Mitarbeitende, die mir bei der Bewältigung der administrativen Aufgaben sowie im Social-Media-Bereich helfen», erklärt Riniker. Zusammen teilen sich diese ein 30-Prozent-Pensum.
FDP will beide Bundesratssitze behalten
Den Umgang mit Social Media musste sie ebenfalls lernen. Auf einer weiteren Folie zeigt sie, welche Kommentare sie auf Facebook, X (ehemals Twitter) und Co. erhält. «Ich kann gut damit umgehen. Dennoch wurde auch bei mir eine rote Linie überschritten», erklärt sie. Dies war der Fall, als ihre Familie bedroht wurde. Damals erhielt sie Unterstützung der Bundespolizei.
Zum Schmunzeln brachte sie die Anwesenden, als sie ein Bild eines Kleiderbügel-Ständers zeigte, der mit Nummern versehen war. «Jeder Nationalrat und jede Nationalrätin hat ihren eigenen Kleiderbügel. Jeder weiss seine Nummer und hängt seine Sachen genau dort auf.» Somit ist im Bundeshaus zumindest bei den Jacken und Mänteln Ordnung. Bei den Geschäften gibt es – wie bereits erwähnt – oft unterschiedliche Meinungen. Die FDP-Nationalrätin erklärte, wie wichtig es ist, mehr Geld für die Armee auszugeben. Wie wichtig es ist, die internationalen Beziehungen zu stärken oder welche Bedeutung es hat, die Neutralität der Schweiz zu wahren.
Am Schluss ihres Referates betonte sie auch die Notwendigkeit für ein gutes FDP-Resultat an den kommenden Nationalratswahlen. «Es muss unser Ziel sein, die drittstärkste Partei zu bleiben und beide Bundesratssitze zu halten.» Mit einem kräftigen Applaus bedankten sich die Anwesenden für ihre Worte.
Mitgliederbeiträge werden erhöht
Vor dem öffentlichen Referat von Maja Riniker hielt der Präsident der FDP Bezirk Muri, Tobias Knecht, die jährliche Generalversammlung ab. Gut zwanzig Parteikolleginnen und -kollegen durfte er am Dienstagabend vergangener Woche im Hotel Ochsen in Muri begrüssen.
Nach der Genehmigung des Protokolls zeigte er seine Partei-Highlights des letzten Jahres auf. So war die GV auf dem Horben mit Nachtessen dabei, der Kantonalparteitag oder die erst kürzlich stattgefundene Plakatierung für die kommenden Nationalratswahlen.
Die Jahresrechnung schloss mit einem kleinen Minusbetrag von 600 Franken. Dazu beigetragen haben die Ausgaben für den Kantonalparteitag und die aussergewöhnliche GV mit Nachtessen. «Das haben wir uns gegönnt, weil es die erste Generalversammlung nach der Pandemie war. Deshalb wollten wir sie etwas feierlicher gestalten und luden zum Abendessen.»
Damit das Budget zukünftig eingehalten werden kann, will die FDP Bezirk Muri die Mitgliederbeiträge erhöhen. Für Einzelpersonen von 50 auf 75 Franken, Firmenbeiträge von 100 auf 150 Franken. Damit waren die Anwesenden einstimmig einverstanden.
Da es keine Anträge von Mitgliedern gab, übergab Knecht das Wort dem Grossrat Stefan Huwyler. Er informierte aus dem Kantonsparlament und bei welchen Geschäften die FDP federführend war, respektive die Opposition ergriff. Am Schluss seines Referates blickte auch er auf die Nationalratswahlen, zu denen er auch selbst antritt.
Vier Nominierte für den Nationalrat
Aus der FDP Bezirk Muri gibt es gleich vier Kandidaten. «So viel konnten wir in der Geschichte der Bezirkspartei noch nie stellen», informierte der Präsident. Neben Stefan Huwyler aus Muri kandidieren Martin Arnold aus Muri, Joshua Netzer aus Sins und Alexander Eigensatz aus Sins. Sie alle bekamen die Möglichkeit, sich kurz vorzustellen und zu erklären, was ihre Motivation für eine Kandidatur ist.
