Gemütliche Bundesfeier dank der Feuerwehr
08.08.2025 MühlauBereits am 31. Juli feierten die Mühlauerinnen und Mühlauer den Nationalfeiertag. 150 Menschen genossen das familiäre Beisammensein auf dem Schulhausplatz.
EDI WIDMER
«Würdest du nicht die 1.-August-Rede halten, wir haben niemanden», ...
Bereits am 31. Juli feierten die Mühlauerinnen und Mühlauer den Nationalfeiertag. 150 Menschen genossen das familiäre Beisammensein auf dem Schulhausplatz.
EDI WIDMER
«Würdest du nicht die 1.-August-Rede halten, wir haben niemanden», wurde Gemeinderat Peter Suter eine Woche vor dem Nationalfeiertag gefragt, «und dann habe ich ja gesagt», erklärte Suter den Grund, warum ausgerechnet er nun eine Festrede an die Anwesenden richtete.
Er habe sich überlegt, was besonders sei in Mühlau. «Müssen wir hier dankbar sein für diesen Nationalfeiertag oder warum gibt es ihn überhaupt?», fragte er sich. Zu Hilfe nahm er dabei den offiziellen Flyer der Veranstaltung und suchte für jeden Buchstaben der Worte «Bundesfeier Mühlau» passende Adjektive. Für den ersten Buchstaben wählte er die Worte: «bodenständig, bewährt und besonders.» Bei der Silbe «D» erwähnte der Reisbauer die Adjektive demütig und dankbar.
Das «Ü» wie überdurchschnittlich löste zuerst grosse Begeisterung aus bei den Zuhörerinnen und Zuhörern. Doch in diesem Zusammenhang kam auch leider das Thema Steuern zur Sprache. Aber Suter meinte damit eher die überdurchschnittliche Beteiligung der Mühlauer, zum Beispiel an der Gemeindeversammlung. «Viele Gemeinden wünschten sich, solche Mitbürger zu haben», freute sich der Gemeinderat.
Organisiert vom Feuerwehrverein
Weiter erwähnte er, dass zwar von den gut 190 Gemeinden im Kanton Aargau etwa 170 eine Bundesfeier organisierten. Aber im Bezirk Muri waren es ganze sieben Gemeinden, die keine Feier durchführten. Umso mehr freute er sich, dass es im kleinen Mühlau eine 1.-August-Feier gab.
Organisiert wurde das Fest in diesem Jahr vom Feuerwehrverein. Insgesamt waren gegen 30 Mühlauer bei diesem Event als Helfer im Einsatz. Bereits im Frühling begann die Planung unter dem Kommandanten Mathias Suter. Zum Essen gab es 70 Steaks, 140 Würste und 40 Kilogramm Pommes Frites.
Der Schnaps kam von der Familie Betschart aus Mühlau. Der einheimische Reis der Familie Suter schaffte es nicht auf den Menüplan. Obwohl die Reisbauern mit Vater und Sohn als Festredner und Organisator an der Quelle gewesen wären. «Das war jetzt kein Thema. Man hätte das schon auch probieren können. Aber wir wollten uns nicht auf Experimente einlassen», erklärte Mathias Suter.
Auf der Suche nach Freiwilligen
Vielmehr war der Feuerwehrkommandant auf der Suche nach Freiwilligen, die bei der Feuerwehr mitmachen möchten. «Auch Frauen sind bei uns willkommen», sagte er. Aktuell sind bereits sieben Frauen mit dabei. Neu ist im Gespräch, ob man den Feuerwehrverein auch für die Ehemaligen öffnen möchte. Dazu wären noch einige Änderungen in den Statuten nötig. Sobald es so weit ist, wird der Vorstand die Öffentlichkeit darüber informieren.
Doch an diesem Abend war der Feuerwehrverein mit der Organisation beschäftigt. Gemeindeammann Oliver Stöckli war froh, dass er für einmal weniger organisieren musste und den Abend mit den Mühlauern geniessen konnte. Mit der Schulhauserweiterung hat er zurzeit alle Hände voll zu tun. Bausitzungen, Baueingaben, wer plant Heizung, Elektrizität und wie wird die Erweiterung in das bestehende Gebäude integriert? Das sind die Themen, die der Gemeindeammann auf seiner Agenda hat. Nicht so aber an der Bundesfeier. Diese zelebrierte er zusammen mit 150 Mitbürgern auf dem Schulhausplatz.
Bereits ab 16 Uhr kamen die ersten Besucher auf ein Feierabendbier. Um 17 Uhr präsentierte die Feuerwehr ihr neues Tanklöschfahrzeug. Die offizielle und feierliche Einweihung findet dann aber erst am 18. Oktober, anlässlich der Hauptübung statt. Ab 18 Uhr sorgte das Schwyzerörgeli-Trio Betschart für die musikalische Unterhaltung. Nach der Baröffnung um 21 Uhr freuten sich die Kinder auf den Fackelund Lampionumzug, der bei Einbruch der Dunkelheit startete. Das Wetter zeigte sich während des ganzen Anlasses von seiner besten Seite. Andere Gemeinden, die den Nationalfeiertag am 1. August feierten, hatten da weniger Glück als die Mühlauer.