Fulminanter Start in die neue Saison
31.01.2025 Musik/KulturArth Pure Begeisterung schlug den Mitwirkenden nach der Premiere am Samstag entgegen. Das Publikum genoss als Zaungäste des Glücks das Miterleben verdrehter Liebesgeschichten, gefühlvoll bewegter Musik und prächtiger Bilder.
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Arth Pure Begeisterung schlug den Mitwirkenden nach der Premiere am Samstag entgegen. Das Publikum genoss als Zaungäste des Glücks das Miterleben verdrehter Liebesgeschichten, gefühlvoll bewegter Musik und prächtiger Bilder.
pd/ci | «Gräfin Mariza», aus der Feder des Operettenkomponisten Emmerich Kalman, überzeugt mit ihrer Musik. Das klingende Gesamtwerk bleibt als Höhepunkt der diesjährigen Produktion nicht nur in den Ohren hängen, sondern schmiegt sich ein in die Herzen der Gäste. Beat Blättler hat als musikalischer Leiter ein hervorragendes Orchester überzeugend in die Arther Inszenierung von Regisseurin Elja-Duša Kedveš integriert und verbindet so Musik und Schauspiel mit fliessenden Übergängen. Der theatereigene Chor tritt selbstbewusst und stark auf, übernimmt leise die Klänge des Geigers sowie der lieblichen Harfe und setzt zusammen mit dem Gesamtorchester ausdrucksstarke Schwerpunkte.
Kurzer Einblick in die Handlung
Das Publikum darf miterleben, wie ein Gutsverwalter, der seine Chefin erst nach drei Jahren Arbeit kennenlernt, trotz vieler Widerwärtigkeiten die grosse Liebe findet. Spannend kristallisiert sich im Laufe der vergnüglichen Stunden heraus, wie sich eine Studentin und ein Schauspieler doch noch finden können. Das farbenprächtige Schlussbild zeigt fast alle wichtigen Personen als glückliche Paare. Nur der grösste und penetrante Verehrer der Gräfin bleibt zum Ende ganz allein.
Bravouröse Leistungen
Zu überzeugen wissen einmal mehr die Solistinnen und Solisten auf der Arther Bühne. Mélanie Adami als Gräfin Mariza verführt nicht nur ihre Verehrer, ihr Personal und ihre Verlobungsfeiergäste, sondern auch das Publikum im Saal. Madeleine Merz schafft es als gefühlsstark singende Wahrsagerin, hier und dort Tränendrüsen zu aktivieren. Verpassen will man auf keinen Fall die von Simon Witzig, Rahel Bünter, Andreas Büchler und Jonathan Prelicz vorgetragenen Melodien.
Darüber hinaus überzeugen auch alle Mitwirkenden in der charmant und witzig inszenierten Geschichte mit ihrem Schauspiel. Eine Augenweide ist einmal mehr das theatereigene Ballett.
Das in Arth schon traditionell prächtige Bühnenbild wird in «Gräfin Mariza» grosszügig durch gezielt eingesetzte Projektionen erweitert, und auch die Kostüme sind ein berauschendes Erlebnis, geschaffen von Ruth Mächler und ihrem Team.
Wer das berührende und bewegende Spektakel mit eigenen Sinnen erleben will: Im Vorverkauf sind noch Tickets erhältlich, die Saison endet am 22. März.
Interview mit Präsident Sandro Forni
Am Samstag, 25. Januar fand die Premiere der diesjährigen Operette «Gräfin Mariza» statt. Welche Eindrücke nahmen Sie mit nach Hause?
Forni: Das absolut Eindrücklichste am Premierenabend war der endlos wirkende Applaus am Schluss. Vom Parkett bis zum Balkonplatz – alle schenkten uns eine «Standing Ovation», wie ich das noch nie erlebt habe. Das ist eine schöne Bestätigung für all die aufwändige Arbeit. Ebenso eindrücklich waren die aussergewöhnlichen, farbenfrohen Bühnenbilder, die mit unserer multimedialen Technik möglich sind. Damit brachten wir eine unglaubliche Tiefe in die Szenen. Unsere Bühne war wie letztes Jahr auf mehreren Ebenen bespielbar, aber noch ausgefallener. Details verrate ich hier keine.
Worin besteht heute die Herausforderung, eine Operette zu inszenieren?
Als ich vor zehn Jahren hier das Präsidium übernahm, war schnell klar. Wir müssen den Staub, der am Genre «Operette» haftet, Schritt für Schritt abbauen. Doch: In der Musik bleiben wir der Tradition verpflichtet, in der Inszenierung wollen wir frisch und modern sein. Dieses Jahr zum Beispiel haben wir bei allen Figuren die Adelstitel weggelassen, ausser bei der Hauptfigur, der «Gräfin Mariza».
Die Rahmenhandlung ist in die heutige Zeit versetzt, angereichert mit neuen Themen und so greifbar für das Publikum. Die Zuschauer finden sich dadurch entsprechend gut in der Handlung zurecht. Verbunden mit Anspielungen und amüsanten Sprüchen, die aus Aktualitäten der heutigen Zeit stammen, bringen sie auch eine Auflockerung und sorgen für viele Lacher im Publikum.
Dies ist die fünfte Produktion von «Gräfin Mariza» im Theater Arth. Erstmals wurde sie 1962 und letztes Mal 2003 aufgeführt. Was ist heute anders?
Unsere Regisseurin Elja-Duša Kedveš und unsere Bühnenbildnerin Claudia Tolusso haben ein wunderbares Talent, die alten, leicht verstaubten Geschichten vielseitig und farbenfroh in Szene zu setzen und sie an die heutige Zeit anzupassen. Es ist ihnen gelungen, mystische Szenerien zu schaffen, das Publikum eintauchen zu lassen in unterschiedlichste Atmosphären und bunte Jahreszeiten. Die speziellen Bühnenbilder brachten mehrmals Szenenapplaus ein.
Schön ist auch zu sehen, dass jüngere Leute das Operetten-Genre entdecken. Nicht nur als Zuschauer, sondern auch als Mitwirkende. Allein im Ballett- und Tanz-Ensemble liegt das Durchschnittsalter zwischen ungefähr 18 und 28 Jahren. Und sie bringen neues, junges Publikum zu uns ins Theater.
Wie kam das Theater Arth an einen Schauspieler, der so gut Geige spielen kann?
Ja, der Geiger «Zafar»: das ist eine spezielle Attraktion. «Zafar» wird von Gabriel M. Martinez, einem regulären Mitglied unseres Orchesters gespielt. Die Herausforderungen, denen sich der Musiker hier stellen muss, sind nicht zu unterschätzen. Er hat eigentlich zwei Rollen: Musiker und Schauspieler. Und das meistert er hervorragend.
Wettbewerb
Der Anzeiger Oberfreiamt verlost für die Vorstellung der «Gräfin Mariza» vom 14. Februar 1 x 2 Tickets. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit der richtigen Antwort an info@anzeigeroberfreiamt.ch.
Wie heisst die «Gräfin Mariza» im echten Leben? Einsendeschluss ist der 3. Februar.