Polit-Anlass: Sechste Freiämter Landsgemeinde
Der Marktplatz bei der Chäsi Muri wurde für ein paar Stunden zur Wahlkampfarena. Ehrengast und Publikumsmagnet war Altbundesrat Ueli Maurer.
IRIS CAGLIONI
Am Samstag fand die sechste Freiämter Landsgemeinde statt. Organisiert wurde sie von der SVP-Ortspartei und der SVP Bezirk Muri. Ganz im Zeichen der bevorstehenden Wahlen wurden Festredner aufgeboten. Sie wünschen sich generell eine grössere SVP-Präsenz im National- und Ständerat.
Brisante Themen
So hielt Kantonalparteipräsident und Nationalrat Andreas Glarner ein beleuchtendes Referat zum Thema Asylwesen. Er zeigte auf, was statistisch im Asylwesen in der Schweiz falsch laufe, und prangerte an, dass der Bund und die Kantone viel zu viel Geld in diesem Segment ausgeben. Er möchte wieder in den Nationalrat gewählt werden.
Nationalrat Benjamin Giezendanner stellte mit dem Referatstitel «Perspektiven statt Utopien» die aktuelle Energiepolitik in Frage. Seine teils rauen Vergleiche mit der Tierwelt liessen die Zuschauer zwar lachen, doch gab es auch Stimmen, die solche Vergleiche nicht goutierten. Er ist nominiert für die Wiederwahl in den Nationalrat und kandidiert auch für den Ständerat.
Der dritte Referent war Grossrat und Präsident des Bauernverbandes Aargau, Christoph Hagenbuch. Er erörterte eindringlich das Thema Versorgungssicherheit. Er legte seine Ansichten zu den aufgehobenen und stark reduzierten Pflichtlagern dar. Auch zeigte er die Wichtigkeit dieser Lager auf und erklärte, warum diese ursprünglich angelegt wurden und welche Verbindungen es zu den Benediktiner-Mönchen gibt. Er möchte neu in den Nationalrat gewählt werden.
Ausdrucksstark, bodenständig und volksnah
So wie man es von Ueli Maurer gewohnt ist, gesellte er sich unter die Parteimitglieder und nah zum Volk. Sein Auftritt war das Abschlussreferat als Höhepunkt des Anlasses. Auf den Wagen, der als Rednerpodest aufgestellt wurde, wollte er sich nicht stellen: «Da bin ich zu weit weg», meinte er. So positionierte sich Maurer in die pralle Sonne, direkt vor die Menschen, denen er seine Botschaft überbringen wollte. «Ich kam besonders gerne hierher, weil meine Lieblingsnichte Nicole Burger, die ebenfalls als Nationalrätin kandidiert, hier ist» lachte Maurer noch vor seiner Rede. Ein spezifisches Thema brachte er nicht mit, sondern er knüpfte an die Referate seiner Vorredner an und bekräftigte deren Meinungen. «Bei den Wahlen am 22. Oktober geht es um die Zukunft der Schweiz. Es bedarf einer Korrektur, um wieder auf Kurs zu kommen. Das ist ein ganz wichtiger Tag für unser Land.»
Eine gemütliche Umrahmung
Moderiert wurde der Anlass von Grossrätin Nicole Müller-Boder. Ihrem Engagement war es zu verdanken, dass Ueli Maurer an diesem Anlass als Festredner anwesend war. Sie kündigte jeweils die Redner an, übergab kleine Dankensgeschenke und lobte die jungen Musiker, die den Politanlass musikalisch umrahmten – die Jugend Brass-Band «Crazy Hoppers».
Die Bandmitglieder sind Kinder im Alter zwischen 11 und 16 Jahren. Sie kommen aus dem Freiamt, Seetal und Kelleramt und zeigten eine hervorragende Leistung unter der heissen Sonne. Insgesamt spielten sie neun Stücke, speziell für diesen Anlass studierten sie auch die Landeshymne ein.
Auch für das leibliche Wohl war gut gesorgt. So konnten Würste vom Grill oder selbstgemachten Kuchen genossen werden. Dazu gab es kühle Getränke und Kaffee.