Einigkeit an der Sommergmeind
13.06.2025 AbtwilDie Gemeindeversammlung vom letzten Freitag verlief ruhig und einig. Sämtliche Geschäfte wurden vom Souverän genehmigt, und eine Familie wurde eingebürgert.
IRIS CAGLIONI
Pünktlich um 20 Uhr eröffnete Gemeindeammann Stefan Balmer die ...
Die Gemeindeversammlung vom letzten Freitag verlief ruhig und einig. Sämtliche Geschäfte wurden vom Souverän genehmigt, und eine Familie wurde eingebürgert.
IRIS CAGLIONI
Pünktlich um 20 Uhr eröffnete Gemeindeammann Stefan Balmer die Sommerversammlung. Speziell begrüsste er die Gäste: Die Familie Maul-Brødsgaard, welche sich einbürgern lassen wollte, und Mitglieder der Wasserversorgungsgenossenschaft Auw, welche am Ende der Versammlung von Balmer verdankt wurden. Anlass für den Dank war die bereits 100-jährige Zusammenarbeit.
Anwesend waren 63 von 724 stimmberechtigten Abtwilerinnen und Abtwilern. Das Quorum von 145 wurde nicht erreicht. Bis auf die Einbürgerungen unterliegen daher sämtliche Beschlüsse dem fakultativen Referendum.
Zügig und konfrontationslos führte mehrheitlich Stefan Balmer durch die Versammlung. Nach der Genehmigung des Protokolls las Balmer einige Fakten aus dem Rechenschaftsbericht vor, welcher danach ebenfalls angenommen wurde. Er pickte unter anderem die Fakten über den aktuellen Ausländeranteil im Dorf heraus, zeigte die Anzahl Kinder in den regionalen Schulen und derjenigen, die an der Musikschule ein Instrument lernen, auf. Weiter informierte er über die Steuerausstände der Abtwiler: «Wir haben weniger Zahlungsausstände als der kantonale Durchschnittswert. Ich danke euch für die gute Zahlungsmoral bei den Steuern.» Dann informierte er über die Sammelgüter wie Glas, Aludosen und Papier. «Im Bericht ist erstmals ein Wert für Pet-Flaschen aufgeführt. Wir haben 384 Kilogramm Pet-Flaschen gesammelt. Das ist eine enorme Menge.»
Jahresrechnung und Bilanz
Die Rechnung zeigt ein erfreuliches Ergebnis. Balmer durfte der Versammlung einen Ertragsüberschuss von rund 61’000 Franken vorlegen bei einem budgetierten Aufwandüberschuss von rund 165’000 Franken. Grund dafür war gemäss Balmer die rege Bautätigkeit im Dorf und somit die höhere Einwohnerzahl und die höheren Steuererträge.
Bei den Spezialfinanzierungen weist die Abwasserbeseitigung einen Aufwandüberschuss auf, die Abfallwirtschaft und das Wasserwerk konnten Ertragsüberschüsse verbuchen. «Die wohl wichtigste Zahl zeigt sich in der Bilanz. Wir haben einen Bilanzüberschuss von rund 8,2 Millionen Franken. Mit diesem Betrag können allfällige künftige Aufwandüberschüsse gedeckt werden.» Einstimmig wurde die Jahresrechnung angenommen.
Gemeinderatsbesoldung
Die Besoldung der Gemeinderäte ist seit 2018 unverändert. Nach der Auflösung der Schulpflege hat insbesondere der Aufwand im Ressort Bildung zugenommen. Auch wurde die Teuerung seither nicht angepasst. Aufgrund dieser Fakten legte der Gemeinderat dem Souverän revidierte Zahlen vor. Man geht davon aus, dass das Amt eines Gemeindeammanns einer 20-Prozent-Anstellung gleichkomme, die der anderen Ratsmitglieder einer von 10 Prozent. Weiter soll der Teuerungsausgleich jeweils angepasst werden. Die neuen Beträge ab der kommenden Amtsperiode sind für den Gemeindeammann jährlich 20’000 Franken, für den Vizeammann 11’000 Franken und für die anderen Räte je 10’000 Franken, zuzüglich eines frei zuteilbaren Betrags von 10’000 Franken plus Spesen. Dem Antrag wurde einstimmig zugesprochen.
Benützerreglement Schulanlage
Markus Gächter informierte über die Änderungen im Benützerreglement der Schule.
Das seit 2014 gültige Reglement wurde überarbeitet und angepasst, die Bestimmungen blieben jedoch in vielen Punkten unverändert. Gächter erklärte: «Wir nahmen kleine Anpassungen vor bei der Aufgabenzuteilung nach dem Wegfall der Schulpflege, bei den Gebühren und bei den zeitlichen Einteilungen der Bühne, wenn die Halle zum Beispiel für Theateraufführungen genutzt werden will.» Auch dieses Traktandum wurde einstimmig angenommen.
Vierköpfige Familie eingebürgert
Seit 2013 wohnt die Familie Maul-Brødsgaard in Abtwil. Sie wurden von Stefan Balmer kurz vorgestellt. «Die dänischen Familie wurde im Einbürgerungsgespräch mit einer Delegation des Gemeinderates als sehr gut integriert wahrgenommen», meinte Balmer. Tina Brødsgaard teilte später mit: «Wir möchten hier nicht nur wohnen, sondern auch mitbestimmen dürfen. Darum lassen wir uns einbürgern.» Nachdem die Familie die Halle verlassen hatte, erfolgte die Abstimmung. Die vier Personen wurden in globo einstimmig und mit grossem Applaus in die Gemeinde aufgenommen. Dieser Beschluss ist definitiv. Balmer überreichte der Familie Blumen, eine Schweizer Fahne und einen schmackhaften Zentralschweizer Käse.
Informationen aus den Ressorts
Unter dem Traktandum «Verschiedenes» berichteten die einzelnen Räte über Aktualitäten aus ihren Ressorts. Balmer informierte über die Aktivitäten der Wahlkommission, die Sanierung der Lebernstrasse und über den Masterplan betreffend Ara. Michelle Pfenninger musste mitteilen, dass aufgrund kantonaler Verzögerungen die Projektauflage für die «Sanierung Sinserstrasse» erst im August erfolgen wird. Für die Schule, respektive deren Hauswartung wird eine 10-Prozent-Stelle ausgeschrieben. Der Gemeinderat sucht nach einer flexiblen Persönlichkeit aus dem Dorf. Roland Bühler seinerseits durfte mitteilen, dass die Trefferanzeige beim Schützenhaus voraussichtlich Ende September montiert wird. Nach rund 50 Minuten durften die Abtwiler den Apéro geniessen, der von der Wasserversorgungsgenossenschaft Auw offeriert wurde.