Generationenprojekt gibt zu reden
12.05.2023 AbtwilAm Dienstagabend wurde die Bevölkerung über das Projekt «Ausbau Sinserstrasse und Dorfplatz» informiert. Während der Diskussionsrunde zeigte sich, dass es schwierig wird, allen Bedürfnissen gerecht zu werden.
RAHEL HEGGLIN
...Am Dienstagabend wurde die Bevölkerung über das Projekt «Ausbau Sinserstrasse und Dorfplatz» informiert. Während der Diskussionsrunde zeigte sich, dass es schwierig wird, allen Bedürfnissen gerecht zu werden.
RAHEL HEGGLIN
Gemeindeammann Stefan Balmer durfte über 80 Anwesende begrüssen. Nach der Einleitung übergab er das Wort an Manuel Baldi, Kreisingenieur Kanton Aargau. Dieser informierte, dass anstelle des Doppelkreisels ursprünglich ein Rechtsvortritt bei der Auwerstrasse geplant war. «Dieses Vorhaben scheiterte aber aufgrund Sicherheitsbedenken von Seiten Gemeinderat. So mussten im Rahmen der Möglichkeiten Lösungen gesucht werden.» Einerseits wurde ein Vortrittsentzug angedacht, andererseits ein Mini-Doppelkreisel, welcher dann auch umgesetzt wurde. «Seit Dezember 2019 ist dieser in Betrieb und hat sich bewährt», so der Kreisingenieur. Auf Basis dieses Doppelkreisels wurde das Projekt «Sanierung Sinserstrasse und Dorfplatz» aufgebaut und öffentlich ausgeschrieben. Den Zuschlag hat die Waser Baumanagement & Co. aus Niederwil bekommen. Der Inhaber und Bauingenieur Urs Waser stellte den Anwesenden das Projekt im Detail vor.
Verhandlungen um Landerwerb
Bei der Planung hat das Betriebs- und Gestaltungskonzept der Gemeinde grossen Einfluss genommen. Dieses sieht eine Strasse vor, die als Lebensraum wahrgenommen wird. «Der Strassenraum vor der Kirche soll gut integriert und schön gestaltet werden. Deshalb haben wir auch Landschaftsarchitekten mit ins Boot geholt», erklärte der Bauingenieur. Der Mini-Doppelkreisel soll aus Beton gebaut werden, die Gehwege aus hochwertiger Granitpflästerung. Die aktuell bestehende Kirchenmauer will man abreissen und rund 80 Zentimeter näher bei der Kirche neu bauen.
Die Sinserstrasse soll auf sechs Meter, also pro Fahrspur auf drei Meter ausgebaut werden. Links und rechts würden Gehwege von zwei Metern entstehen. «Die Gehwege haben grundsätzlich eine Sicherheitshöhe von acht Zentimeter, sind aber im Bereich der Liegenschaften als Vorplatz integriert», so Waser. Für dieses Vorhaben braucht es Landerwerb. Verhandlungen mit den entsprechenden Liegenschaftsbesitzern sollen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Um den Verkehr von Sins her zu verlangsamen, ist geplant, Anfangs Dorf links und rechts je drei Bäume zu pflanzen, die als Eingangstor dienen. Auch die Bushaltestelle bei der Auwerstrasse bekommt eine Aufwertung und wird mit einer Absatzhöhe von 22 Zentimeter behindertengerecht gebaut. Zusätzlich gibt es einen Unterstand.
Zeithorizont
Die Bauphase soll etappenweise und mit möglichst grossräumigen Umfahrungen durchgeführt werden. Geplant ist, dass die Bauphase rund zwei Jahre dauern wird. Bis es aber so weit ist, gibt es noch einige Hürden. Als erstes muss die Stimmbevölkerung an der Gemeindeversammlung vom 2. Juni dem Sanierungskredit von rund 1,8 Millionen Franken zustimmen. Danach gibt es eine 30-tägige Referendumsfrist. Läuft alles nach Plan, kann das Projekt zirka Mitte Oktober öffentlich aufgelegt werden. Im besten Fall startet der Bau im vierten Quartal 2025.
Unterschiedliche Bedenken
Dass das Projekt nicht einfach durchzuwinken ist, zeigte sich bereits an der Informationsveranstaltung. Einige Bürger sind besorgt, dass der Veloweg nicht bis zum Kreisel geht, anderen ist der Gehweg zu kurz und wiederum andere finden den Dorfplatz zu wenig grün. Viel Zustimmung hat die schlechte Signalisation des Doppelkreisels bekommen. Dieser sei für einheimische Verkehrsteilnehmer gut zu bewältigen, viele auswärtige Lenker wüssten diesen aber nicht richtig zu fahren. Es sei daher wichtig, dass gekennzeichnet werde, dass nach dem ersten Kreisel gleich noch ein zweiter komme. Gemeindeammann Balmer und Kreisingenieur Baldi erklärten, dass es sich aktuell um eine provisorische Beschilderung handle. Die Signalisation werde sicher nochmals geprüft.


